Photo: Rob Bogaerts / Anefo from Wikimedia Commons (CC 0)
Am 17. Februar ist der niederländische Politiker Frits Bolkestein verstorben. Er ist in Deutschland vor allem bekannt für die nach ihm benannte „Bolkestein-Richtlinie“, die das grenzübergreifende Angebot von Dienstleistungen innerhalb der EU ermöglichte und damit einen wesentlichen Pfeiler des EU-Binnenmarktes errichtete. Als EU-Kommissar brach Bolkestein bürokratische Hürden, stärkte die Niederlassungsfreiheit und öffnete Märkte, die zuvor von nationalen Protektionismen abgeschottet waren. Trotz heftiger Widerstände von Gewerkschaften und den Regierungen in Paris und Berlin setzte er sich für eine Union ein, deren Kern der grenzüberschreitende Wettbewerb ist. Diese EU der vier Grundfreiheiten bleibt eines der beeindruckendsten
Articles by Florian A. Hartjen
Podcast-Empfehlung: „Plus Ultra – Der Weg in den Dreißigjährigen Krieg“
20 days agoWohl keine menschliche Erfindung verdeutlicht die Kluft zwischen Mächtigen und Beherrschten so stark wie der Krieg. Das zeigt der grausame Überfall des russischen Despoten Wladimir Putin auf die Ukraine. Dies ist nicht der Krieg der Hunderttausenden russischen Soldaten, die sinnlos in den Tod geschickt werden, sondern der eines wahnhaften Autokraten, der vom sowjetischen Imperialismus träumt.
Wie sehr Kriege vom Willen Einzelner abhängen, zeigt auch der Dreißigjährige Krieg. Was als lokale Auseinandersetzung begann, eskalierte durch Machtstreben, religiöse Gegensätze und dynastische Ambitionen zu einem verheerenden Konflikt. Der Podcast „Plus Ultra – Der Weg in den Dreißigjährigen Krieg“ beleuchtet das Ringen zwischen Kaiser Ferdinand II. und seinem Gegenspieler, dem Pfalzgrafen und bei
Im Westen nichts Neues
20 days agoVon Marius Drozdzewski und Florian A. Hartjen.
Einen Euro für Verteidigung, drei Euro für das, was man immer mal machen wollte. So planen Union und SPD ihre neuen Schulden. Über die nächsten zehn Jahre könnten so bis zu 1.800 Milliarden Euro neu aufgenommen werden. Der Schuldenpakt soll es Deutschland ermöglichen, seinen Beitrag zur Verteidigung des Westens zu leisten. Doch das Ergebnis lässt vermuten: Vor allem soll die geplante Koalition damit leichter werden. Ein Kompromiss, der den vergleichsweise soliden deutschen Staatshaushalt auf Verschuldungsquoten von der Art Portugals, Frankreichs und Spaniens katapultieren könnte. Dieser Preis ist zu hoch, denn das 3%-Ziel ist hier nur Feigenblatt für eine Koalition ohne Finanzierungsschwierigkeiten. Schlimmer noch: So verschreibt sich die
Open Summit 2025
February 14, 2025Das Datum für das jährliche Gipfeltreffen der Freiheit steht fest: Der Open Summit 2025 kehrt am 27. September nach Berlin zurück – erneut in die „Alte Münze“. Mit unserem Early-Bird-Special gibt es aktuell 50 % Rabatt auf den regulären Ticketpreis. Der Rabattcode ist: „Heimathafen“
Auch dieses Jahr bringt der Summit all jene zusammen, die genug haben vom ewigen Nörgeln und Jammern. Stattdessen gibt es echte Debatten, lebendigen Austausch und frische Perspektiven. Dazu viele neue und alte Bekannte, eine ordentliche Portion Energie und jede Menge Optimismus
14. Februar 2025/von Florian A. HartjenEintrag teilen
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Florian A. Hartjen
Read More »Frederick Douglass
February 14, 2025Photo: Wikimedia Commons (CC 0)
Heute, vor 207 Jahren, am 14. Februar 1818, wurde Frederick Douglass geboren – ein Mann, der sich aus der Sklaverei befreite und zu einem der einflussreichsten Freiheitsaktivisten des 19. Jahrhunderts wurde. Geboren im US-Bundesstaat Maryland, entkam er der Unterdrückung, bildete sich selbst weiter und wurde zu einer der stärksten Stimmen gegen ein System, das Menschen all ihrer individuellen Rechte beraubte. Seine Autobiografie „Narrative of the Life of Frederick Douglass, an American Slave“ aus dem
