Die straffere Geldpolitik der US-Notenbank hatte den Aktienmarkt in dieser Woche fest im Griff und verunsichert die Anleger nach wie vor. Experten zufolge greifen sie bei Rücksetzern aber immer noch recht zuverlässig zu. Nach jeder deutlichen Erholung sei zuletzt aber auch die Bereitschaft schnell wieder gross gewesen, Kasse zu machen. "Die Volatilität und die Risiken sind gestiegen und das wird erst einmal so bleiben", hiess es am Freitag vom Commerzbank-Anlagestrategen Chris-Oliver Schickentanz auch wegen des Ukraine-Konflikts. Der den breiten Markt abdeckende S&P 500 baute seine Gewinne im Späthandel auf 2,43 Prozent aus, indem er bei 4431,85 Punkten schloss. Vor allem die technologielastige Nasdaq-Börse sorgte aber noch für Furore mit einem Kurssprung des Nasdaq 100 um letztlich 3,22
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Die straffere Geldpolitik der US-Notenbank hatte den Aktienmarkt in dieser Woche fest im Griff und verunsichert die Anleger nach wie vor. Experten zufolge greifen sie bei Rücksetzern aber immer noch recht zuverlässig zu. Nach jeder deutlichen Erholung sei zuletzt aber auch die Bereitschaft schnell wieder gross gewesen, Kasse zu machen. "Die Volatilität und die Risiken sind gestiegen und das wird erst einmal so bleiben", hiess es am Freitag vom Commerzbank-Anlagestrategen Chris-Oliver Schickentanz auch wegen des Ukraine-Konflikts.
Der den breiten Markt abdeckende S&P 500 baute seine Gewinne im Späthandel auf 2,43 Prozent aus, indem er bei 4431,85 Punkten schloss. Vor allem die technologielastige Nasdaq-Börse sorgte aber noch für Furore mit einem Kurssprung des Nasdaq 100 um letztlich 3,22 Prozent auf 14 454,61 Punkte. In letzter Minute wurde damit die Wochenbilanz noch knapp positiv.
Zu Wochenschluss beschäftigten auch wieder Konjunkturdaten die Anleger. Die Sorgen, was schnelle Zinserhöhungen betrifft, wurden von einer Kennziffer untermauert: Der auf den Konsumausgaben basierende und von der Notenbank Fed bevorzugte Preisindex PCE stieg gegenüber dem Vorjahresmonat um 5,8 Prozent. Auf der anderen Seite wurde es aber von Börsianern aber als Entlastung angesehen, dass die Arbeitskosten im Herbst weniger als erwartet gestiegen sind.
Apple legte eine starke Quartalsbilanz vor. Mit einem Kursanstieg um knapp sieben Prozent setzten die Papiere des Tech-Giganten letztlich doch noch positive Akzente für den zuletzt unter Druck geratenen Gesamtmarkt. Im Weihnachtsgeschäft erzielte der iPhone-Hersteller trotz der globalen Chip-Knappheit erneut Rekordzahlen. Laut dem DZ-Bank-Experten Ingo Wermann wurden die bestehenden Lieferengpässe sehr gut abgefedert.
Mit 10,6 Prozent zum grössten Dow-Gewinner wurden aber die Aktien von Visa . Der Kreditkartenkonzern erwirtschaftete im vierten Quartal einen Gewinn- und Umsatzsprung. Stützend wirkte aber auch die Aussage, dass die Ausgaben der Verbraucher wieder anzögen. Auch beim Konkurrenten Mastercard hatte es dafür zuletzt Anzeichen gegeben, dessen Aktien zogen nun nochmals um 9,1 Prozent an.
Am unteren Dow-Ende versammelten sich neben den Aktien von 3M, die ihren Abwärtstrend nahe der 160 Dollar-Marke mit dem tiefsten Stand seit November 2020 fortsetzten, auch einige Unternehmen nach Zahlenvorlagen. Nach einem Rekordhoch am Vortag und einer enttäuschenden Gewinnentwicklung sackten die Papiere von Chevron um 3,5 Prozent ab.
Die rote Laterne hielt im Dow aber Caterpillar mit einem Kursrutsch um 5,2 Prozent. Nach dem Gewinneinbruch im ersten Jahr der Pandemie lief es für den Baumaschinenhersteller 2021 wieder besser. Am Markt hiess es aber, es werde kritisch gesehen, dass der Konzern mit einer nachlassenden Nachfrage wegen einer Abkühlung im Bausektor rechne.
Der Euro erholte sich am Freitag vom tiefsten Stand seit Mitte 2020, das zwischenzeitlich mit 1,1122 US-Dollar zu Buche stand. Zuletzt notierte er bei 1,1150 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1138 (Donnerstag: 1,1160) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8978 (0,8961) Euro.
US-Staatsanleihen haben am Freitag wieder etwas Boden gut gemacht. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) stieg zuletzt um 0,21 Prozent auf 127,92 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Staatspapiere fiel im Gegenzug auf 1,78 Prozent./tih/he
--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---
(AWP)