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EY Bankenbarometer 2016 ‒ Kerngeschäft wieder im Fokus

Summary:
Wie das EY Bankenbarometer 2016 zeigt, ist die Vergangenheitsbewältigung bei den meisten Banken langsam durch. Die aktuellen Herausforderungen heissen Digitalisierung und Negativzinsen. Partnerschaften mit Nicht-Banken, neue Märkte und Internationalisierung, Outsourcing und Offshoring: Diese drei Themen nennen die Banken am häufigsten auf die Frage nach den aktuellen Kernaufgaben. Im Fokus stehen strategische Neuausrichtung, profitable Ertragssteigerung und Effizienzsteigerung. Die Bewältigung regulatorischer Anforderungen ist für die 120 Institute (ohne die beiden Grossbanken), die für das EY Bankenbarometer 2016 befragt worden sind, von der ersten auf die sechste Stelle zurückgefallen. «Um das Überleben langfristig zu sichern, genügen die Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen und Massnahmen zur Effizienzsteigerung nicht. Entscheidend ist eine nachhaltige Verbesserung der Wertschöpfung. Damit rückt das Wesentliche wieder in den Vordergrund: die Bedürfnisse der Kunden», bringt Patrick Schwaller, Managing Partner FSO Assurance bei EY Schweiz, die Umfrageergebnisse auf den Punkt. Ungenutztes Potenzial der DigitalisierungDigitalisierung ist in vielen Branchen der zentrale Treiber des Wandels. Auch die Banken erkennen durchaus ein langfristiges Potenzial in dieser neuen Technologie.

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Wie das EY Bankenbarometer 2016 zeigt, ist die Vergangenheitsbewältigung bei den meisten Banken langsam durch. Die aktuellen Herausforderungen heissen Digitalisierung und Negativzinsen.

Partnerschaften mit Nicht-Banken, neue Märkte und Internationalisierung, Outsourcing und Offshoring: Diese drei Themen nennen die Banken am häufigsten auf die Frage nach den aktuellen Kernaufgaben. Im Fokus stehen strategische Neuausrichtung, profitable Ertragssteigerung und Effizienzsteigerung. Die Bewältigung regulatorischer Anforderungen ist für die 120 Institute (ohne die beiden Grossbanken), die für das EY Bankenbarometer 2016 befragt worden sind, von der ersten auf die sechste Stelle zurückgefallen.

«Um das Überleben langfristig zu sichern, genügen die Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen und Massnahmen zur Effizienzsteigerung nicht. Entscheidend ist eine nachhaltige Verbesserung der Wertschöpfung. Damit rückt das Wesentliche wieder in den Vordergrund: die Bedürfnisse der Kunden», bringt Patrick Schwaller, Managing Partner FSO Assurance bei EY Schweiz, die Umfrageergebnisse auf den Punkt.

Ungenutztes Potenzial der Digitalisierung
Digitalisierung ist in vielen Branchen der zentrale Treiber des Wandels. Auch die Banken erkennen durchaus ein langfristiges Potenzial in dieser neuen Technologie. Aber derzeit verfügt nur ein Drittel der befragten Banken über eine Digitalisierungsstrategie. Und lediglich 27 Prozent rechnen damit, dass die technologische Entwicklung das Finanzgeschäft fundamental verändern wird. Eine Mehrheit von 67 Prozent erwartet, dass Digitalisierung letztlich bloss in Form zusätzlicher Vertriebskanäle genutzt wird.

Gemäss Marco Amato, Partner Wealth & Asset Management bei EY Schweiz würden die Banken durchaus das langfristige Potenzial erkennen, aber der konkrete Wert der Digitalisierung für die Wertschöpfung der Finanzindustrie bleibte offenbar noch unklar. Amatos Vermutung ist, dass es vielen Banken möglicherweise noch an Phantasie mangle, konkrete Ideen und Initiativen, strukturelle Innovationen im Kern der Wertschöpfungskette anzugehen.

Branchenfremde Konkurrenz als neue Bedrohung
Die Banken beginnen branchenfremde Konkurrenten ernst zu nehmen: Erstmals seit Durchführung der Studie rechnet mit 56 (gegen über 44 im Vorjahr) Prozent eine Mehrheit der befragten Institute damit, dass ihre Marktstellung durch externe Anbieter bedroht wird. Dabei stehen nicht Start-ups aus dem FinTech-Segment, sondern die grossen Technologie- und Telekomfirmen im Vordergrund. Diese verfügen nicht nur über das Know-how und die Infrastruktur, um die an Bedeutung zunehmenden Rohstoffe Daten und Information gewinnbringend zu verwerten, sondern auch über die erforderlichen finanziellen Mittel, die hohen Eintrittsbarrieren in die regulierte Finanzindustrie zu überwinden.

Negative Negativzinsen
Die Zins- und Währungsentscheide der Nationalbank setzen die Banken unter Druck. Dabei stellen die Negativzinsen die grössere Herausforderung dar ‒ sie drücken auf die Margen und erschweren die Bewirtschaftung von Bankbilanzen. Zudem wird es im aktuellen Umfeld anspruchsvoller, die wichtigen Finanzmodelle, die im Wesentlichen für das Positivzinsumfeld entwickelt wurden, zuverlässig zu interpretieren. Schliesslich erschweren die Negativzinsen auch die Anlagemöglichkeiten und reduzieren tendenziell das Transaktionsverhalten der Kunden.

«Die Negativzinsen geben falsche Signale im Umgang mit Kapital und Liquidität, was letztlich zu Fehlallokationen – mit noch nicht absehbaren langfristigen Konsequenzen – führen kann», warnt Patrick Schwaller. Ungeachtet dieser Herausforderungen wollen 70 Prozent der Institute davon absehen, ihren Privatkunden die Negativzinsen zu belasten.

Das EY Bankenbarometer basiert auf der Befragung von 120 Führungskräften (Mitglieder der Geschäftsleitung) von verschiedenen Banken in der ganzen Schweiz, ohne die beiden Grossbanken.


Autor: jog
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