Summary:
Fazit, das Wirtschaftsblog der Frankfurter Allgemeine Zeitung befasst sich mit dem Thema Negativ-Renditen.Die Nachfrage nach sicheren Anlagen v.a. durch internationale Kapitalanleger ist ein wesentlicher Grund, warum die Renditen von Bundesanleihen in den vergangenen Jahren so stark gefallen und heute negativ sind, wird im Beitrag erklärt. Das wesentliche Argument lautet demnach, dass der starken Nachfrage ein zu kleines Angebot entgegensteht.Der Autor deutet zur Erläuterung auf das „Entstehen einer breiten Schicht von Sparern in Schwellenländern, darunter nicht zuletzt China“ hin, als einen wichtigen Grund für das Missverhältnis von Angebot und Nachfrage. „Viele dieser Anleger suchen Sicherheit und stürzen sich auf sichere Kapitalanlagen in Industrieländern“, so die Begründung.Warum aber in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah. Ein Blick auf die Finanzierungssalden der Wirtschaftssektoren in Deutschland zeigt, dass private Haushalte, Unternehmen und der Staat einen positiven Wert aufweisen, das heisst, dass alle gleichzeitig sparen. Nur das Ausland hat einen negativen Saldo, d.h. es verschuldet sich, um z.B. deutsche Güter und Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen.Mit anderen Worten wird nicht nur in den sog. Schwellenländern die Gürtel enger geschnallt, sondern auch hierzulande.
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Fazit, das Wirtschaftsblog der Frankfurter Allgemeine Zeitung befasst sich mit dem Thema Negativ-Renditen.Die Nachfrage nach sicheren Anlagen v.a. durch internationale Kapitalanleger ist ein wesentlicher Grund, warum die Renditen von Bundesanleihen in den vergangenen Jahren so stark gefallen und heute negativ sind, wird im Beitrag erklärt. Das wesentliche Argument lautet demnach, dass der starken Nachfrage ein zu kleines Angebot entgegensteht.Der Autor deutet zur Erläuterung auf das „Entstehen einer breiten Schicht von Sparern in Schwellenländern, darunter nicht zuletzt China“ hin, als einen wichtigen Grund für das Missverhältnis von Angebot und Nachfrage. „Viele dieser Anleger suchen Sicherheit und stürzen sich auf sichere Kapitalanlagen in Industrieländern“, so die Begründung.Warum aber in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah. Ein Blick auf die Finanzierungssalden der Wirtschaftssektoren in Deutschland zeigt, dass private Haushalte, Unternehmen und der Staat einen positiven Wert aufweisen, das heisst, dass alle gleichzeitig sparen. Nur das Ausland hat einen negativen Saldo, d.h. es verschuldet sich, um z.B. deutsche Güter und Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen.Mit anderen Worten wird nicht nur in den sog. Schwellenländern die Gürtel enger geschnallt, sondern auch hierzulande.
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Fazit, das Wirtschaftsblog der Frankfurter Allgemeine Zeitung befasst sich mit dem Thema Negativ-Renditen.
Die Nachfrage nach sicheren Anlagen v.a. durch internationale Kapitalanleger ist ein wesentlicher Grund, warum die Renditen von Bundesanleihen in den vergangenen Jahren so stark gefallen und heute negativ sind, wird im Beitrag erklärt.
Das wesentliche Argument lautet demnach, dass der starken Nachfrage ein zu kleines Angebot entgegensteht.
Der Autor deutet zur Erläuterung auf das „Entstehen einer breiten Schicht von Sparern in Schwellenländern, darunter nicht zuletzt China“ hin, als einen wichtigen Grund für das Missverhältnis von Angebot und Nachfrage. „Viele dieser Anleger suchen Sicherheit und stürzen sich auf sichere Kapitalanlagen in Industrieländern“, so die Begründung.
Warum aber in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah.
Ein Blick auf die Finanzierungssalden der Wirtschaftssektoren in Deutschland zeigt, dass private Haushalte, Unternehmen und der Staat einen positiven Wert aufweisen, das heisst, dass alle gleichzeitig sparen. Nur das Ausland hat einen negativen Saldo, d.h. es verschuldet sich, um z.B. deutsche Güter und Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen.
Mit anderen Worten wird nicht nur in den sog. Schwellenländern die Gürtel enger geschnallt, sondern auch hierzulande.