Jahr 1845 öffnete unzähligen Menschen die Augen – nicht nur für die Gräuel der Sklaverei, sondern auch für die Kraft der Eigenverantwortung. Sein Werk trug maßgeblich dazu bei, die Abschaffung der Sklaverei 1865 voranzutreiben und machte Douglass zu einer der
Podcast-Empfehlung: The Journal
February 14, 2025Das oben erwähnte Wall Street Journal tut sich in dieser Zeit übrigens als eine erfrischend glaubwürdige Quelle gut durchdachter Einschätzungen hervor. Es lobt, wo es etwas zu loben gibt (siehe oben), legt gleichzeitig jedoch kritikwürdiges offen und kommentiert schonungslos. Besonders hervorzuheben ist hierbei der regelmäßig auf Spotify erscheinende Podcast „The Journal“, der stets faszinierende Hintergrundberichte aus der US-Politik und Wirtschaft liefert. So etwa in einer dreiteiligen Serie über das kaum beachtete Verschwinden des chinesischen Außenministers Qin Gang. Hier kommen zahlreiche Wegbegleiter und Insider zu Wort und zeichnen ein wahrlich beängstigendes Bild der Diktatur auf dem chinesischen Festland.
14. Februar 2025/von Florian A. HartjenEintrag teilen
USA im Disruptionsstrudel
February 14, 2025Photo: Thomas Lillis IV from Flickr (CC BY-ND 2.0)
Kaum einen Monat sitzt die zweite Trump-Administration in Washington im Sattel, und der wiedergewählte US-Präsident hat die US-Politik vermutlich bereits jetzt stärker geprägt als sein Vorgänger/Nachfolger Joe Biden. Das politische Rad, das Trump bisher überwiegend mit Exekutivverordnungen und schlichten Ankündigungen dreht, bewegt sich in einer derart ungewöhnlichen Geschwindigkeit, dass zahlreiche Nachrichtenportale (z. B. das Wall Street Journal) mittlerweile „Trump-Tracker“ eingeführt haben, um der Nachrichtenlage Herr zu werden. Klar ist: Diesmal will sich Trump nicht von scheinbar zögerlichen Beratern der alten Schule stoppen lassen. Er handelt getreu dem Motto seines neuen „best buddy“, Elon Musk: „Move fast, break things.“
Und in
James M. Buchanan
October 4, 2024Am 3. Oktober 1919 wurde der US-amerikanische Ökonom James Buchanan geboren. Für seine gemeinsam mit Gordon Tullock in Virginia entwickelte Public Choice Theorie erhielt er 1986 den Wirtschaftsnobelpreis. Ich beziehe mich oft und gerne auf Buchanan, denn seine Arbeit hat wesentlich dazu beigetragen, das moderne demokratische System zu entzaubern. Viel weniger als Überzeugungen sind es Angebot, Nachfrage und persönlicher Nutzen, die das Ergebnis (partei-)politischer Prozesse bestimmen; eine Erkenntnis, an die sich gerade Liberale in der heutigen Zeit erinnern sollten. Wer langfristig das politische Angebot verändern will, muss in die Köpfe der Nachfrager – also der Bevölkerung – vordringen.
4. Oktober 2024/von Florian A. HartjenEintrag teilen
Serien-Empfehlung: Clarkson’s Farm
October 4, 2024Photo: Amazon Prime
In den letzten Wochen, unterwegs zwischen Berlin und meinem Wohnort in den USA, fand ich endlich Zeit, die dritte Staffel der Amazon-Serie „Clarkson’s Farm“ zu schauen. Diese Dokumentation, die den aus Auto-Shows wie „Top Gear“ und „The Grand Tour“ bekannten Moderator Jeremy Clarkson in seinem neuen Leben als Farmer im britischen Oxfordshire zeigt, ist genau das Richtige, um angesichts der oben beschriebenen Lage nicht den Mut zu verlieren. Im Kern erzählt die Serie von Clarkson’s „Learning by Doing“ Entwicklung zum Landwirt, nachdem er zu Beginn der ersten Staffel von London auf seinen neuen Bauernhof zieht. Authentizität, unübertroffener britischer Humor und ansteckender Unternehmergeist machen die Serie zu einem meiner absoluten Favoriten.
