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Die Eurozone bleibt instabil

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Eine Finanzkrise ist auch heute wieder möglich: Die Skyline von Frankfurt. Foto: Kai Pfaffenbach (Keystone) Vergleicht man den Eurokurs mit dem Dollar oder mit der Entwicklung des Bruttoinlandprodukts der Eurozone, könnte man auf die Idee kommen, die grundlegende Instabilität der Währungsunion sei überwunden. Doch dafür gibt es keinen Grund. Weder die aktuelle Währungsentwicklung noch das Wirtschaftswachstum sagen etwas über die Qualität des Gebildes aus. Im Gegenteil: Dieser Fehler hat schon vor der Finanzkrise von 2008 dazu geführt, die Konstruktionsmängel des Euro zu verkennen. Dass Länder wie Griechenland, Spanien oder Irland hauptsächlich deshalb stark zugelegt haben, weil sie sich angesichts der Einheitswährung und den anfänglich damit verknüpften extrem tiefen Zinsen

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Die Eurozone bleibt instabil

Eine Finanzkrise ist auch heute wieder möglich: Die Skyline von Frankfurt. Foto: Kai Pfaffenbach (Keystone)

Vergleicht man den Eurokurs mit dem Dollar oder mit der Entwicklung des Bruttoinlandprodukts der Eurozone, könnte man auf die Idee kommen, die grundlegende Instabilität der Währungsunion sei überwunden.

Doch dafür gibt es keinen Grund. Weder die aktuelle Währungsentwicklung noch das Wirtschaftswachstum sagen etwas über die Qualität des Gebildes aus. Im Gegenteil: Dieser Fehler hat schon vor der Finanzkrise von 2008 dazu geführt, die Konstruktionsmängel des Euro zu verkennen. Dass Länder wie Griechenland, Spanien oder Irland hauptsächlich deshalb stark zugelegt haben, weil sie sich angesichts der Einheitswährung und den anfänglich damit verknüpften extrem tiefen Zinsen superbillig verschulden konnten, wurde kaum beachtet. Deutschland profitierte von Kapital- und Güterexporten unter anderem in diese Blasen-Länder. Ohne Währungsunion hätte eine eigene deutsche Währung dem Grenzen gesetzt. Die Ernüchterung kam dann im Jahr 2010.

Keine Frage: Der Aufschwung im Euroraum ist eine gute Sache und in einigen Ländern nach den schweren Jahren der Vergangenheit besonders nötig. Man sollte aber nicht zyklische Entwicklungen mit strukturellen verwechseln. Das wieder höhere aktuelle Wirtschaftswachstum im Euroraum und die sinkende – aber noch immer extrem hohe – Arbeitslosigkeit gehen in erster Linie auf eine erhöhte Nachfrage zurück: Nettoexporte, Konsum und Investitionen und im Vergleich zu den Austeritätsjahren wieder höhere Staatsausgaben.

Zwei nicht ganz taufrische Pläne

An den Mängeln des Währungsgebildes hat sich aber wenig geändert. Eine Krise, wie wir sie hatten, bleibt deshalb immer möglich. Das gesteht selbst die Europäische Kommission ein, indem sie am vergangenen Mittwoch angesichts der aktuell gerade günstigen ökonomischen Grosswetterlage (sie spricht von einem «Window of Opportunity») Vorschläge auf den Tisch gebracht hat, um die Eurozone stabiler zu machen. Dabei geht es vor allem um die beiden folgenden nicht ganz taufrischen Pläne:

  • Es soll nach dem Vorbild des Internationalen Währungsfonds (IWF) ein neuer europäischer Währungsfonds EWF) geschaffen werden. Dafür soll der bisherige Rettungsfonds (ISM) umfunktioniert...
Markus Diem Meier
Markus Diem Meier (Jg. 1963) ist Co-Leiter des Ressorts Wirtschaft beim «Tages-Anzeiger». Seit der Asienkrise schreibt er über Makroökonomie und die Finanzbranche.

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