Neuchâtel, 28.08.2017 (OFS) - Die Schweizer Wirtschaft verzeichnete 2016 einen Anstieg des Bruttoinlandproduktes (BIP) zu Preisen des Vorjahres um 1,4 Prozent (2015: +1,2%). Diese Wachstumsbeschleunigung erfolgte in einem kontrastreichen Umfeld, das sich durch eine starke Zunahme des Aussenhandels und der Ausrüstungsinvestitionen auszeichnete. Das Bruttonationaleinkommen (BNE) zu laufenden Preisen ging hingegen um 0,7 Prozent zurück, was auf einen verschlechterten Saldo der Einkommen mit dem Ausland zurückzuführen ist. Die ersten Schätzungen des Bundesamtes für Statistik (BFS) für das Jahr 2016 werden von einer Revision der Ergebnisse für den Zeitraum 1995-2015 begleitet. Aufgrund massgeblicher
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Neuchâtel, 28.08.2017 (OFS) - Die Schweizer Wirtschaft verzeichnete 2016 einen Anstieg des Bruttoinlandproduktes (BIP) zu Preisen des Vorjahres um 1,4 Prozent (2015: +1,2%). Diese Wachstumsbeschleunigung erfolgte in einem kontrastreichen Umfeld, das sich durch eine starke Zunahme des Aussenhandels und der Ausrüstungsinvestitionen auszeichnete. Das Bruttonationaleinkommen (BNE) zu laufenden Preisen ging hingegen um 0,7 Prozent zurück, was auf einen verschlechterten Saldo der Einkommen mit dem Ausland zurückzuführen ist. Die ersten Schätzungen des Bundesamtes für Statistik (BFS) für das Jahr 2016 werden von einer Revision der Ergebnisse für den Zeitraum 1995-2015 begleitet.
Aufgrund massgeblicher Anpassungen und Revisionen bei mehreren Statistiken veröffentlicht das BFS revidierte Reihen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR). Diese Revision hat geringfügige Auswirkungen auf das BIP von 1995 bis 2013: Gegenüber der letzten Version ist das BIP im Schnitt 0,3 Prozent höher. Die Konjunkturentwicklung wird nur marginal beeinflusst.
Grössere Veränderungen lassen sich vor allem im jüngsten Beobachtungszeitraum (2013 bis 2015) beobachten. Die revidierten Ergebnisse deuten auf ein stärkeres Wachstum (+0,4%) zwischen 2013 und 2014 sowie zwischen 2014 und 2015 hin. Ausschlaggebend hierfür sind in erster Linie die revidierten Daten der Aufwendungen für Forschung und Entwicklung (F+E) sowie - in geringerem Ausmass - die angepassten Schätzungen der Pensionskassen. Bis zu dieser Revision waren die Ergebnisse 2015 noch provisorisch. Detailliertere Daten geben nun Aufschluss über die in diesem Jahr beobachteten Änderungen.
Handelsbilanz markant gestiegen
Ohne Berücksichtigung des Nichtwährungsgoldes erhöhte sich der Saldo der Bilanz aus dem Waren- und Dienstleistungshandel 2016 um 11,3 Prozent (sofern nicht anders vermerkt, sind die Ergebnisse zu Preisen des Vorjahres ausgedrückt). Diese erhebliche Zunahme erklärt sich durch die deutliche Verbesserung des Saldos der Handelsbilanz wie auch des Saldos der Dienstleistungsbilanz. Die Entwicklung Letzterer ist darauf zurückzuführen, dass die Exporte stärker anstiegen als die Importe (+7,9% bzw. +5,4%). Die Dienstleistungsexporte wurden vor allem durch die Lizenzerträge und die Dienstleistungen für Unternehmen gestützt. Der Saldo der Warenbilanz (ohne Nichtwährungsgold) stieg um 8,5 Prozent an, was ebenfalls daraus resultiert, dass die Exporte dynamischer ausfielen als die Importe (+6% bzw. +5,2%). Hauptverantwortlich für den Anstieg der Exporte war die Chemie- und Pharmabranche.
Investitionswachstum dank F+E
Die Investitionen stiegen im dritten Jahr in Folge markant an (+3,1%). Grund hierfür war die erneute Zunahme der Ausrüstungsinvestitionen (+4,5%), die vornehmlich der F+E sowie der Informatik zu verdanken war. Das Baugewerbe (+0,9%) war dagegen von einem anhaltend rückläufigen Wachstum gekennzeichnet (2015: +1,6%).
Die Konsumausgaben der privaten Haushalte und der privaten Organisationen ohne Erwerbszeck verzeichneten eine moderate Zunahme um 1,5 Prozent (2015: +1,8%). Die Aufhellung der Konsumentenstimmung gegen Jahresende im Zuge der besseren Wirtschaftsprognosen schlug sich nur teilweise in den jährlichen Ergebnissen nieder.
Erholung der Industrie und starker Rückgang der Finanzdienstleistungen
Das verarbeitende Gewerbe (+1,8%) fand nach den Rückschlägen infolge der 2015 erfolgten Aufhebung des Mindestkurses EUR/CHF auf den Wachstumspfad zurück. Die einzelnen Wirtschaftszweige entwickelten sich jedoch sehr unterschiedlich. Viele Bereiche hatten nach wie vor mit Schwierigkeiten zu kämpfen.
Die Banken mussten im dritten Jahr in Folge Wertschöpfungseinbussen hinnehmen, die sich negativ auf die Entwicklung des Finanzsektors auswirkten (-2,9%).
Die Wertschöpfung der nicht-finanziellen Dienstleistungen (einschliesslich Handel) verzeichnete indessen einen erheblichen Anstieg (+2,3%). Positiv war die Wertschöpfung auch im Grosshandel, der vom Transithandel getragen wurde, und in wichtigen binnenmarktorientierten Branchen. Das Unterrichtswesen sowie das Gastgewerbe registrierten hingegen rückläufige Zahlen (-1,5% bzw. -0,7%).
Rückgang des Bruttonationaleinkommens (BNE)
Das BNE zu laufenden Preisen, das die Summe der Einkommen der gebietsansässigen Einheiten misst, sank um 0,7 Prozent (2015: +2,6%). Dieser Rückgang erklärt sich durch die starke Abnahme der aus dem Ausland zugeflossenen Vermögenserträge (Kapitalerträge; -16,1%), die durch den Rückgang der ans Ausland geleisteten Vermögenserträge (-13,5%) nur teilweise kompensiert wurde. Ebenso reichte die massive Erhöhung des aus dem Ausland zugeflossenen Erwerbseinkommens (+2,8%) nicht aus, um den konstanten Anstieg der bedeutend umfangreicheren Lohnzahlungen an im Ausland ansässige Personen (+4,2%) auszugleichen.
Zusätzliche Informationen wie Tabellen und Grafiken finden Sie in der nachfolgenden PDF-Datei.
Download Medienmitteilung
Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung der Schweiz 2016
(PDF, 7 Seiten, 264 kB)
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