Bild: Pixabay Erfahrene Privatanleger gehen höhere Risiken ein als unerfahrene Anleger. Ausserdem verfolgen sie aktiver die Finanzmärkte. Unerfahrene Anleger hingegen nehmen die Chancen an den Anlagemärkten nur ungenügend wahr. Dies ergab die Schroders Global Investor Study 2018. Privatanleger, die sich selbst als "fortgeschritten" bezeichnen, gehen bei ihren Investments höhere Risiken ein als wenig erfahrene Anleger und investieren gemäss eigenen Angaben im weltweiten Durchschnitt 24% ihrer Portfolios in risikoreiche Anlagen. Dies entspricht auch dem Schweizer Niveau. Dagegen legen "Anfänger mit rudimentären Kenntnissen" im globalen Mittel nur 14% ihrer Ersparnisse in diesem Bereich an. In der Schweiz agiert diese
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Erfahrene Privatanleger gehen höhere Risiken ein als unerfahrene Anleger. Ausserdem verfolgen sie aktiver die Finanzmärkte. Unerfahrene Anleger hingegen nehmen die Chancen an den Anlagemärkten nur ungenügend wahr. Dies ergab die Schroders Global Investor Study 2018.
Privatanleger, die sich selbst als "fortgeschritten" bezeichnen, gehen bei ihren Investments höhere Risiken ein als wenig erfahrene Anleger und investieren gemäss eigenen Angaben im weltweiten Durchschnitt 24% ihrer Portfolios in risikoreiche Anlagen. Dies entspricht auch dem Schweizer Niveau. Dagegen legen "Anfänger mit rudimentären Kenntnissen" im globalen Mittel nur 14% ihrer Ersparnisse in diesem Bereich an. In der Schweiz agiert diese Gruppe sogar noch vorsichtiger (10%). Auf diese Zahlen kommt die Schroders Global Investor Study 2018. Dies sei ein Hinweis darauf, dass erfahrene Anleger zuversichtlicher seien, von zusätzlichem Risiko profitieren zu können.
Fortgeschrittene Anleger in Asien seien der Studie zufolge am risikofreudigsten: Sie sehen 26% ihrer Investments für riskante Kapitalanlagen vor, verglichen mit 23% bei vorsichtigeren europäischen Anlegern. Bezüglich Altersstruktur investieren die jüngsten Umfrageteilnehmer in der Altersgruppe von 18 bis 24 Jahren mit einem Portfolioanteil von 27% am meisten in risikoreiche Anlagen. Am anderen Ende der Skala liegen die über 65-jährigen Anleger, die deutlich vorsichtiger sind. Sie legen 20% ihrer Anlagegelder in solchen Strategien an.
Bargeldquote als Indikator für Anlageerfahrung
Ein guter Indikator für die Fachkenntnisse der Anleger scheint gemäss der Studie die Bargeldquote zu sein. Die Experten unter den Privatanlegern würden 33% weniger Barmittel als Anfänger halten. Insgesamt machen liquide Instrumente 21% ihrer Portfolios aus, verglichen mit 32% bei Anlegern mit geringeren Kenntnissen. Ähnliches gilt für die Schweiz. Asiatische Anleger halten unabhängig von ihren Kenntnissen im Bereich Geldanlage mit durchschnittlich 29% den höchsten Anteil an Barmitteln. Am unteren Ende liegen die US-Anleger mit 20%.
So investieren erfahrene Anleger im globalen Durchschnitt 34% ihrer Gelder in Aktien, 19% in Anleihen, 13% in Immobilien und 12% in alternative Anlagen. In der Schweiz sieht die Asset Allocation der Experten laut der Studie etwas risikofreudiger aus: Die Aktienquote betrage 40%, die Anleihenquote 14% und die Immobilienquote geringe 9%. "Gerade im Frankensegment sind die Anleihenzinsen sowie die Immobilienrenditen zurzeit unattraktiv. Deshalb müssen Schweizer Anleger höhere Risiken mit einem längeren Anlagehorizont eingehen, um ihre Ziele zu erreichen. So bieten beispielsweise Dividendenwerte im In- und Ausland höhere Renditen", erklärt Adrian Nösberger, CEO der Schroder Bank.
Diversifikation als Schlüssel zur erfolgreichen Anlage
"Diversifikation, die Verteilung des Portfolios auf unterschiedliche Anlageklassen, Branchen und Regionen, ist das A und O der Risiko-Rendite-Steuerung", ergänzt Andreas Markwalder, CEO von Schroder IM: "Experten können dies besser einschätzen als Anleger mit geringeren Kenntnissen." So hielten sich in der Schweiz 89% der erfahrenen Anleger für ziemlich gut diversifiziert, aber nur 79% der Laien.
Bei erfahrenen Privatanlegern besteht laut der Studie eine grössere Wahrscheinlichkeit, dass sie rascher auf einen Kursrückgang an den Aktienmärkten reagieren, indem sie die Portfolio-Anteile von Aktien, Anleihen, Immobilien und Barmitteln erhöhen. Demgegenüber ergab die Umfrage, dass 58% der Anleger mit geringeren Kenntnissen nichts unternehmen, wenn die Märkte fallen. Von den Anfängern unter den Anlegern räumten 17% ein, dass sie gar nicht auf das Marktgeschehen achten.
Ferner gibt die Studie Hinweise auf die beliebtesten Anlagethemen. Weltweit an der Spitze stünden Gesundheit, Nachhaltigkeit und umwälzende Technologien. Drei Viertel der sachkundigen Anleger im Alter von 25 bis 34 Jahren – die Altersgruppe, die den Grossteil der Generation Y ausmacht – sind interessiert daran, in themenbezogene Fonds zu investieren. Dieses Interesse nimmt jedoch bei erfahrenen Anlegern in der Altersgruppe der über 65-jährigen merklich ab. Auch zeigt die Generation Y das grösste Interesse von allen Anlegern an Nachhaltigkeit als Anlagethema.
Hier finden Sie zusätzliche Infografiken zu den Ergebnissen der Studie.