Ariel Bezalel, Fondsmanager des Jupiter Dynamic Bond SICAV. Erneute Stimulusmassnahmen der Zentralbanken, ein schwieriger weltweiter Wachstumsausblick und die Risikoaversion der Anleger haben ein nahezu perfektes Umfeld für länger laufende Staatsanleihen geschaffen, so Ariel Bezalel, Fondsmanager des Jupiter Dynamic Bond SICAV. Hochwertige Staatsanleihen gehörten 2016 bisher zu den besser rentierenden Anlageklassen. Der Beschluss der weltweiten politischen Entscheidungsträger, eine Deflation mit Wertpapierkaufprogrammen und anhaltend niedrigen Zinsen zu bekämpfen, ist nicht wirklich ein neues Phänomen. In den Wochen vor dem schockierenden Referendum-Ergebnis in Grossbritannien hat der Wunsch der Anleger nach sicher geltenden Vermögenswerten jedoch ein bemerkenswertes Umfeld erzeugt, in dem globale Staatsanleihen mit einem Volumen von fast 12 Billionen USD zu Negativzinsen gehandelt wurden. Der Fonds versuchte, diesen Trend auszunutzen, indem er mit etwa einem Drittel des Portfolios in Staatsanleihen mit AAA-Rating investiert war. Während Jupiter Märkte mit Negativzinsen wie Deutschland und Japan gemieden hat, haben seine Positionen in US-amerikanischen, australischen und neuseeländischen Staatsanleihen beachtliche Gewinne eingefahren, als die Renditen zurückgingen.
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Erneute Stimulusmassnahmen der Zentralbanken, ein schwieriger weltweiter Wachstumsausblick und die Risikoaversion der Anleger haben ein nahezu perfektes Umfeld für länger laufende Staatsanleihen geschaffen, so Ariel Bezalel, Fondsmanager des Jupiter Dynamic Bond SICAV.
Hochwertige Staatsanleihen gehörten 2016 bisher zu den besser rentierenden Anlageklassen. Der Beschluss der weltweiten politischen Entscheidungsträger, eine Deflation mit Wertpapierkaufprogrammen und anhaltend niedrigen Zinsen zu bekämpfen, ist nicht wirklich ein neues Phänomen. In den Wochen vor dem schockierenden Referendum-Ergebnis in Grossbritannien hat der Wunsch der Anleger nach sicher geltenden Vermögenswerten jedoch ein bemerkenswertes Umfeld erzeugt, in dem globale Staatsanleihen mit einem Volumen von fast 12 Billionen USD zu Negativzinsen gehandelt wurden.
Der Fonds versuchte, diesen Trend auszunutzen, indem er mit etwa einem Drittel des Portfolios in Staatsanleihen mit AAA-Rating investiert war. Während Jupiter Märkte mit Negativzinsen wie Deutschland und Japan gemieden hat, haben seine Positionen in US-amerikanischen, australischen und neuseeländischen Staatsanleihen beachtliche Gewinne eingefahren, als die Renditen zurückgingen. Nach einer starken Wertentwicklung seit Jahresbeginn beschloss der Vermögensverwalter im Juli, bei seinen Positionen in US-Staatsanleihen Gewinne mitzunehmen und sein Engagement in 20- und 30-jährigen Papieren aufzulösen. Dabei wurde die Duration des Portfolios von rund 6 auf 4,5 Jahre verringert. Diese Entscheidung wurde dabei von mehreren Faktoren beeinflusst. Aus technischer Sicht ist sich Jupiter bewusst, dass der politikgetriebene Renditerückgang, der bereits stattgefunden hat, die Chance auf weitere Kursanstiege begrenzt hat. Die Rendite von 10-jährigen US-Anleihen lag zu Jahresbeginn beispielsweise bei ca. 2,25 Prozent, ist seither aber stetig zurückgegangen und im Juli unter 1,4 Prozent gefallen. Auf diesem Niveau scheinen US-Staatsanleihen nun ganz einfach teuer und lohnen sich aus Risiko-Ertrags-Sicht nicht mehr. Im Gegenzug ist der Investmentmanager wachsam in Bezug auf die potenziellen Auswirkungen, die ein vorübergehender Renditerückgang – wie der kurze Absturz von deutschen Bundesanleihen im letzten Sommer – auf das Portfolio haben könnte. Die Auswirkungen eines solchen Absturzes am langen Ende der Kurve wären auf diesem niedrigen Zinsniveau erheblich.
Zweitens haben erfreulichere US-Wirtschaftsdaten die Möglichkeit einer Zinsanhebung in den USA noch in diesem Jahr wieder ins Spiel gebracht. Die jüngsten Daten legen nahe, dass die US-Wirtschaft nach einer schleppenden ersten Jahreshälfte jetzt Fahrt aufnimmt. Die Arbeitslosigkeit liegt bei unter 5 Prozent und die Einkaufsmanagerindizes im herstellenden Gewerbe haben sich stark erholt, während der Wert für den wichtigen Dienstleistungssektor robust bleibt. Das hat der US-Notenbank (Fed) den erhofften Spielraum verschafft, eine erneute Zinserhöhung in Erwägung zu ziehen, nachdem sie die Marktschwankungen zu Jahresbeginn dazu gezwungen haben, ihre Pläne auf Eis zu legen. Auf der Fed-Sitzung im Juli erklärte Janet Yellen, dass "die kurzfristigen Risiken für den Wirtschaftsausblick abgenommen haben.“ Die vom Markt implizierte Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung im September oder Dezember hat zugenommen. Folglich schien es vernünftig, das Risiko etwas zu senken.