Beinahe täglich denkt sich
Was Liberale von JD Vance lernen könnten
October 4, 2024Photo: Metropolitan Museum of Art (CC 0)
Am Dienstag erlebten die US-amerikanischen Wähler eine Zeitreise: Zurück in eine Ära, in der politische Kontrahenten einander noch mit Respekt, scharfsinnigen Argumenten und rhetorischer Brillanz begegneten.
In der einzigen Debatte der „Running Mates“ von Kamala Harris und Donald Trump traten die Vizepräsidentschaftskandidaten JD Vance und Tim Walz vor das amerikanische Fernsehpublikum. Sie weckten Erinnerungen an die letzte Wahl, die noch ohne Donald Trumps Beteiligung stattfand: 2012, vor 12 Jahren, kämpften Barack Obama und Mitt Romney um das höchste Amt des Landes. Schaut man sich Ausschnitte dieser Debatte an, scheint es, als hätten beide politischen Lager jeweils einen ihrer Besten ins Rennen geschickt. Welten trennen diese ehrenvoll und
Wie Deutschland wieder zum Gründerparadies wird
February 2, 2024Photo: Florian A. Hartjen
Die deutsche Arbeitnehmergesellschaft könnte für Außenstehende paradiesisch wirken. Dabei geht sie in gewisser Hinsicht der menschlichen Disposition zuwider, wie eine Reise in ein echtes Paradies zeigt.
Arbeitnehmer in Deutschland haben eine Sonderstellung. Das wird jedem überdeutlich, der dieser Tage versucht, von A nach B zu kommen. Schließlich streiken nach Lokführern nun auch Flughafen-Sicherheitspersonal und Mitarbeiter im Personennahverkehr. Und so schreibe ich diese Kolumne im frühmorgendlichen Sprinter von Berlin nach München, auf dem Weg zum einzigen großen deutschen Flughafen, der heute Abflüge mit Passagieren ermöglicht. Das grundgesetzlich geschützte Streikreicht ist bei weitem nicht das einzige Sonderrecht für Arbeitnehmer. Der
Der sehr sichtbare Mr. Trump
January 5, 2024Photo: Trump White House Archived from Flickr (CC 0)
Wie kann es nur sein, dass Donald Trump erneut gewählt werden könnte? Es hat insbesondere mit Sichtbarkeit zu tun.
In 10 Tagen beginnen die Vorwahlen der republikanischen Partei zur US-Präsidentschaftswahl am 5. November. Und im Moment sagen alle Umfragen voraus, dass Donald Trump eine zweite Chance im Weißen Haus bekommen wird. Der ehemalige Präsident treibt das verbliebende Kandidatenfeld der Republikaner seit Monaten vor sich her. Er führt in vielen Vorwahlumfragen mit absoluter Mehrheit ohne auch nur an einer einzigen der vier bisher geführten TV-Debatten teilgenommen zu haben. Auch gegen den Amtsinhaber Joe Biden stünden die Chancen nicht schlecht. Denn dieser konnte bei seinem wichtigsten Versprechen, nämlich Politik wieder
Ampel-Schlecker
December 1, 2023Photo: INDALOMANIA from Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0 DEED)
Der Entscheid des Verfassungsgerichts zum Ampel-Haushalt schlägt hohe Wellen. Zu Recht: Denn der Haushalt war Betrug an der Öffentlichkeit. Der ungebremsten Staatsverschuldung muss endlich ein Ende bereitet werden.
Der Nachtragshaushalt war Betrug an der Öffentlichkeit
Die jüngste Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zur Verfassungswidrigkeit des 60 Milliarden umfassenden Nachtragshaushaltes aus dem Jahr 2021 ist ein Entscheid, den vermutlich viele Generationen zukünftiger Jura-Studenten als Paradebeispiel für eine erfolgreiche Normenkontrollklage behandeln werden. Aus politischer Sicht offenbaren die 62 Seiten aus Karlsruhe den Gründungsfehler, an dem die aktuelle Regierung von Anbeginn leidet. Anstatt im Sinne des
Der Staat ist nicht Robin Hood
November 3, 2023Photo: Univaded Fox from Flicker (PDM 1.0 DEED)
Der demokratische Staat bevorteilt kleine Interessengruppen. Deshalb sollten gerade diejenigen, denen die Armen am Herzen liegen, eine größere Staatsskepsis an den Tag legen.
