Während die Renditen der US-Staatsanleihen im Sog des britischen EU-Referendums weiter gefallen sind, weisen die Inflationserwartungen (gemessen an 5y5y break-even Zinssätzen) den niedrigsten Wert seit 1999 aus: 1,31%.Es wundert sich vor diesem Hintergrund, was die inflationsgeschützten Staatsanleihen (sog. TIPS) inzwischen tun? Die TIPS erbringen seit Jahresbeginn einen Ertrag von 6,6% und übertreffen damit die Rendite der nominalen Staatsanleihen im selben Zeitraum: 5,7%.Die Entwicklung...
Read More »Was sagen die Bond-Märkte heute aus?
Die erste Reaktion der Zentralbanken auf das „überraschende“ EU-Referendum Grossbritanniens war eindeutig: Worte statt Taten.Daher war auch die Reaktion der Investoren weltweit eindeutig: Flucht in die Sicherheit, d.h. Staatsanleihen, die als sicher, liquid und hochwertig betrachtet werden.Kein Wunder, dass Bloomberg's Global Sovereign Bonds Index inzwischen Jahresbeginn einen Ertrag von rund 12% erbringt.Währenddessen sind die Renditen der Benchmark Anleihen Deutschlands die sechste...
Read More »Wirtschaft im posttraumatischen Stress
Der Wert der Staatspapiere, die mit einer Negativ-Rendite gehandelt werden, ist in den letzten 4 Wochen um mehr als 1'000 Mrd. USD auf 11'700 Mrd. USD gestiegen.Das ist phänomenal, weil es als eines der bemerkenswerten Merkmale („ripple effect“) auf dem Markt nach dem britischen EU-Referendum (das sog. „Leave“) gilt: Der Wandel des Zinsausblicks.Die Rendite der japanischen Staatsanleihen (JGB) hat gestern mit minus 0,245% einen neuen rekordtiefen Wert verzeichnet. Die fünfjährige Anleihe...
Read More »Neue Unsicherheit und Geldpolitik der US-Notenbank
Das britische Referendum, die EU zu verlassen, scheint die globale Wirtschaft einem makroökonomischen Schock auszusetzen. Die möglichen Konsequenzen hängen natürlich von der wirtschaftspolitischen Reaktion ab. Wenn sich aber die Situation an den Finanzmärkten verschärft, lassen sich die Rückschläge an den Märkten nicht lange auf sich warten.Wenn z.B. die GBP-Abwertung eine EUR-Abschwächung nachzieht, dürfte eine übermässige USD-Aufwertung auf dem amerikanischen Wirtschaftswachstum lasten und...
Read More »Verlauf der Renditen auf beiden Seiten des Atlantiks
Während die europäische Wirtschaft schwer angeschlagen ist, geht es der amerikanischen Wirtschaft relativ besser.Warum sind aber die Renditen der amerikanischen Staatsanleihen höher als die der europäischen Staatsanleihen? Befürchten die Investoren etwa einen Ausfall (default) in den USA? Natürlich nicht.Die nominalen Renditen betragen in USD für 5 Jahre 1,01% und für 10 Jahre 1,46%; für Deutschland hingegen für 5 Jahre minus0,56% und für 10 Jahre minus 0,12%.Nun zum Wesentlichen: Wir haben...
Read More »Wo sind die sog. Bond Vigilantes?
Der Verlust an den globalen Aktienmärkten beläuft sich in den letzten Handelstagen auf einen Rekordwert von 3'000 Mrd. USD. Das ist, was das britische Referendum, die EU zu verlassen, in den weltweiten Börsenplätzen ausgelöst hat.Bemerkenswert ist aber, dass sich der Kapitalzufluss in die Anleihemärkte fortsetzt. Die Renditen der als sicher geltenden Staatspapiere verharren weltweit auf einem historisch rekordtiefen Niveau. Der Wert der Staatsanleihen, die mit einer Negativ-Rendite gehandelt...
Read More »BIS bringt „leaning against the wind“-Geldpolitik ins Spiel
Die europäische Wirtschaft ist schwer angeschlagen. Die EZB unterläuft das eigene Inflationsziel (von „knapp unter 2%) seit mehr als drei Jahren.Die nominalen Zinsen liegen an der Nullzins-Grenze (zero lower bound). Der Einlagesatz der EZB beträgt minus 0,40%. Und der Hauptrefinanzierungssatz liegt auf Null Prozent. Der Spitzenrefinanzierungssatz beläuft sich auf 0,25%.Das bedeutet, dass selbst die Zinsen nahe null nicht dazu beitragen können, die Vollbeschäftigung wiederherzustellen. Während...
Read More »Das britische EU-Referendum und die Geldpolitik in Europa
Das Ergebnis des britischen Referendums, die EU zu verlassen, hat sicherlich eine Vielfalt von finanziellen, ökonomischen und politischen Auswirkungen.Das britische Forschungshaus, National Institute of Economic and Social Research aus London prognostiziert folglich einen Rückgang des BIP, der Reallöhne und des privaten Konsums in Grossbritannien.Denn jede künftige Vereinbarung mit den EU-Behörden wird für das Vereinigte Königreich weniger vorteilhaft als die gegenwärtige...
Read More »Produktivitätswachstum und das künftige Zinsniveau
Was in der folgenden Abbildung auffällt, ist, dass sich die grossen Volkswirtschaften immer noch die Wunden lecken, obwohl der Ausbruch der Finanzkrise sieben Jahre zurückliegt.Warum? (1) Es mangelt an Nachfrage, (2) die Produktionslücke bleibt geöffnet und (3) es gibt viel Unterbeschäftigung in der gesamten Wirtschaft. Bemerkenswert ist, dass die Arbeitslosigkeit im Euro-Raum trotz eines hohen Leistungsbilanzüberschusses nach wie vor über 10% liegt. Das heisst, dass das exportorientierte...
Read More »Was die Anleihemärkte heute signalisieren
Mario Draghi hat gestern mit Hinweis auf TLTRO II gesagt, dass weiterer geldpolitischer Stimulus im Euro-Raum in Vorbereitung ist.Ohne die gegenwärtige Geldpolitik der EZB wären sowohl das Wirtschaftswachstum als auch die Inflation deutlich niedriger, hat EZB-Präsident vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europa-Parlaments unterstrichen.Allerdings hat Draghi auch nicht verschwiegen, dass die Investitionen (*) im Euro-Raum immer noch 10% unter dem Vorkrisenniveau verbleiben und daher...
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