25.08.2023 - 2021 übten in der Schweiz 966 Unternehmen mit insgesamt rund 10 300 Beschäftigten ihre Haupttätigkeit im Rohstoff-Grosshandel aus. Sie betätigten sich insbesondere im Handel mit Brennstoffen, Erzen und Metallen und waren grossmehrheitlich in den Kantonen Genf und Zug ansässig. Der Rohstoffsektor, der auch Unterstützungstätigkeiten wie Finanzierung, Zertifizierung und Transport umfasst, profitierte vom allgemeinen Wachstum der Grossunternehmen, insbesondere der Schweizer Multinationalen. Soweit einige der neusten Ergebnisse aus der Statistik der Rohstoffhändler des Bundesamtes für Statistik (BFS) und des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO).Der Rohstoffhandelssektor
Topics:
Swiss Statistics considers the following as important:
This could be interesting, too:
Cash - "Aktuell" | News writes Länder einigen sich bei Weltklima-Konferenz auf globalen Emissionshandel
Cash - "Aktuell" | News writes Selenskyj glaubt an mögliches Kriegsende 2025
Cash - "Aktuell" | News writes Was Schweizer Bäuerinnen und Bauern verdienen
Cash - "Aktuell" | News writes Schweizer Efta/EU-Delegation will Abkommen mit China optimieren
25.08.2023 - 2021 übten in der Schweiz 966 Unternehmen mit insgesamt rund 10 300 Beschäftigten ihre Haupttätigkeit im Rohstoff-Grosshandel aus. Sie betätigten sich insbesondere im Handel mit Brennstoffen, Erzen und Metallen und waren grossmehrheitlich in den Kantonen Genf und Zug ansässig. Der Rohstoffsektor, der auch Unterstützungstätigkeiten wie Finanzierung, Zertifizierung und Transport umfasst, profitierte vom allgemeinen Wachstum der Grossunternehmen, insbesondere der Schweizer Multinationalen. Soweit einige der neusten Ergebnisse aus der Statistik der Rohstoffhändler des Bundesamtes für Statistik (BFS) und des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO).
Der Rohstoffhandelssektor umfasst die Händler im engen Sinn (Kern) und die Akteure, die diese Tätigkeiten unterstützen (Cluster). Die Daten zum Kern werden jährlich vom BFS produziert, jene zum Cluster alle zwei bis drei Jahre vom SECO. In der vorliegenden Medienmitteilung liegt der Fokus hauptsächlich auf den Ergebnissen zum Kern von 2021 und auf der Entwicklung zwischen 2017 und 2021. Die Tätigkeiten des Clusters werden im letzten Teil der Medienmitteilung thematisiert.
Die Strukturen verändern sich seit 2017 moderat
2021 war der Rohstoffhandel die Haupttätigkeit von 966 in der Schweiz ansässigen Unternehmen. Ihre Zahl ist 2,3% höher als 2020 und hat seit der ersten Erhebung im Jahr 2017 stetig zugenommen. In diesen Unternehmen, die den Kern des Sektors bilden, waren schweizweit 10 318 Personen beschäftigt. Damit ist die Beschäftigung nach dem Einbruch von 2020 wieder angestiegen (+1,4%). Im Gegensatz zur restlichen Wirtschaft lag sie aber 2021 nach wie vor unter dem Vor-Corona-Niveau von 2019. Dennoch entwickelten sich die Arbeitsplätze im Kern insgesamt positiv. Die Beschäftigung im Rohstoffhandel ist seit 2017 im Jahresdurchschnitt doppelt so schnell gewachsen wie in der Gesamtwirtschaft (+1,8% gegenüber +0,9%).
Besonders dynamisch entwickeln sich die Grossunternehmen. Ihr Anteil an der Gesamtbeschäftigung hat sich im Lauf der Jahre deutlich erhöht, obwohl die Arbeitsplätze bei den Rohstoffhändlern weiterhin mehrheitlich in KMU zu finden sind, d. h. in Unternehmen mit weniger als 250 Beschäftigten.
2021 waren zwei Drittel der Rohstoffhändler eigenständige Unternehmen. Sie machten 15,8% der Beschäftigung aus. Die meisten Arbeitsplätze waren folglich in Unternehmen angesiedelt, die Teil einer Gruppe sind. Dabei fällt auf, dass Schweizer Multinationale gegenüber den ausländisch kontrollierten Gruppen an Bedeutung gewonnen haben. Zwischen 2017 und 2021 hat die Beschäftigung im Jahresdurchschnitt in Schweizer Multinationalen sechsmal stärker zugenommen (+3,8%) als in ausländisch kontrollierten Multinationalen (+0,6%). Die relativ stabile Beschäftigung der ausländisch kontrollierten Rohstoffhändler zeugt von sehr unterschiedlichen Entwicklungen in den einzelnen Ländern. So geht die Zahl der Arbeitsplätze bei den Rohstoffhändlern unter amerikanischer (-8,5%), britischer (-3,3%) und niederländischer Kontrolle (-3,3%) tendenziell zurück, während sie bei den luxemburgisch (+38,0%), französisch (+9,9%) und italienisch (+9,4%) kontrollierten Unternehmen zunimmt.