Es ist ein schmaler Grat zwischen gesunder Staatsskepsis und abgedrehtem Außenseitertum. „Steuern sind Diebstahl!“ zitieren radikale Libertäre gern den Vordenker der anarchokapitalistischen Bewegung Murray Rothbard. Doch wie weit bringt sie die häufig überheblich vorgetragene Abwertung aller Staatlichkeit? Im Wettbewerb der Ideen erzeugen „Ancaps“ im besten Fall nachsichtiges Achselzucken. Dabei wäre eine maßvolle Staatsskepsis gerade das Gebot der Stunde. Und sie sollte endlich einmal nicht von den üblichen Verdächtigen vorgetragen werden. Viel mehr als der Feind des
Prometheus präsentiert: Hekaton Berlin
October 13, 2023Heute gehen wir mit „Hekaton Berlin“ an die Öffentlichkeit, Saatbeet und Kraftquelle einer Bewegung der Freiheit, die bunter, leidenschaftlicher und effektiver ist.
Die Gestalter sitzen nicht an den Hebeln der Macht
Politiker sind keine visionären Gestalter, auch wenn sie sich noch so oft so verkaufen. Politiker sind Übersetzer und Kompromissfinder. Es ihre Aufgabe, gesellschaftliche Überzeugungen und manchmal auch Stimmungen aufzunehmen und in vertretbares Staatshandeln umzuwandeln. Die Visionäre und Gestalter in einer parlamentarischen Demokratie sitzen selbst aber gar nicht in den Parlamenten. Zumindest nicht auf den Plätzen, auf denen abgestimmt wird. Diejenigen, die unser Zusammenleben langfristig prägen, sind für die meisten Menschen unsichtbar. Sie sitzen in Redaktionen,
Wenn das Hufeisen zum Kreis wird
July 21, 2023Photo: Jeev7882 from Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0)
Wer hat’s gesagt?
Es war einmal so einfach. Als normal politisch interessierter Mensch, der mit einem Auge die wichtigsten Debatten verfolgte, konnte man schon anhand einiger Schlüsselwörter die Parteizugehörigkeit von Politikern identifizieren. Oder zumindest deren ideologische Ecke erraten. „Soziale Gerechtigkeit“ hieß SPD, „Werte und Familie“ CDU, und „die Wirtschaft“ besetzte die FDP. Nun haben wir schon lange kein Dreiparteiensystem mehr. Und auch die ideologischen Frontlinien werden diffuser.
Spielen wir also eine Runde „Wer hat‘s gesagt“ mit zwei Zitaten von aktuellen deutschen Politikern. Beide Zitate produzieren abstrakte Feindbilder und setzen auf das Instrument Angst. Angst vor der globalen wirtschaftlichen Elite das eine:
Das Industrie-Imperium schlägt zurück
June 23, 2023Photo: Gordon Tarpley from Flickr (CC BY 2.0)
Der Fall Intel zeigt: Die Industriepolitik erlebt ein Revival. Anstatt die Produktionsfaktoren für alle zu verbessern, greift die Politik wieder zu Protektionismus und Subventionen.
Die Industriepolitik ist endgültig zurück. Der US-Chiphersteller Intel erhält die astronomische Förderung von 10 Milliarden Euro für den Bau von zwei Fertigungswerken in der Nähe von Magdeburg. Wohl gemerkt kreditfinanziert und auf Kosten der Steuerzahler. Damit überweist jeder einzelne der 82,3 Millionen Deutschen Intel ungefragt 120 Euro. Und selbst wenn es wirklich zur Ansiedelung von insgesamt 10.000 Arbeitsplätzen (inklusive Zulieferern) käme, kostete jeder einzelne dieser Jobs eine Million Euro. Wohlgemerkt in einer Branche, die bereits heute unter
Der Prozess: Der unrechte Kampf der USA gegen die Blockchain-Wirtschaft
May 26, 2023Photo: Wikimedia Commons (CC 0)
Der Umgang der US-Börsenaufsicht SEC mit der Kryptobörse „Coinbase“ mutet an wie eine Passage aus Franz Kafkas Prozess. Regulierung wird zum Selbstzweck, der Angeklagte zum Ausgelieferten des Systems.
