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US-Zwischenwahlen: Kommt jetzt der Gegenwind für die Wirtschaft?

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US-Präsident Donald Trump. (Bild: Pixabay) Für US-Präsident Donald Trump wird das Regieren nach den amerikanischen Zwischenwahlen in den kommenden zwei Jahren schwieriger werden. Kommentatoren erörtern die Folgen für die Märkte. Präsident Donald Trump wird nach den US-Zwischenwahlen mit einer Teilung der Macht leben müssen, denn die Demokraten haben im Repräsentantenhaus nach acht Jahren die Mehrheit zurückerobert. Im Senat hingegen konnten die Republikaner ihre Mehrheit nicht nur halten, sondern sogar ausbauen. Präsident Trump hat den Demokraten zum Sieg gratuliert und seine Offenheit für eine Zusammenarbeit über die Parteigrenzen hinweg bekundet. Er wäre aber nicht Donald Trump, hätte er nicht gleichzeitig die

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US-Präsident Donald Trump. (Bild: Pixabay)

Für US-Präsident Donald Trump wird das Regieren nach den amerikanischen Zwischenwahlen in den kommenden zwei Jahren schwieriger werden. Kommentatoren erörtern die Folgen für die Märkte.

Präsident Donald Trump wird nach den US-Zwischenwahlen mit einer Teilung der Macht leben müssen, denn die Demokraten haben im Repräsentantenhaus nach acht Jahren die Mehrheit zurückerobert. Im Senat hingegen konnten die Republikaner ihre Mehrheit nicht nur halten, sondern sogar ausbauen. Präsident Trump hat den Demokraten zum Sieg gratuliert und seine Offenheit für eine Zusammenarbeit über die Parteigrenzen hinweg bekundet. Er wäre aber nicht Donald Trump, hätte er nicht gleichzeitig die Demokraten vor dem Missbrauch ihrer neu gewonnenen Macht gewarnt.

"Dieses Wahlergebnis haben die Finanzmärkte erwartet, sodass sie darauf kaum reagiert haben", sagt James Athey, Senior Investment Manager, Aberdeen Standard Investments. Die Märkte würden jedoch schnell beginnen, darüber zu spekulieren, wie dieses Ergebnis die Aussenpolitik von US-Präsident Donald Trump beeinflussen könnte, da dies der offensichtlichste Bereich sei, in dem er weitgehend ohne Zustimmung des Kongresses operieren könne. Der Schwerpunkt werde dabei wahrscheinlich auf dem G20-Gipfel in diesem Monat und auf der Frage liegen, auf welche Weise er sich nun mit dem Handelskrieg mit China auseinandersetzen werde, so Athey. Das könnte bedeuten, dass Trump versucht, einen Deal mit China anzustreben.

Untersuchungsverfahren rücken wieder in den Fokus
Alan Kinnaird, Senior Portfolio Manager und Partner bei Swisspartners geht davon aus, dass die Finanzmärkte nach den US-Zwischenwahlen ihre Aufmerksamkeit zuerst darauf richten werden, ob Präsident Donald Trump durch die Ergebnisse zu Fall gebracht werden könnte. "Mit der Rückgewinnung des Repräsentantenhauses durch die Demokraten erwarten wir kurzfristig volatile Märkte, da die Untersuchungsverfahren gegen Präsident Trump und ein mögliches Amtsenthebungsverfahren stärker in den Fokus rücken", sagt John Bailer, Fondsmanager bei TBCAM, einer Boutique von BNY Mellon Investment Management. Doch wie im Fall von Bill Clinton in den 90er-Jahren deutlich worden sei, könnten Massnahmen zur Amtsenthebung auch gegenteilige Folgen haben und dazu führen, dass der Präsident von seinen Anhängern entschlossener denn je unterstützt werde, meint Kinnaird.

