Wären Männer und Frauen in der Arbeitswelt gleichgestellt, hätte dies laut McKinsey enorme positive Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. (Bild: Shutterstock.com/StunningArt)Bis vor Kurzem schlossen ESG-Investments in erster Linie Anlagen ein, die zum Erhalt der Natur und zur Bekämpfung des Klimawandels beitragen sollen. Dass ESG aber auch soziale Aspekte und gute Unternehmensführung beinhaltet, rückt immer mehr in den Fokus von Anlegerinnen und Anlegern, die mit ihren Investments unter anderem zu mehr Gerechtigkeit zwischen Männern und Frauen beitragen wollen. Enorm viel brach liegendes Humankapital Es ist weithin bekannt, dass Frauen weit mehr unbezahlte und weniger gut bezahlte Arbeit verrichten als Männer. Laut einer Studie des Research Institute von Aberdeen Standard Investments
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Wären Männer und Frauen in der Arbeitswelt gleichgestellt, hätte dies laut McKinsey enorme positive Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. (Bild: Shutterstock.com/StunningArt)
Bis vor Kurzem schlossen ESG-Investments in erster Linie Anlagen ein, die zum Erhalt der Natur und zur Bekämpfung des Klimawandels beitragen sollen. Dass ESG aber auch soziale Aspekte und gute Unternehmensführung beinhaltet, rückt immer mehr in den Fokus von Anlegerinnen und Anlegern, die mit ihren Investments unter anderem zu mehr Gerechtigkeit zwischen Männern und Frauen beitragen wollen.
Enorm viel brach liegendes Humankapital
Es ist weithin bekannt, dass Frauen weit mehr unbezahlte und weniger gut bezahlte Arbeit verrichten als Männer. Laut einer Studie des Research Institute von Aberdeen Standard Investments (ASI) ist in den Industrienationen nur rund die Hälfte der Frauen Teil der Arbeitswelt – obwohl Frauen Männern ausbildungstechnisch in nichts nachstehen, im Gegenteil.
Entsprechend gross ist das Human- und Ausbildungskapital, das brach liegt. "Einkommen und Wachstum können gesteigert werden, wenn Diversität und Teilhabe von Frauen in der Arbeitswelt erhöht werden", sagt Stephanie Kelly, leitende Ökonomin beim Aberdeen Standard Investments Research Institute. Bezieht ein Unternehmen also gut ausgebildete Frauen stärker mit ein, wird es mit Blick auf die Zukunft wirtschaftlich grösseren Erfolg haben, was wiederum den Investorinnen und Investoren zugutekommt.
Eine Studie von McKinsey rechnet zudem vor, dass Frauen weltweit lediglich 37% des globalen BIP generieren, obwohl sie die Hälfte der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter ausmachen. Würden Länder sich aktiver um Gender Equality bemühen, könnten laut der Beratungsgesellschaft weltweit rund 240 Millionen Frauen in die Arbeitswelt eintreten – mit enormen wirtschaftlichen Auswirkungen. "Dadurch würde sich das globale BIP um rund 12 Bio. USD erhöhen", erklärt Audhild Aabø, Co-Portfoliomanagerin der Global Gender Diversity-Strategie von Nordea Asset Management, gestützt auf die Studie.
Transparente Gleichstellungspolitik nötig
Um die Teilhabe von Frauen an der Arbeitswelt zu erhöhen, seien regulatorische Eingriffe teilweise notwendig, so Julie Bech, Portfoliomanagerin von Nordeas Global Gender Diversity-Strategie. Diese Aufgabe müsse aber auch von Unternehmen und Investorinnen und Investoren angegangen werden. Letztere seien jedoch darauf angewiesen, umfangreiche Informationen darüber zu haben, wie stark sich Unternehmen in punkto Gleichstellung engagieren.
Gemäss der Studie von ASI sind Daten, die über die Anzahl Frauen in Führungspositionen hinausgehen und Auskunft über die Unternehmenspolitik in Bezug auf Diversität und Integration geben, oft nicht verfügbar. Entsprechend schwierig sei es für Investorinnen und Investoren, positive Veränderungen anzustossen.
Vaterschaftsurlaub als Schlüsselinstrument
Zur Förderung der Beteiligung von Frauen in der Berufswelt sollte der Fokus laut den Studienautoren aber nicht nur auf Frauen liegen, sondern vor allem auf der Wechselwirkung der Massnahmen auf die Geschlechter. Denn während weitere Verbesserungen des Mutterschaftsurlaubs kaum grosse Veränderungen auslösen würden, sei ein grosszügiger Vaterschaftsurlaub ein wichtiges Instrument, um die Beteiligung von Frauen im Beruf auszubauen. Entsprechende Veränderungen würden sich zudem nicht negativ auf Männer auswirken und spielten demnach eine Schlüsselrolle.
Ausserdem könne die Prävalenz eines gesetzlichen Vaterschaftsurlaubs als nützliche Indikation für langfristige Investorinnen und Investoren dienen. Mithilfe dieser Information könnten sie die künftige Produktivität, Effizienz und das Wachstum eines Landes abschätzen sowie die Erträge aus ihren Investments optimieren.
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