Wenn Bürokratie zum Selbstzweck wird
Vor dem Gesetz steht ein Türhüter. Zu diesem Türhüter kommt ein Mann vom Lande und bittet um Eintritt in das Gesetz. Aber der Türhüter sagt, daß er ihm jetzt den Eintritt nicht gewähren könne. Der Mann überlegt und fragt dann, ob er also später werde eintreten dürfen. »Es ist möglich«, sagt der Türhüter, »jetzt aber nicht.«
Die Türhüterparabel von Franz Kafka, die der Autor dem Angeklagten K. im bekannten Roman „Der Prozess“ vorträgt, steht sinnbildlich für eine ihrer ursprünglichen Aufgabe entfremdeten Verwaltung. Wie auch
Brandenburg könnte wie Florida sein
April 28, 2023Photo: Mark Male from Unsplash (CC 0)
Was tun gegen den langsamen demografischen Tod in strukturschwachen Bundesländern? Ein Blick in die USA zeigt, wie föderaler Steuerwettbewerb Brandenburg und Co. neu beleben könnte.
Ich fühl mich Brandenburg
„Lassen Sie die Seele baumeln in Mecklenburg! Kommen Sie zu uns, die meisten von uns sind eh nicht mehr hier!“ singt Rainald Grebe, bekannt für seine Lieder über die ostdeutschen Bundesländer. Oder „Da steh‘n drei Nazis auf dem Hügel und finden keinen zum Verprügeln – in Brandenburg. Ich fühl mich heut so leer. Ich fühl mich Brandenburg.“ Folgt man den Bevölkerungsprognosen des Statistischen Bundesamtes haben Bundesländer mit besonders vielen „strukturschwachen“ Regionen, also mit wenig Wirtschaftskraft und schlechter Verkehrsanbindung, ein großes
Jay Powell und die Zombie-Banken
March 17, 2023Photo: pingnews.com from Flickr (CC 0)
Nach 15 Jahren erleben wir womöglich die nächste große Finanzkrise. SVB, Credit Suisse und Zentralbanken versprühen starke 2008er Vibes. Was hat es damit auf sich?
Zwei der drei größten US-Bankenpleiten an einem Wochenende
Innerhalb der letzten zwei Wochen sind drei amerikanische Banken kollabiert. Und was für welche! Die Pleite der „Silicon Valley Bank“ (SVB) war die zweitgrößte in der Geschichte der USA, diejenige der „Signature Bank“ die drittgrößte. Beide wurden ausgelöst durch einen „Bank Run“. Also einen kurzfristigen Ansturm vieler Kunden, die gleichzeitig ihre Einlagen abheben wollen. Ausgelöst wurde der Bank Run durch Gerüchte über mangelnde Liquidität und hohe Verluste der Banken. Das besondere an der SVB war dabei, dass sie der
Man kann nicht alles haben
February 3, 2023Photo: Wikimedia Commons (CC 0)
Häufig sind scheinbare Zwänge nur die Folge individueller Prioritätensetzung. Das zeigen die Debatten über „bezahlbare“ Wohnungen und stagnierende Löhne – und die Geschichte des Bostoner Barbiers Leo, der seinen amerikanischen Traum lebt.
Leo, der Bostoner Barbier
Seit Kurzem wohne ich in Boston. Wie in jeder neuen Stadt, in die ich ziehe, ging ich direkt und voller Hoffnung auf ein langfristiges Vertrauensverhältnis auf die Suche nach einem neuen Barbier. Schließlich haben Barbiere für mich einen ähnlichen Stellenwert wie für manch andere der seit der Kindheit bekannte Zahnarzt. Dabei lernte ich Leo kennen. Leo ist nicht nur ein ganz wunderbarer Barbier, er erzählte mir auch eine erstaunliche Lebensgeschichte. Im Herbst 2019 kam er aus Brasilien in die USA.
Mittelmaß ist keine Tugend
January 6, 2023Photo: Wikimedia Commons (CC 0)
Deutschland wird zur Mittelmäßigkeit erzogen. An die Stelle von Tatkraft, Erfindergeist und Ambition tritt die Worthülse des Zusammenhalts. Das degradiert den Bürger vom selbstverantwortlichen Problemlöser zum ohnmächtigen Erfüllungsgehilfen der Staatsräson.