US-Wahl sorgt für Unsicherheit
Die bevorstehende US-Präsidentschaftswahl im November liefert Anlegern keine klaren Indizien, in welche Richtung sich die Fiskalpolitik bewegen wird. Laut Ariel Bezalel ist es möglich, dass beide Kandidaten 2017 die Regierungsausgaben erhöhen könnten. Vor allem ein Sieg von Donald Trump dürfte Anlegern vermutlich eine Pause einräumen. Welche Haltung Trump in Sachen Wirtschaftspolitik einnimmt, ist unklar – grösstenteils wegen seines unorthodoxen Wahlkampfes. Seine populistische Ausstrahlung hat jedoch zu Spekulationen geführt, dass er möglicherweise zu Ausgabenerhöhungen tendiert, indem er ein höheres Haushaltsdefizit in Kauf nimmt. US-Staatsanleihen könnten diese Bedenken im Vorfeld der Wahl reflektieren. Was noch besorgniserregender ist: Die reine Unberechenbarkeit einer Trump-Präsidentschaft und die erhöhte Wahrscheinlichkeit anschliessender politischer Fehler könnten den Markt verunsichern und damit zu Marktschwankungen führen. Beide Faktoren beeinflussen während der Dauer des Wahlkampfes Jupiters vorsichtigere Haltung im Hinblick auf die Duration.
Die Möglichkeit einer expansiveren Fiskalpolitik in den USA klingt in den Entwicklungen in anderen Teilen der Welt nach. Bezalel ist der Meinung, dass sich die Tonlage der globalen politischen Entscheidungsträger in den Wochen seit dem Brexit-Referendum geändert hat. Das jüngste Treffen der G20-Staatsoberhäupter in China brachte Forderungen nach einer koordinierten Politik hervor, um das Weltwirtschaftswachstum zu unterstützen – und an den Märkten steigt die Wahrnehmung, dass geldpolitische Stimulusmassnahmen alleine nicht ausreichen könnten, um die Weltwirtschaft anzukurbeln. Wenn die politischen Entscheidungsträger schlussfolgern, dass den Zentralbanken dieser Welt in der Tat die Munition ausgegangen ist, besteht die Möglichkeit, dass eine expansive Fiskalpolitik, die bisher in zahlreichen Industrieländern als schlechte Option galt, in Erwägung gezogen werden könnte. Solche Schritte scheinen in Japan bevorzustehen, wo die Regierung vor kurzem ein neues 28 Billionen Yen schweres Konjunkturprogramm ankündigte, während in Grossbritannien der künftige Schatzkanzler deutlich gemacht hat, dass er nicht an die fiskalischen Zielsetzungen seines Vorgängers gebunden ist. Wenn solchen Phrasen Taten folgen, könnte der technische Druck auf die Renditen von Staatsanleihen über erhöhte Staatsanleiheemissionen steigen – ein weiterer Grund, warum Jupiter die Portfolioduration reduziert hat.
Wichtig ist auch noch eine weitere Anmerkung: Während fiskalische Stimulusmassnahmen dem Wirtschaftswachstum kurzfristig einen willkommenen Schub geben könnten, tun sich gemäss Bezalel gewaltige langfristige Hürden in Form von höheren globalen Schuldenständen auf und ungünstige globale demografische Trends könnten weiterhin die Bemühungen einer Wachstumsankurbelung erschweren.
Jupiters Positionierung
Hochwertige Staatsanleihen spielen innerhalb Jupiters Unternehmensstrategie weiterhin eine wichtige Rolle. Der Fondsmanager ist der Meinung, dass das Unternehmen aktuell eine beachtliche Position in länger laufenden Anleihen in Märkten hat, in denen noch Raum für weiteres Aufwärtspotenzial besteht. Einer dieser Märkte ist Australien, wo die Zentralbank jüngst die Zinsen um weitere 25 Basispunkte auf 1,5 Prozent gesenkt hat. Die Inflation ist unter die Zielvorgabe der australischen Zentralbank von 2 Prozent gefallen, da die Wirtschaft nach wie vor die Auswirkungen der schwächeren Rohstoffpreise spürt. Eine ähnliche Dynamik ist in Neuseeland zu beobachten, wo aktuell eine weitere Zinssenkung noch im August erwartet wird. Im weiteren Sinne spielen länger laufende Staatsanleihen weiterhin eine wichtige Rolle als Gegengewicht zu Jupiters Kreditpositionen. In den letzten 12 Monaten hat das Engagement des Investmentmanagers in Staatsanleihen in Phasen sinkender Risikobereitschaft einen stetigen Mehrwert geliefert und dazu beigetragen, die Gesamtvolatilität des Fonds zu drosseln. Das Unternehmen wird diese Strategie auch weiterhin verfolgen, da weitere heftige Stimmungsumschwünge, wie sie in der ersten Jahreshälfte phasenweise an den Anleiheärkten zu beobachten waren, bei diesen unsicheren Wirtschaftsbedingungen wahrscheinlich sind.
Der Jupiter Dynamic Bond SICAV auf einen Blick:
Lancierung | 08.05.2012 |
Domizil | Luxembourg |
Währung | EUR |
Valorennummer | 20038454 |
ISIN-Nummer | LU0459992896 |
Fondsmanager | Ariel Bezalel |
Quelle für alle Daten und Grafiken (sofern nicht anders vermerkt): Jupiter Asset Management
Fondsinformationen von Morningstar
Wichtige rechtliche Hinweise
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