FED-Nichtentscheid Thomas Heller, CIO bei der SZKB Der Fed-Zinsentscheid im September sorgte für einige Unruhe auf den Märkten. Laut Thomas Heller, CIO der SZKB, wäre eine Anhebung der Leitzinsen um 0.25% aus markt-psychologischer Sicht einfacher und sinnvoll gewesen. Die Marktreaktionen auf die Geldpolitik liefen seit der Finanzkrise mehrheitlich nach dem gleichen Muster ab. Jede tatsächliche oder auch nur schon angedeutete Lockerung wurde mit Avancen quittiert. Anzeichen einer restriktiveren Geldpolitik bestraften die Märkte mit Rückschlägen. Und nun dies. Anlässlich ihrer Sitzung Mitte September entschied die Fed, die Leitzinsen nicht anzuheben. Nach altem Ablaufschema hätten die Märkte diesen Verzicht auf eine restriktivere Geldpolitik mit Kursgewinnen begrüssen müssen. Aber genau das Gegenteil passierte. Die Aktienmärkte verloren in der Folge deutlich und befinden sich bis heute auf einer Berg-und-Tal-Fahrt. Ziel der expansiven Geldpolitik der Fed (und der übrigen Notenbanken) war, die Welt aus der Finanzkrise zu führen, die Konjunktur anzukurbeln und die Märkte zu stützen. In den USA wähnte man sich am Ziel: Die Wirtschaft war auf einen soliden Wachstumspfad zurückgekehrt und der von der Fed vielbeachtete Arbeitsmarkt verbesserte sich massgeblich.
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FED-Nichtentscheid
Der Fed-Zinsentscheid im September sorgte für einige Unruhe auf den Märkten. Laut Thomas Heller, CIO der SZKB, wäre eine Anhebung der Leitzinsen um 0.25% aus markt-psychologischer Sicht einfacher und sinnvoll gewesen.
Die Marktreaktionen auf die Geldpolitik liefen seit der Finanzkrise mehrheitlich nach dem gleichen Muster ab. Jede tatsächliche oder auch nur schon angedeutete Lockerung wurde mit Avancen quittiert. Anzeichen einer restriktiveren Geldpolitik bestraften die Märkte mit Rückschlägen.
Und nun dies. Anlässlich ihrer Sitzung Mitte September entschied die Fed, die Leitzinsen nicht anzuheben. Nach altem Ablaufschema hätten die Märkte diesen Verzicht auf eine restriktivere Geldpolitik mit Kursgewinnen begrüssen müssen. Aber genau das Gegenteil passierte. Die Aktienmärkte verloren in der Folge deutlich und befinden sich bis heute auf einer Berg-und-Tal-Fahrt.
Ziel der expansiven Geldpolitik der Fed (und der übrigen Notenbanken) war, die Welt aus der Finanzkrise zu führen, die Konjunktur anzukurbeln und die Märkte zu stützen. In den USA wähnte man sich am Ziel: Die Wirtschaft war auf einen soliden Wachstumspfad zurückgekehrt und der von der Fed vielbeachtete Arbeitsmarkt verbesserte sich massgeblich. Auch wenn die Marktteilnehmer unmittelbar vor dem Fed-Meeting in ihrer Erwartung gespalten waren, schien es nicht unrealistisch, dass die Fed mit einer ersten (bescheidenen) Zinserhöhung auf die verbesserte Lage reagieren würde. Dass sie es - unter anderem mit Verweis auf die internationale Entwicklung - nicht getan hat, signalisierte den Märkten, dass es doch noch nicht geschafft ist. Das sorgte für Unruhe und die erwähnte Marktreaktion. Um die Gemüter zu beruhigen, beeilten sich Fed-Chefin Yellen und einige ihrer Gremiumskollegen in den Tagen nach dem Septembertreffen zu betonen, dass weiterhin mit einer Zinserhöhung noch in diesem Jahr zu rechnen sei.
Eine Anhebung der Leitzinsen um 0.25% wäre aus markt-psychologischer Sicht wohl einfacher und sinnvoll gewesen. Der realwirtschaftliche Effekt wäre eher gering, die Signalwirkung hingegen bedeutend. Effektiv ein Schritt in Richtung Normalität. Die ewige Frage nach dem "ersten Mal" wäre vom Tisch gewesen und man hätte sich anderen - ebenfalls wichtigen - Dingen zuwenden können. Was die Fed mit ihrem Nicht-Entscheid geschaffen hat, ist einzig eine zusätzliche Phase von Unsicherheit und Nervosität.
Viele rechnen nun also mit einem Zinsschritt im Dezember - so auch wir. Es bleibt die Hoffnung, dass das Umfeld dies auch tatsächlich zulässt.
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Autor: jod