Irgendwann wurde die Mittelmäßigkeit in Deutschland zur Tugend. Heutzutage müssen politische Parteien bis zur Unkenntlichkeit in „der Mitte“ verschmelzen, um beim Wähler anzukommen. Ideologische Unterschiede wurden so lange zu Kompromissen relativiert, bis sich die Wähler entweder den Irren an den Rändern des (demokratischen) Spektrums zuwenden oder aber gleich zu Hause bleiben. Und auch in der Wirtschaft sieht es nicht besser aus. Erstmals befindet sich unter den 100 wertvollsten börsennotierten
Stablecoins: Ein Vorgeschmack auf den Geldwettbewerb
November 25, 2022Photo: John Cameron from Unsplash (CC 0)
Gutes Geld braucht Wettbewerb. Stablecoins zeigen was möglich ist. Fortgesetzte Beobachtungen zur Revolutionierung des Geldsystems durch die Blockchain.
SBF und Gomorrha
Krypto hat es mal wieder über die mediale Aufmerksamkeitsschwelle geschafft. Und wie so oft, wenn Bitcoin und Co. Schlagzeilen machen, zeichnet die Berichterstattung über die Pleite der bis dato drittgrößten Kryptobörse der Welt „FTX“ ein Bild von Sodom und Gomorrha. Wie passend, dass ich an dieser Stelle vor vier Wochen versprach, zu erklären warum die Blockchaintechnologie uns endlich gutes Geld liefern könne. Sind wir ganz ehrlich: FTX war Sodom und Gomorrha. Sam Bankman-Fried (liebevoll SBF genannt) betrog seine Kunden um Milliarden, während er in Washington das Image des
Die Lizenz zum Manipulieren
October 28, 2022Photo: Artem Maltsev from Unsplash (CC 0)
Von der Nullzinsperiode in die Inflation. Die Zentralbanken haben die Kontrolle verloren – und man kann es ihnen nicht mal vorwerfen. Teil 1 einer zweiteiligen Serie zur Revolutionierung des Geldsystems durch die Blockchain.
Alle staatlichen Währungen sind manipuliert. Nicht etwa durch im Verborgenen agierende Hedgefonds und gierige Zocker. Sondern durch die vierte Gewalt der globalisierten Marktwirtschaft. Zentralbanken kontrollieren Geldmenge und Zins und greifen unter Umständen sogar aktiv durch Transaktionen in die Währungsmärkte ein. Dabei ist es unerheblich, dass sich FED, EZB und BOJ auf ihre politischen Mandate berufen können. Das macht es eher schlimmer. Denn die Zentralbanken zu beiden Seiten des Atlantiks sehen sich nicht nur ihren
Eine freie Welt ist machbar
July 22, 2022In eigener Sache: Die Heimat der Freiheit setzt einen neuen Schwerpunkt. Wir bilden Ideenunternehmer aus.
Die Freiheit braucht mehr Unternehmertum
Unternehmer sind die Problemlöser der Gesellschaft. Sie entwickeln neue Technologien, machen unser aller Leben leichter und effizienter und entfachen ein Feuerwerk der Innovation. Aber vor allem zeigen sie Hingabe zu ihrem Produkt und machen sich zuständig zur Lösung eines Problems. Unternehmerisches Denken erfordert viel Mut und eine Vision davon, wie die Welt aussehen könnte. Aber auch Professionalität und die Fähigkeiten, etwas besser zu machen als andere. Wir glauben, dass die Freiheit mehr Unternehmertum braucht. Denn Unternehmertum muss nicht enden bei der Entwicklung von Impfstoffen und Elektroautos oder bei der Eröffnung des Bäckers oder
Nieder mit dem Kapitalismus!
June 24, 2022Genau, Sie haben richtig gehört: Nieder mit dem Kapitalismus, denn kein anderes Konzept schadet dem Verständnis des Liberalismus derart beständig und fortwährend. Der Kapitalismus ist ungeeignet als globaler Schlachtruf für die Freiheit. Aber ist er denn nicht der Inbegriff von allem, was Liberale schätzen: wie Unternehmergeist, friedlichem Austausch, Marktwirtschaft? Nein, denn der Kapitalismus lenkt ab vom emanzipatorischen Wesen des Liberalismus, er ist ein ödes Narrativ im globalen Wettbewerb der Ideen und er fördert Kompromisslosigkeit und Ideenstarre. Wer ihn sich heute auf die Fahnen oder die Leibwäsche schreibt, der mag für sich selbst damit viel zweifelhafte Aufmerksamkeit erheischen, dem Liberalismus allerdings leistet er einen Bärendienst.