"Die amerikanischen Zwischenwahlen dürften nur beschränkte Auswirkungen auf die globalen Aktienmärkte haben, denn das Resultat entspricht den Erwartungen", sagt Thomas Heller, CIO der Schwyzer Kantonalbank. Grundsätzlich sei das Patt leicht positiv. Denn wenn sich die beiden Parteien in vielen Fragen blockierten, sei kaum mit Überraschungen des Gesetzgebers zu rechnen – also keine schlechten Aussichten für die Investoren, welche Unsicherheiten wenig schätzten.

"Ein Blick auf die verschiedenen Machtverhältnisse zwischen Republikanern und Demokraten seit 1933 zeigt, dass die Konstellation aus einem republikanischen Präsidenten und unterschiedlichen Mehrheiten in beiden Kammern des Kongresses sich überdurchschnittlich gut auf die Entwicklung der Märkte ausgewirkt hat", stellt John Bailer fest und fährt fort: "Seit 1946 lief die Börse in den zwölf Monaten nach den Midterms jedes Mal besser als zuvor." Die Fundamentaldaten der Unternehmen dürften solide bleiben und die Bewertungen der US-Titel seien attraktiv.

Wahlergebnis kann zu Gegenwind für die Wirtschaft führen
Vincent Reinhart, Chief Economist bei Standish, einer Boutique von BNY Mellon Investment Management, gibt zu bedenken, dass das Wahlergebnis in zweierlei Hinsicht zu Gegenwind für die Wirtschaftstätigkeit führe: "Erstens ist die wirtschaftspolitische Unsicherheit ein entscheidendes Hindernis für die Entscheidungsfindung im Privatsektor. Die Geschäftsleute und Anleger werden unsicher sein, welche Richtung die künftige Gesetzgebung, Regulierung und Durchsetzung von Rechtsvorschriften einschlagen werden." Zweitens bestehe die Gefahr, dass Zölle und Handelsbeschränkungen zu einem negativen Kostenschock für die US-Wirtschaft führen könnten. Diese Faktoren bremsten das Wirtschaftswachstum, was die US-Notenbank dazu veranlassen dürfte, die geplanten Zinserhöhungen verhaltener anzugehen. "Die damit verbundenen Risiken werden wahrscheinlich dazu führen, dass die Anleger vorsichtiger agieren", folgert Reinhart.

DWS weist darauf hin, dass man längerfristig die Implikationen der letzten beiden US-Wahlen für Anleger nicht unterschätzen sollte. Eine Erkenntnis sei, dass Trumps Kernanhänger nicht mehr ignoriert würden. Wie lange sie Trump – oder den Republikanern insgesamt – treu bleiben werden, bleibe abzuwarten. Klar sei jedoch bereits, dass dieser Wählerkreis für Themen wie Freihandel und den Umbau von Sozialleistungen nicht mehr zu gewinnen sein werde - also jene Themen, für die sich Amerikas Unternehmen und Aktienbörsen so zuverlässig begeistern könnten.

Gegen eine Wiederwahl Trumps
Laut Nick Wall, Fondsmanager bei Merian Global Investors, dürfte das US-Wirtschaftswachstum zurückgehen, da die Demokraten weiteren Steuersenkungen nicht zustimmen werden. Auch Infrastrukturausgaben, die Trumps Chancen für eine Wiederwahl in zwei Jahren erhöhen könnten, würden die Demokraten nicht befürworten.

Die gleiche Folgerung zieht Keith Wade, Chief Economist bei Schroders: Es sei möglich, dass der Präsident und die Demokraten einen Deal bei den Infrastrukturausgaben machen werden, aber die Demokraten würden sich hüten, auf etwas einzugehen, das der Wiederwahl Trumps helfen könnte. Wade meint, dass weniger Steuererleichterungen ein Problem für das US-Wachstum im Jahr 2020 werden könnten - wenn Trumps Steuerpaket verblasse und nicht durch weitere Massnahmen gestützt werde.   


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