Bild: Twitter Vor einiger Zeit war noch die Rede, dass die Fed die Zinsen in 2016 zwei bis drei Mal erhöhen könnte. Seit dem hat sich einiges geändert, so Nikolaj Schmidt, internationaler Chefökonom von T. Rowe Price. Das Auf- und Ab in Bezug auf die Aussichten für das Weltwirtschaftswachstum waren etwa deckungsgleich mit dem Richtungswechsel der US-Geldpolitik. Das Statement nach der April Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank (FOMC) ebnete den Weg, um die Zinsen in der Juni Sitzung weiter zu erhöhen. Innerhalb kurzer Zeit folgten auf die Erklärung des FOMC mehrere Aussagen von Mitgliedern des Komitees sowie der Vorsitzenden Janet Yellen selbst, welche darauf hindeuteten, dass die Zinsrate im Verlaufe von 2016 zwei bis drei Mal erhöht werden könnte und, dass die erste Erhöhung in naher Zukunft erfolgen dürfte. Leider wurden die Erwartungen des Komitees nicht von den Wachstumsraten bestätigt. Der letzte Nagel im Sarg für die Zinserhöhung im Juni war der Non-Farm Payroll- Bericht, der aufzeigte, dass die US-Wirtschaft im Mai lediglich 38‘000 Arbeitsplätze geschaffen hatte (die Zahlen vom Juni lagen mit 287‘000 deutlich darüber).
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Vor einiger Zeit war noch die Rede, dass die Fed die Zinsen in 2016 zwei bis drei Mal erhöhen könnte. Seit dem hat sich einiges geändert, so Nikolaj Schmidt, internationaler Chefökonom von T. Rowe Price.
Das Auf- und Ab in Bezug auf die Aussichten für das Weltwirtschaftswachstum waren etwa deckungsgleich mit dem Richtungswechsel der US-Geldpolitik. Das Statement nach der April Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank (FOMC) ebnete den Weg, um die Zinsen in der Juni Sitzung weiter zu erhöhen. Innerhalb kurzer Zeit folgten auf die Erklärung des FOMC mehrere Aussagen von Mitgliedern des Komitees sowie der Vorsitzenden Janet Yellen selbst, welche darauf hindeuteten, dass die Zinsrate im Verlaufe von 2016 zwei bis drei Mal erhöht werden könnte und, dass die erste Erhöhung in naher Zukunft erfolgen dürfte.
Leider wurden die Erwartungen des Komitees nicht von den Wachstumsraten bestätigt. Der letzte Nagel im Sarg für die Zinserhöhung im Juni war der Non-Farm Payroll- Bericht, der aufzeigte, dass die US-Wirtschaft im Mai lediglich 38‘000 Arbeitsplätze geschaffen hatte (die Zahlen vom Juni lagen mit 287‘000 deutlich darüber). Zudem war der Datenfluss so schwach, dass die Anzahl der Komitee-Mitglieder, die erwarteten, dass die Zinsrate bis Ende 2016 nur einmal steigen würde, von einer auf sechs Personen stieg.
Da das „Leave-Votum“ der Briten den Wachstumsausblick auch weiterhin trübt, wird die Debatte über eine US-Zinserhöhung aller Wahrscheinlichkeit nach bis 2017 aufgeschoben. Dank einer Verschärfung der US-Finanzierungsbedingungen aufgrund des gestärkten US-Dollars, wird der aktuelle Zyklus der geldpolitischen Straffung tatsächlich sehr ungewöhnlich ausfallen: Der letzten Zinsanhebung folgt eine 12-monatige oder gar längeren Pause.
Bank of Japan zögert
Aufgrund einer immer stärkeren Währung und einem immer günstigeren Aktienmarkt, sprang die Bank of Japan (BoJ) in Aktion und … entschied sich dazu schon wieder nichts zu tun! Der Ausblick auf eine Rückkehr zu einer 2-prozentigen Inflation und auf gute Unternehmensgewinne (und die damit verbundenen Kapitalerweiterungen) verschlechterte sich aufgrund der stärkeren Währung.
Die Wirtschaft erhält jedoch fiskalpolitische Unterstützung. Als Anzahlung verschob Prime Minister Shinzo Abe die Erhöhung der Mehrwertsteuer, welche ursprünglich im Frühjahr 2017 geplant war. Darüber hinaus wird ein zusätzliches Budget von 0.5 % bis 1 % des Bruttoinlandprodukts voraussichtlich im dritten Quartal bekannt gegeben. Bei der Pressekonferenz zur Sitzung des geldpolitischen Komitees, bemerkte Gouverneur Haruhiko Kuroda, dass die BoJ bereit sei zu Handeln, falls sich der Kreislauf zwischen Wachstum und Inflation nicht in Bewegung setze.