Der Liberalismus brachte der Welt den
Gruselige Macht
May 27, 2022Photo: Daniel Jensen from Unsplash (CC 0)
Der Staat und seine Vertreter kommen scheinbar mit fast allem durch. Denn es fehlt an mündigen Staatsbürgern, die sich ihrer eigenen Machtlosigkeit auf Zeit bewusst sind.
Einseitige Machtskepsis
Es ist vernünftig, skeptisch zu sein. Vor allem gegenüber großen und besonders einflussreichen Organisationen. Von dem britischen Historiker und Publizisten Lord Acton bekommen wir den Ausspruch überliefert „Power tends to corrupt; and absolute power corrupts absolutely“ (Macht neigt dazu, zu korrumpieren und absolute Macht korrumpiert absolut). Je größer eine Organisation, desto mehr hat sie zu verlieren. Desto leichter können Einzelne ihr Handeln hinter dem der Gesamtorganisation verstecken. Und desto mehr Ressourcen stehen ihr zur Verfügung, um
Bekenntnisse eines liberalen Pazifisten
April 29, 2022Photo: Jebulon from Wikimedia Commons (CC 0)
Welche Rolle bleibt einem liberalen Pazifisten in Kriegszeiten?
Krieg ist selbst für den Sieger ein Übel
Ich verabscheue den Krieg. Und alles was damit zu tun hat: Nationalismus, Militarismus, Hass, und am Ende immer Tod und Leiden. Ich bin Liberaler aus tiefster Hingabe zur menschlichen Einzigartigkeit. Und die gerät im Krieg immer als erste unter die Räder. Denn Krieg ist die Ausgeburt des Kollektivismus, das Ergebnis „gedanklicher Wahnbilder“, wie mein Kollege Clemens Schneider an dieser Stelle zu Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine schrieb. Wahnbilder wie der „völkischen Überlegenheit“ oder des Großmachstrebens, die keine Individuen kennen, sondern nur das gesichtslose Kollektiv. Krieg ist so fundamental falsch, dass er selbst
Fiskalpolitik: Mit der Bazooka auf Falken schießen
April 1, 2022Photo: Thijs Schouten from Unsplash (CC 0)
Eine halbe Billion Euro neuer Schulden und keinen interessiert‘s. Die Politik hat den Steuerzahler mit ihrer Krisenpolitik eingelullt und kann so die kommenden Generationen unwidersprochen in den Ruin treiben.
Fiskus außer Rand und Band
Der Fiskus ist wild geworden: Auf die bereits astronomische Neuverschuldung von 345 Milliarden Euro aus den letzten beiden Haushaltsjahren legt die neue Regierung noch einmal 100 Milliarden für 2022 drauf. Das ergibt zusammen fast eine halbe Billion Euro neuer Schulden und entspricht der insgesamt zwischen 1950 und 1990 angehäuften Summe aller deutschen Staatsschulden. Begründet wird dies mit Krisen: Die Corona-Krise muss bewältigt, die Energiepreis-Krise abgedämpft, die Klima-Krise gelöst werden. Und auch der
Das Web3 und die Eisenbahnkrankheit
February 4, 2022Photo: Spixey from Flickr (CC BY 2.0)
Das Web3 ist in aller Munde. Doch zu Bitcoin, NFT und DAOs überwiegen die ängstlichen Stimmen. Dabei könnte die Blockchain-Technologie der Auslöser für einen beispiellosen Wohlstandsboost sein.
Die Eisenbahnkrankheit kehrt zurück
Das „Web3“ steht für die Idee eines auf der Blockchain-Technologie basierenden und dezentralisierten Internets. Echtes Teufelszeug: eine Technologie, die keine realen Probleme löse und naive Normalbürger in die Fänge von Spekulanten und Betrügern treibe. Zumindest wenn man der Fülle an Medienbeiträgen folgt, die in den letzten Wochen dazu erschienen sind. Sicher, die Blockchain-Technologie, die es (stark vereinfacht gesagt) ermöglicht, digitale Verträge zu schließen und automatisiert durchzusetzen, steckt noch in den