Ein Inselparadies im Pazifik, das wegen des Klimawandels wohl schon bald nicht mehr sein wird. (Bild: shutterstock.com, Paul Szigety) Die Schroders Global Investor Study 2019 zeigt eine Diskrepanz zwischen den Absichten der Investoren und ihren Handlungen auf. Der Anteil der Anleger, die sich für nachhaltige Investments interessieren, ist wesentlich grösser als der Anteil jener, die tatsächlich investieren.Die diesjährige Schroders Global Investor Study setzte sich ein bestimmte Leitfrage: "Werden Anleger zu nachhaltigen Investitionen ermutigt?" Die Studie ergab unter anderem, dass nur 16% der befragen Anleger tatsächlich in Nachhaltigkeit investieren, obwohl 32% Interesse an nachhaltigen Anlagen zeigen würden und auf diese Weise investieren möchten, es aber (noch) nicht tun.
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Die Schroders Global Investor Study 2019 zeigt eine Diskrepanz zwischen den Absichten der Investoren und ihren Handlungen auf. Der Anteil der Anleger, die sich für nachhaltige Investments interessieren, ist wesentlich grösser als der Anteil jener, die tatsächlich investieren.
Die diesjährige Schroders Global Investor Study setzte sich ein bestimmte Leitfrage: "Werden Anleger zu nachhaltigen Investitionen ermutigt?" Die Studie ergab unter anderem, dass nur 16% der befragen Anleger tatsächlich in Nachhaltigkeit investieren, obwohl 32% Interesse an nachhaltigen Anlagen zeigen würden und auf diese Weise investieren möchten, es aber (noch) nicht tun. Anleger in Europa zeigten gemäss Studie das geringste Interesse an nachhaltigen Anlagen – gut die Hälfte hat wenig oder kein Interesse an entsprechenden Investitionen. Nach Ländern betrachtet ist es bei Anlegern aus Japan am unwahrscheinlichsten, dass sie bereits in Nachhaltigkeit investieren oder daran interessiert sind (26 %). Dies steht in starkem Kontrast zu Indien, wo fast drei Viertel der Anleger (73 %) bereits nachhaltig investieren oder dies tun möchten.
Auffällig ist, dass das Interesse an nachhaltigen Investitionen abhängig davon ist, wie erfahren die Investoren sind. Je erfahrener die Personen sind bzw. je erfahrener sie sich selber im Bereich Investment einschätzen, umso grösser ist der Anteil derer, die nachhaltig investieren.
Schweiz sensibilisiert auf Nachhaltigkeitsthemen
In der Schweiz berücksichtigt knapp die Hälfte der Umfrageteilnehmer Nachhaltigkeitskriterien, wenn es ums Investieren geht. Damit rangiert sie im Mittelfeld. Hingegen sind hier besonders viele Anleger (36%) überzeugt, dass der Klimawandel erheblichen Einfluss auf ihre Investitionen haben wird. In Europa ist dieser Anteil deutlich geringer (23%). Nur jeder Zehnte der befragten Schweizerinnen und Schweizer ist der Meinung, dass der Klimawandel keine Auswirkungen auf seine Investitionen hat oder haben wird. Überdurchschnittlich viele Schweizer Investoren sind überzeugt, dass der Klimawandel real ist und grosse Auswirkungen auf die Umwelt hat. Demgegenüber stehen die Klimaskeptiker aus den USA: 7% sind nicht der Meinung, dass der Klimawandel von Menschen verursacht wird – so viel wie nirgends sonst auf der Welt.
Adrian Nösberger, CEO Schroder & Co Bank, betont: "Die Auswirkungen des Klimawandels machen Anleger verwundbar. Daher ist es besonders wichtig, dass Vermögensverwalter dies in der Anlagestrategie berücksichtigen. Die Finanzindustrie zusammen mit politischen Entscheidungsträgern müssen nun sicherstellen, dass die Kriterien für nachhaltige Anlagen klar definiert und transparent sind. Für den Finanzplatz Schweiz ist das eine einmalige Gelegenheit."
Rendite vor Nachhaltigkeit
Obwohl das Interesse an nachhaltigen Anlagemöglichkeiten grundsätzlich vorhanden wäre, stufen Anleger weltweit ihre finanziellen Ziele bei Investmententscheidungen als wichtiger ein: der wichtigste Faktor ist laut der Umfrage "die Vermeidung von finanzielllen Verlusten", gefolgt von "der Erfüllung der Renditeerwartungen", von den Erträgen und von tiefen Gebühren. Nachhaltigkeit wird erst an fünfter Stelle genannt.
Anleger wünschen sich allerdings Nachhaltigkeit als Teil aller Anlageprodukte, denn über 60% der Befragten sind der Meinung, Nachhaltigkeitsfaktoren gehören in alle Fonds, nicht nur in spezielle Nachhaltigkeitsfonds. Etwa gleich viele gehen auch davon aus, dass ihre individuellen Anlageentscheide etwas zu einer nachhaltigeren Welt beitragen können.
Ein integrierte Ansatz, der sich auf Unternehmen konzentriert, die sich aufgrund ihrer Nachhaltigkeit aller Voraussicht nach als profitabler erweisen werden, sehen im Durchschnitt 39% als die wichtigste Investitoinsmethode. Am Wichtigsten ist für mehr als die Hälfte ein verantwortunsbewusster Ansatz, sprich Investitionen in Unternehmen, die ein vorbildliches Verhalten in Bezug auf ESG-Kriterien an den Tag legen. Es wird aber gemäss Studie nicht genug unternommen, um den Investoren nachhaltige Investitionen schmackhaft zu machen, da sind sich die Teilnehmer einig.
Der Bericht zieht den Schluss, dass die allgemeine Besorgnis in Bezug auf das Thema Nachhaltigkeit zwar weiter zunehme, die Ergebnisse zeigten aber mehrere Hürden auf, die eine flächendeckende Verbreitung nachhaltiger Anlagestrategien verhinderten.
Die Studie wurde von Schroders aufgrund einer Online-Befragung mit mehr als 25'000 Anlegern aus 32 Ländern erstellt. Dabei wurden Personen befragt, die in den nächsten zwölf Monaten mindestens den Gegenwert von 10'000 Euro investieren wollen und in den vergangenen zehn Jahren Änderungen an ihren Anlagen vorgenommen haben.