Warum ist das Angebot an Staatsanleihen aber so gering? Weil das Bundesfinanzministerium eine „Schwarze Null“-Politik verfolgt, und zwar in einem schwer angeschlagenen Umfeld der europäischen Wirtschaft. Welchen Sinn macht es aber? Dass es im Euro-Raum an Nachfrage mangelt, betont Peter Praet, EZB-Chefvolkswirt seit mehreren Monaten in einer Reihe von öffentlichen Referaten unermüdlich.
Finanzierungssalden der Wirtschaftssektoren Deutschlands, Graph: Martin Wolf in: FT „Germany is the eurozone’s biggest problem“.
Der Hinweis im Blog-Eintrag auf die Knappheit von sicheren Kapitalanlagen ist zwar richtig, aber nicht ausreichend, weil der Grund dafür nicht genannt wird: Die Haushaltskonsolidierung (fiscal austerity).
Ob der harsche Sparkurs in einer Wirtschaft, die in der Liquiditätsfalle steckt, vernünftig ist, ist höchst zweifelhaft, wie jedes Lehrbuch der Volkswirtschaftslehre bestätigen würde.
Zu tadeln ist also die anhaltende Kürzung der Ausgaben im privaten und öffentlichen Sektor. Die Zinsen sind nicht "künstlich" niedrig; sie sind niedrig, weil die bestehenden wirtschaftspolitischen Massnahmen disinflationär ausgerichtet sind.
Die EU-Kommission drängt nämlich alle Mitgliedsländer der Eurozone seit mindestens fünf Jahren in eine Austerität-Zwangsjacke, die bisher nichts anderes als wirtschaftliche Stagnation und steigende Arbeitslosigkeit hervorgebracht hat, wie Paul De Grauwe in einem lesenswerten Beitrag in seinem Blog bemerkt.
Nicht nur die Haushaltsregeln, sondern auch die Strukturreformen, die von den gleichen EU-Institutionen auferlegt werden, sind für die Ablehnung der EU von Millionen von Menschen verantwortlich. Das ist der Grund, warum das britische EU-Referendum zum „Leave“ geführt hat, erklärt der an der London School of Economics lehrende Wirtschaftsprofessor u.a. weiter.
Ein Anstieg der öffentlichen Investitionen kann nur durch eine Änderung des Fiskalpaktes (fiscal compact), der für die Mitgliedsstaaten einen ausgeglichenen Haushaltssaldo vorschreibt, herbeigeführt werden.
Wächst die Wirtschaft, steigen auch die Zinsen, weil die Nachfrage wiederbelebt wird. Der Fiskalpakt hat aber die unglückliche Implikation, dass öffentliche Investitionen nur von laufenden Einnahmen finanziert werden können. So eine zerstörerische Regel für das Wirtschaftswachstum wird selten verhängt, hält De Grauwe zu Recht fest.
Der schwache Verlauf der Investitionen Deutschlands, Graph: Martin Wolf in: FT
Ferner: Die Kritiker verwechseln Brutto- und Netto-Grössenordnung, wenn es im Allgemeinen um Schulden geht, wie Heiner Flassbeck neulich in seinem Bloghervorgehoben hat.
Wenn produktive öffentliche Investitionen getätigt werden, durch die Ausgabe von Anleihen, wird die künftige Generation nicht nur Wertpapiere übernehmen, sondern auch produktive Anlagen beerben.
Die Kosten zur Ausgaben von Staatsanleihen liegen heute in vielen Eurozone-Ländern nahe Null. Wenn die Regierungen es schaffen, das aufgenommene Geld in produktive Vermögenswerte anzulegen, die einen Ertrag von mehr als Null erbringen, dann wird die künftige Generation ein Sachvermögen übernehmen, das Einnahmen generiert, die die Kosten der Kreditaufnahme übersteigen. Im Ergebnis wird die Netto-Lasten der Schulden abnehmen. Sonst wäre der Vorwurf der künftigen Generation, warum die heutige Generation zu Null-Zinsen keine öffentlichen Investitionen getätigt hat, nicht schwer zu verstehen.
Fazit: Es ist eine ziemlich oberflächliche Erklärung für die Niedrigzinsen, nur darauf hinzuweisen, dass das Angebot kleiner ist als die Nachfrage. Die „Knappheit an sicheren Anlagen“ ist die unmittelbare Konsequenz der verfehlten ideologischen Wirtschaftspolitik der EU-Behörden.