Das hohe Impftempo trägt erheblich zum optimistischen Konjunkturbild in den USA bei. (Bild: Shutterstock.com)Die Finanzmärkte haben aktuell ein relativ optimistisches Konjunkturbild für die USA. Das lasse sich aus verschiedenen Indikatoren ableiten, meinen die Experten der DWS: So sei zum Beispiel die Steilheit der Renditekurve ein beliebter Indikator für die nominalen Wachstumserwartungen. Aktuell ist die Differenz zwischen zweijährigen und zehnjährigen US-Staatsanleiherenditen so hoch wie zuletzt 2015. Ein ähnliches Bild zeichnen die Inflationserwartungen genauso wie die Gewinnerwartungen für börsennotierte Unternehmen. Auch die Rohstoffpreise reflektieren die Antizipation einer kräftigen Konjunkturerholung. Für die USA passen Volkswirte derzeit ihre Wachstumserwartungen für das Jahr
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Das hohe Impftempo trägt erheblich zum optimistischen Konjunkturbild in den USA bei. (Bild: Shutterstock.com)
Die Finanzmärkte haben aktuell ein relativ optimistisches Konjunkturbild für die USA. Das lasse sich aus verschiedenen Indikatoren ableiten, meinen die Experten der DWS: So sei zum Beispiel die Steilheit der Renditekurve ein beliebter Indikator für die nominalen Wachstumserwartungen. Aktuell ist die Differenz zwischen zweijährigen und zehnjährigen US-Staatsanleiherenditen so hoch wie zuletzt 2015.
Ein ähnliches Bild zeichnen die Inflationserwartungen genauso wie die Gewinnerwartungen für börsennotierte Unternehmen. Auch die Rohstoffpreise reflektieren die Antizipation einer kräftigen Konjunkturerholung. Für die USA passen Volkswirte derzeit ihre Wachstumserwartungen für das Jahr 2021 kontinuierlich nach oben an, wie aus dem "Chart of the week" der DWS ersichtlich ist. "Für Europa sieht das Bild weniger rosig aus", sagt DWS. Nach einer Phase fast schon euphorischer Erwartungen für die wirtschaftliche Entwicklung im laufenden Jahr, werden die Prognosen seit Herbst wieder nach unten geschraubt.
Wachstumserwartungen für 2021
Für diese Divergenz gebe es mehrere Ursachen, zuallererst wohl der Pandemieverlauf. Bei den Impfungen gegen Covid-19 haben die USA die meisten europäischen Länder weit abgehängt. Ein anderer Grund sei die Fiskalpolitik: Seit die Demokraten in Washington die Politik bestimmen, werde fiskalpolitisch kräftig auf das Gaspedal gedrückt. "Kaum ist die Tinte der Unterschrift des Präsidenten unter das 1,9-Billionen-Dollar schwere Konjunkturpaket trocken, wird schon über ein weiteres, diesmal 3-Billionen-Dollar schweres Infrastrukturinvestitionsprogramm diskutiert", so DWS. In Europa hingegen laufe die Umsetzung des EU-Wiederaufbaufonds äusserst schleppend an. Die jüngste Entscheidung des deutschen Bundesverfassungsgerichts könnte für weitere Verzögerungen sorgen.
Insofern sei also absehbar, dass Europa auch in diesem Zyklus wieder nur die Rücklichter von Volkswirtschaften wie den USA oder einigen Schwellenländern, besonders aus Asien, sehen werde. Das heisse jedoch nicht notwendigerweise, dass die europäischen Börsen darunter übermässig stark leiden sollten. "Für die grossen europäischen Unternehmen ist aufgrund ihrer hohen Exportquote die Weltkonjunktur schliesslich wichtiger als die Konjunktur in ihren Heimatländern", meint DWS abschliessend.
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