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Hanf statt Blumen – Cannabis-Boom in Kanada verärgert die Farmer

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Denn den Produzenten von Blumen und Gemüse fehlen immer mehr Fachkräfte für die Arbeit in ihren Gewächshäusern. "Viele Cannabis-Produzenten sind sehr zahlungskräftig. Sie haben die Mittel, um sehr gute Gehälter zu zahlen", sagt Andrew Morse, der den Verband der kanadischen Blumenzüchter leitet. Die Gewächshaus-Züchter kämpfen bereits seit Jahren mit einem knappen Angebot an Arbeitskräften. Die Arbeitslosenquote, die sich in Kanada auf einem Rekordtief befindet, verschärft das Problem zusätzlich. Seit der Legalisierung von Cannabis im Oktober ist die Marihuana-Branche rasant gewachsen. Sie baut das Gras in oftmals gigantischen Gewächshäusern an. Die Kenntnisse dafür unterscheiden sich nicht gross von denen, die man für den Anbau von Blumen oder Gemüse braucht. Bereits vor der Freigabe von

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Denn den Produzenten von Blumen und Gemüse fehlen immer mehr Fachkräfte für die Arbeit in ihren Gewächshäusern. "Viele Cannabis-Produzenten sind sehr zahlungskräftig. Sie haben die Mittel, um sehr gute Gehälter zu zahlen", sagt Andrew Morse, der den Verband der kanadischen Blumenzüchter leitet. Die Gewächshaus-Züchter kämpfen bereits seit Jahren mit einem knappen Angebot an Arbeitskräften. Die Arbeitslosenquote, die sich in Kanada auf einem Rekordtief befindet, verschärft das Problem zusätzlich.

Seit der Legalisierung von Cannabis im Oktober ist die Marihuana-Branche rasant gewachsen. Sie baut das Gras in oftmals gigantischen Gewächshäusern an. Die Kenntnisse dafür unterscheiden sich nicht gross von denen, die man für den Anbau von Blumen oder Gemüse braucht. Bereits vor der Freigabe von Cannabis fehlten dem Landwirtschaftszweig, zu dem die kanadischen Produzenten von Obst, Gemüse, Zierpflanzen aber auch Honig und Ahornsirup gehören, rund 2800 Arbeitsplätze.

Das war im Jahr 2014, wie aus den letzten verfügbaren Daten des Canadian Agriculture Human Resource Council (CAHRC) hervorgeht. Der Mangel kostete der Branche rund 100 Millionen kanadische Dollar oder gut drei Prozent ihres Umsatzes. Nach Einschätzung des CAHRC dürfte sich diese Lücke bis 2025 auf 7500 Jobs vergrössern.

Magische Anziehungskraft

Die Cannabisbranche übt aber nicht nur eine hohe Anziehungskraft aus, weil sie höhere Gehälter zahlt, sondern auch, weil es sich um eine schnell wachsende neue Industrie handelt, wie Justine Taylor vom Verband der Gewächshaus-Gemüseanbauer der Provinz Ontario sagt. "Das ist ein aufregender neuer Bereich, der sehr attraktiv für junge Leute ist, insbesondere für diejenigen, die versuchen, in dieses Geschäft einzusteigen."

Das kanadische Statistikamt hat die Cannabisbranche im vergangenen Jahr als "aufstrebende Beschäftigungsquelle" bezeichnet. Im vergangenen November beschäftigte sie rund 10'400 Menschen, ein Anstieg von 266 Prozent zum Vorjahr. Ihr Durchschnittslohn pro Stunde lag im vergangenen Jahr bei 29,58 kanadischen Dollar (etwa 20 Euro) und damit rund zehn Prozent über dem nationalen Durchschnitt.

Den klassischen Gewächshaus-Betreibern fehlen die meisten Arbeitskräfte im mittleren Management, weshalb sie nach Angaben von Taylor deutlich mehr Mittel in die Rekrutierung von Fachkräften stecken, auch ausserhalb Kanadas. Um neue Mitarbeiter zu gewinnen, müsse die Branche auch verstärkt auf Arbeitskräfte aus dem Ausland zurückgreifen oder die Anreize für die heimische Bevölkerung erhöhen, mehr von diesen Jobs zu übernehmen.

Schon jetzt kommen 28 Prozent der Arbeitskräfte aus dem Ausland. Dabei verlassen sich viele Farmen auf ein Bundesprogramm, das saisonale, gering qualifizierte Arbeiter ins Land bringt. Um das Problem zu bekämpfen, haben zudem einige Betrieb bereits erhebliche Investitionen in Automatisierungstechniken getätigt, sagt Morse vom Verband der kanadischen Blumenzüchter.

Durch den Cannabis-Boom herrscht aber auch ein Mangel an Handwerkern. "Wir streiten uns alle um die gleichen Handwerker", sagt Linda Delli Santi, Leiterin des Verbands der Gewächshaus-Betreiber der Provinz Britisch-Kolumbien. "Selbst wenn Sie ein neues Gewächshaus bauen, ist es oft schwierig, alle vor Ort zu bekommen, weil diese Leute mit Cannabis beschäftigt sind."

(Reuters)

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