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Auf zum Gipfel der Nachhaltigkeit

Summary:
Der Verein Swiss Sustainable Finance will die Schweiz als führendes Zentrum für nachhaltige Finanzdienstleistungen positionieren. Das Ziel ist richtig, der Weg ist steinig. Vorgestern wurde die Gründung des Vereins Swiss Sustainable Finance (SSF) bekannt, der zum Zweck hat, die Schweiz an die Spitze der nachhaltigen Finanzplätze zu führen. Gerade die letzten Jahre haben gezeigt, dass die verantwortungsvolle Erbringung von Finanzdienstleistungen Turbulenzen kurzfristig abfedert und den langfristigen Erfolg sicherstellt. Die über 60-köpfige Seilschaft des SSF ist wohl beraten, die Expedition auf den Nachhaltigkeitsgipfel gut zu planen. ErfolgsfaktorenGeeignete Mannschaft: Sowohl Bremser als auch Euphoriker stellen ein grosses Risiko für die Seilschaft dar. Letzteres sind Idealisten, die aufgrund des fehlenden Kontakts mit der Front keine Wirkung erzielen oder aufgrund fehlender Strategie von der Institutsspitze nicht unterstützt werden und schwach sind. Bei den Bremsern handelt es sich nicht durchwegs um Reformunwillige sondern oft auch um Institute, die in der Nachhaltigkeit einen Wettbewerbsvorsprung sehen und Kräfte deshalb nur dosiert zugunsten des Gesamtprojekts einsetzen. Gemeinsames Ziel: Verantwortungsvolles Handeln lediglich als Mittel einzusetzen, um vor Reputationsschäden und legalen Risiken zu bewahren, kann als Complianceübung höchstens ein Etappenziel sein.

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Der Verein Swiss Sustainable Finance will die Schweiz als führendes Zentrum für nachhaltige Finanzdienstleistungen positionieren. Das Ziel ist richtig, der Weg ist steinig. Vorgestern wurde die Gründung des Vereins Swiss Sustainable Finance (SSF) bekannt, der zum Zweck hat, die Schweiz an die Spitze der nachhaltigen Finanzplätze zu führen. Gerade die letzten Jahre haben gezeigt, dass die verantwortungsvolle Erbringung von Finanzdienstleistungen Turbulenzen kurzfristig abfedert und den langfristigen Erfolg sicherstellt. Die über 60-köpfige Seilschaft des SSF ist wohl beraten, die Expedition auf den Nachhaltigkeitsgipfel gut zu planen. ErfolgsfaktorenGeeignete Mannschaft: Sowohl Bremser als auch Euphoriker stellen ein grosses Risiko für die Seilschaft dar. Letzteres sind Idealisten, die aufgrund des fehlenden Kontakts mit der Front keine Wirkung erzielen oder aufgrund fehlender Strategie von der Institutsspitze nicht unterstützt werden und schwach sind. Bei den Bremsern handelt es sich nicht durchwegs um Reformunwillige sondern oft auch um Institute, die in der Nachhaltigkeit einen Wettbewerbsvorsprung sehen und Kräfte deshalb nur dosiert zugunsten des Gesamtprojekts einsetzen. Gemeinsames Ziel: Verantwortungsvolles Handeln lediglich als Mittel einzusetzen, um vor Reputationsschäden und legalen Risiken zu bewahren, kann als Complianceübung höchstens ein Etappenziel sein. Es wird nur dann eine Breitenwirkung entfalten, wenn darin die Möglichkeit zusätzlicher Erträge erkannt wird. Der Gipfel der Nachhaltigkeit kann nur durch eine entsprechende fundamentale Haltung und nicht durch einzelne Produkte oder Prozesse erklommen werden. Korrekte Route: Die verschiedenen Etappen des steinigen Wegs müssen sorgfältig geplant werden. Das SSF muss nun erst das Basislager einrichten. Die Biwakstandorte müssen mit Bedacht, aber ambitiös gewählt werden. Die Direttissima von schwarzem über weisses hin zu grünem Geld ist für Erstbesteiger nicht ohne Pausen zu klettern und birgt grosses Absturzrisiko. Ganz abgesehen davon, dass der nachhaltige Pfad nicht nur in Form eines ökologischen Grün angelegt ist. Gute Ausrüstung: Nebst genügend Proviant sind ein paar Atemgeräte empfehlenswert. Die Luft kann bisweilen dünn werden und soll nicht auf das Leistungsvermögen der Expedition schlagen. Wichtig sind auch Funkgeräte, um die jeweilige Position klar kommunizieren zu können und den Kontakt mit der Basis nicht zu verlieren. Nachhaltigkeit des gesamten FinanzplatzesWie es sich in einem traditionellen Alpinisten- und Bankenland gehört, wünsche ich der Expedition in der Hoffnung auf Erfolg „Berg Heil“. Ist der Weg erklettert, sehe ich die Errichtung eines Klettersteiges als zentrale Aufgabe der Mitglieder des SSF. Auch Institute mit weniger Ressourcen sollen bald in die Lage kommen können, den Weg zur Spitze der Nachhaltigkeit zu gehen und die Schweiz als Zentrum für nachhaltige Finanzdienstleistungen zu stärken.
Martin Hess
Martin Hess ist seit 2010 Chefökonom und Direktionsmitglied der Schweizerischen Bankiervereinigung und Mitglied der Chief Economist Group des Europäischen Bankenverbands.

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