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“Flucht in Qualität” kann Technologieblase platzen lassen

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Bild: Unsplash Im Hintergrund der Aktienkursstürze der Tech-Aktien wachsen die Befürchtungen, die Technologieblase sei dabei zu platzen. Miro Zivkovic von Nordea AM verdeutlicht, dass eine Annäherung an den Mittelwert sich historisch als unausweichlich zeigt. "Technologie- und Social-Media-Aktien haben seit dem Jahr 2016 starke Kursgewinne verzeichnet. Insbesondere seit den Präsidentschaftswahlen in den USA und der Neuausrichtung der US-Finanzpolitik legen sie eine hervorragende Performance hin, sodass viele Anleger den Fokus auf wachstumsstarke Unternehmen verlagert haben", erläutert Miro Zivkovic, Global Head of I&WD Product Management bei Nordea AM. Fast 98% der Kursgewinne im S&P 500-Index entfielen im ersten

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Im Hintergrund der Aktienkursstürze der Tech-Aktien wachsen die Befürchtungen, die Technologieblase sei dabei zu platzen. Miro Zivkovic von Nordea AM verdeutlicht, dass eine Annäherung an den Mittelwert sich historisch als unausweichlich zeigt.

"Technologie- und Social-Media-Aktien haben seit dem Jahr 2016 starke Kursgewinne verzeichnet. Insbesondere seit den Präsidentschaftswahlen in den USA und der Neuausrichtung der US-Finanzpolitik legen sie eine hervorragende Performance hin, sodass viele Anleger den Fokus auf wachstumsstarke Unternehmen verlagert haben", erläutert Miro Zivkovic, Global Head of I&WD Product Management bei Nordea AM.

Fast 98% der Kursgewinne im S&P 500-Index entfielen im ersten Halbjahr 2018 auf FAANG-Aktien (Facebook, Amazon, Apple, Netflix und Google). Der Hype um die Marktlieblinge führte zu Kurs-Gewinn-Verhältnissen (KGVs), die es seit der Internetblase nicht mehr gegeben habe, so Zivkovic. Und das, obwohl einige dieser hochgehandelten Unternehmen netto immer noch rote Zahlen schrieben und Facebook mit aufsichtsrechtlichen Risiken zu kämpfen hatte.

Globaler Handelsdisput als Wendepunkt
"Doch mit den Handelszöllen drehte sich die Stimmung an den Aktienmärkten erheblich", wendet Zivkovic ein. Angesichts der schwierigen Verhandlungen zwischen den USA und den Handelspartnern wie China und Kanada hätten viele Investoren Auswirkungen auf das globale Wachstum befürchtet, auch und vor allem in den Schwellenländern. So hätte sich die Risikobereitschaft der Anleger rasch verflüchtigt. Stattdessen setzte eine"Flucht in Qualität" ein, also in entwickelte Märkte und defensivere Unternehmen mit niedrigeren Bewertungen.

FAANG-Aktien erlitten Abstürze
Dieser Trend zu sicheren Investments habe sich während der Kurseinbrüche an den globalen Aktienmärkten im Oktober weiter verstärkt, meint Zivkovic. Zudem setzte sich an den Aktienmärkten sowohl der Industrie- als auch der Schwellenländer die Branchenrotation fort. "Diesen Umschwung bekamen auch die FAANG-Aktien zu spüren: Gerade überbewertete Aktien fielen steil nach unten – Amazon und Netflix büssten im Oktober etwa 20% ihres Wertes ein", erklärt Zivkovic. Die Marktkapitalisierung vieler bevorzugter Technologiewerte sank um mehr als ein Drittel. Bei einigen war der Absturz sogar noch drastischer (Facebook -38%, Nvidia -48%, SNAP -69%).

Baisse für High-Tech-Sektor
In dieser spätzyklischen Phase würden die Anleger langsam wieder zu hochwertigeren Aktien greifen, die sie nach den US-Wahlen verschmäht hatten, denkt Zivkovic. Für sie würden jetzt aus Sicht des Marktes eine geringere Anfälligkeit gegenüber dem Konjunkturzyklus, Bewertungen auf Normallevel und robustere Geschäftsmodelle sprechen. "Dieser Trend könnte sich noch beschleunigen, wenn die Märkte wieder ausser Kontrolle geraten", mutmasst Zivkovic. Ob wir allerdings am Beginn einer viel dramatischeren Entwicklung stehen, sei schwer zu beurteilen, auch wenn die technische Analyse zeige, dass die Hightech-Unternehmen – verstärkt durch den Social-Media-Sektor – mittlerweile in der Baisse angekommen seien.

Annäherung an Mittelwert unvermeidbar
"Andererseits lehrt die Geschichte, dass Bewertungen immer eine Rolle spielen, und dass sich Aktien mit überbewerteten KGVs unabhängig von ihren revolutionären Geschäftsmodellen oder Wachstumsraten irgendwann doch wieder dem Mittelwert annähern", hält Zivkovic dagegen. Genau das erfuhren nach der Dotcom-Blase einige Internetunternehmen mit KGVs von 80, 100 oder mehr. So auch AOL, das zum Höhepunkt des Internet-Hypes eine Marktkapitalisierung von 222 Milliarden Dollar erreichte, nur um im Jahr 2015 schliesslich für 4,4 Milliarden Dollar von Verizon übernommen zu werden.


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