Neuchâtel, 18.12.2017 (BFS) - Zwischen 2008 und 2016 nahm die Wertschöpfung des Umweltsektors von 16,3 auf 21,3 Milliarden Franken zu (+30%). Ihr Anteil am Bruttoinlandprodukt (BIP) erhöhte sich dabei von 2,7% auf 3,2%. Die Beschäftigung im Umweltsektor belief sich im Jahr 2016 auf 150 200 Vollzeitäquivalente (2008: 110 700), was 3,8% der Gesamtbeschäftigung entspricht (2008: 3%). Diese Dynamik ist vor allem den Aktivitäten im Zusammenhang mit Energiesparmassnahmen im Gebäudebau und der Erzeugung erneuerbarer Energie zu verdanken. Diese ersten Schätzungen beruhen auf der Umweltgesamtrechnung, die das Bundesamt für Statistik (BFS) erarbeitet. Der Umweltsektor umfasst Aktivitäten zur Herstellung
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Neuchâtel, 18.12.2017 (BFS) - Zwischen 2008 und 2016 nahm die Wertschöpfung des Umweltsektors von 16,3 auf 21,3 Milliarden Franken zu (+30%). Ihr Anteil am Bruttoinlandprodukt (BIP) erhöhte sich dabei von 2,7% auf 3,2%. Die Beschäftigung im Umweltsektor belief sich im Jahr 2016 auf 150 200 Vollzeitäquivalente (2008: 110 700), was 3,8% der Gesamtbeschäftigung entspricht (2008: 3%). Diese Dynamik ist vor allem den Aktivitäten im Zusammenhang mit Energiesparmassnahmen im Gebäudebau und der Erzeugung erneuerbarer Energie zu verdanken. Diese ersten Schätzungen beruhen auf der Umweltgesamtrechnung, die das Bundesamt für Statistik (BFS) erarbeitet.
Der Umweltsektor umfasst Aktivitäten zur Herstellung von Gütern bzw. zur Erbringung von Dienstleistungen, die zum einen die Umwelt vor Verschmutzung und sonstigen Beeinträchtigungen schützen und zum anderen eine schonende Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen begünstigen.
Zwischen 2008 und 2016 sank die Wertschöpfung im Bereich Umweltschutz von 7,3 auf 6,9 Milliarden Franken (-5%). Die Wertschöpfung in der Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen stieg dagegen von 9 auf 14,4 Milliarden Franken (+59%). Die Zahl der Beschäftigten nahm beim Umweltschutz von 56 200 auf 57 900 Vollzeitäquivalente zu (+3%), im Bereich Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen kletterte sie von 54 500 auf 92 300 Vollzeitäquivalente (+70%).
Erneuerbare Energien und Energieeffizienz verleihen dem Sektor Auftrieb
Zwischen 2008 und 2016 nahmen die Aktivitäten im Zusammenhang mit der Erzeugung erneuerbarer Energie und der energetischen Sanierung des Gebäudeparks, die Isolierarbeiten sowie den Bau von Gebäuden mit niedrigem Energieverbrauch umfasst, stark zu. 2016 betrug ihre Wertschöpfung 12,9 Milliarden Franken (+76% gegenüber 2008), die Anzahl Beschäftigte belief sich auf 79 500 Vollzeitäquivalente (+89%).
Die Rückgewinnung von Wertstoffen aus Abfallströmen für deren Wiederverwendung als Sekundärrohstoffe, dank der ein weiterer Abbau von natürlichen Ressourcen vermieden werden kann, verbuchte im Jahr 2016 ein Beschäftigungsvolumen von 5100 Vollzeitäquivalenten und eine Wertschöpfung in Höhe von 0,6 Milliarden Franken. Auf die nachhaltige Forstwirtschaft entfielen im gleichen Jahr eine Wertschöpfung von knapp 0,4 Milliarden Franken und ein Beschäftigungsvolumen von 4200 Vollzeitäquivalenten.
Unterschiedliche Entwicklungen im Bereich Umweltschutz
Die Aktivitäten im Zusammenhang mit der Abfall- und Abwasserwirtschaft generierten im Jahr 2016 eine Wertschöpfung von 4,8 Milliarden Franken (-13% gegenüber 2008) bei einer Beschäftigung von 30 600 Vollzeitäquivalenten (-9%). Bei den restlichen Aktivitäten im Bereich Umweltschutz war sowohl bei der Wertschöpfung als auch punkto Beschäftigungszahlen ein Anstieg zu verzeichnen. Zu beobachten war dies insbesondere bei den Aktivitäten im Bereich Boden- und Gewässerschutz, die hauptsächlich dem Biolandbau zuzuschreiben sind. Hier wurde 2016 eine Wertschöpfung von 0,6 Milliarden Franken (+10%) registriert, während sich die Anzahl Beschäftigte auf 14 100 Vollzeitäquivalente (+11%) belief. Der Schutz der Artenvielfalt und der Landschaften erwirtschaftete im Jahr 2016 eine Wertschöpfung von knapp 0,4 Milliarden Franken (+81%) bei einem Beschäftigungsvolumen von 5400 Vollzeitäquivalenten (+92%). Im Bereich Luftreinhaltung und Klimaschutz lag die Wertschöpfung im Jahr 2016 bei knapp 0,3 Milliarden Franken (+22%), das Beschäftigungsvolumen betrug 1700 Vollzeitäquivalente (+6%).
Baugewerbe und Industrie stellen mehr als die Hälfte der Beschäftigten
Im Jahr 2016 wurden im Umweltsektor 60 800 Vollzeitäquivalente im Bauwesen (+81% gegenüber 2008), 21 100 im Primärsektor (+14%), 19 900 in der Industrie (+13%), 16 800 in der Branche Energie- und Wasserversorgung sowie Abfall- und Abwasserwirtschaft (+22%), 14 300 in der öffentlichen Verwaltung (-2%) sowie 14 700 in der Branche freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (+48%) beschäftigt.
Über den Umweltsektor hinaus
Der öffentliche Verkehr und die integrierte landwirtschaftliche Produktion sind auf internationaler Ebene vom statistischen Perimeter des Umweltsektors ausgeschlossen. In der Schweiz werden sie jedoch vor dem Hintergrund der «Grünen Wirtschaft» als Cleantech-relevante Bereiche betrachtet. Unter Berücksichtigung dieser beiden Bereiche erzielten die umweltbezogenen Aktivitäten im weiteren Sinne 2016 eine Wertschöpfung von 30,8 Milliarden Franken (+28% gegenüber 2008), was 4,7% des BIP entspricht. Das Beschäftigungsvolumen betrug 211 200 Vollzeitäquivalente (+28%). Dies entspricht 5,3% der Gesamtbeschäftigung.
Internationaler Vergleich
Die Ermittlung der wirtschaftlichen Bedeutung des Umweltsektors befindet sich in der Schweiz wie auch in der Europäischen Union, deren Mitgliedsländer Ende Dezember 2017 erstmals Daten an Eurostat übermitteln müssen, im Endstadium der Entwicklungsphase. Folglich werden in naher Zukunft zuverlässige internationale Vergleiche möglich sein.
Zusätzliche Informationen wie Tabellen und Grafiken finden Sie auf dem nachfolgenden PDF.
Download Medienmitteilung
Konto des Sektors der Umweltgüter und -dienstleistungen
(PDF, 7 Seiten, 264 kB)
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Wirtschaftliche Bedeutung des Umweltsektors 2016