Der Handel mit Brennstoffen bleibt vorherrschend
Die bedeutendste Tätigkeit der Rohstoffhändler in der Schweiz ist der Grosshandel mit Brennstoffen. Sie wird von 30,7% der Unternehmen bzw. 32,4% der Beschäftigten ausgeübt. Darauf folgt der Grosshandel mit Erzen und Metallen mit 24,5% der Unternehmen bzw. 29,5% der Beschäftigten, wobei sich die Beschäftigung in beiden Branchen unterschiedlich entwickelt hat. Im Grosshandel mit Brennstoffen hat sie zwischen 2017 und 2021 um 2,4% zugenommen, was deutlich mehr ist als der Durchschnitt des Sektors (+1,8%). Umgekehrt ist die Beschäftigung im Grosshandel mit Erzen rückläufig (-0,2% über den gesamten Zeitraum). Auch in den anderen Tätigkeitsbereichen fällt die Beschäftigungsentwicklung unterschiedlich aus. Sie reicht von -64 Arbeitsplätzen im Grosshandel ohne ausgeprägten Schwerpunkt bis zu +277 Arbeitsplätzen im Grosshandel mit sonstigen Nahrungs- und Genussmitteln. Letzterer platziert sich in Bezug auf die absolute Zahl geschaffener Arbeitsplätze direkt hinter dem Brennstoffhandel (+297).
Uneinheitliche Beschäftigungsentwicklung in den kantonalen Hubs
2021 hatten 80% der Rohstoffhändler ihren Hauptsitz in einem der folgenden fünf Kantone: Genf (33,6% aller Unternehmen des Kerns), Zug (24,8%), Tessin (12,1%), Waadt (8,3%) und Zürich (4,9%). Auf die in diesen Kantonen angesiedelten Unternehmen entfielen nahezu neun von zehn Arbeitsplätzen.
Diese ausgeprägte räumliche Ballung ist seit Beginn der Zeitreihe stabil. Zwischen den einzelnen Kantonen hat sich die Beschäftigung jedoch unterschiedlich entwickelt. In Zug wurde zwischen 2017 und 2021 das stärkste Wachstum verzeichnet (+381 Arbeitsplätze), gefolgt von Waadt (+266) und Genf (+125). Umgekehrt hat die Beschäftigung im Kanton Zürich abgenommen (-170). Das Tessin erreichte nach einem Aufschwung 2018 und 2019 und einem anschliessenden Rückgang 2020 und 2021 wieder das Beschäftigungsniveau von 2017. Diese Entwicklungen hängen mit den Merkmalen der einzelnen kantonalen und regionalen Ballungsgebiete («Hubs») zusammen. Somit fällt die Beschäftigungsentwicklung anders aus, je nachdem, ob der Hub eher mit Brennstoffen oder eher mit Erzen handelt.
Blick auf die Unterstützungstätigkeiten im Rohstoffhandel
Zu den Unterstützungstätigkeiten im Rohstoffhandel zählen insbesondere die Bereiche Finanzierung, Audit, Beratung, Zertifizierung, Versicherung, Vermittlung von Frachtkapazität (Shipbroking) sowie Transport- und Logistikdienste. Die Unternehmen, die diese Dienstleistungen erbringen, haben normalerweise eine breite Palette von Kunden, was es sehr schwierig macht, den Cluster und die Beschäftigten zu messen, die spezifisch für die Rohstoffhändler tätig sind.
Gemäss der vom SECO in Auftrag gegebenen Erhebung von Januar 2023 waren im Jahr 2022 in diesen Bereichen 1644 Beschäftigte tätig. Die Finanzierung ist dabei mit 954 Arbeitsplätzen die bedeutendste Tätigkeit im Cluster. Darauf folgen Audit und Beratung (236 Beschäftigte), Vermittlung von Frachtkapazität (166), Transport- und Logistikdienste (143), Inspektion und Zertifizierung (78) sowie Versicherungen (67). Mit 1019 Arbeitsplätzen entfällt der Löwenanteil auf den Kanton Genf, gefolgt von Zürich (311), Waadt (134), Zug (71) und Tessin (46). Aufgrund der geringen Zahl der teilnehmenden Unternehmen, der Veränderungen in den Unternehmen seit der letzten Erhebung (Schliessungen, Umstrukturierungen) sowie der zusätzlich ermittelten Unternehmen ist die Gesamtzahl der Beschäftigten mit Vorsicht zu interpretieren und als sehr grobe Schätzung zu betrachten. Dennoch zeigt sie, dass der Rohstoffhandel bedeutende Auswirkungen auf andere Sektoren haben kann. Für die anderen Branchen, die zum Cluster gehören könnten, sind keine auswertbaren Informationen verfügbar.
Zusätzliche Informationen finden Sie in der nachfolgenden PDF-Datei.