Der Vermögensverwalter verkauft strukturierte Schuldverschreibungen im Volumen von bis zu 40 Millionen Dollar, die an grosse amerikanische Unternehmen gebunden sind, abhängig davon welche Partei im nächsten Jahr im Weissen Haus das Sagen haben wird. Anleger sollen das Papier auswählen, das den vermuteten Wahlsieger repräsentiert und profitieren, zumindest theoretisch. Das Papier, das auf einen Wahlsieg der Demokraten setzt, enthält gängige Namen wie Ford Motor Co. und Walmart Inc. Das vorgeblich Republikaner-freundliche Portfolio umfasst Technologie- und Finanzunternehmen wie Alphabet Inc., die Muttergesellschaft von Google, sowie Amazon.com Inc. und Citigroup Inc. Julius Bär, mit 422 Milliarden Franken (391,6 Milliarden Euro) unter Verwaltung, wagt sich damit in die nervenaufreibende und
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Der Vermögensverwalter verkauft strukturierte Schuldverschreibungen im Volumen von bis zu 40 Millionen Dollar, die an grosse amerikanische Unternehmen gebunden sind, abhängig davon welche Partei im nächsten Jahr im Weissen Haus das Sagen haben wird. Anleger sollen das Papier auswählen, das den vermuteten Wahlsieger repräsentiert und profitieren, zumindest theoretisch.
Das Papier, das auf einen Wahlsieg der Demokraten setzt, enthält gängige Namen wie Ford Motor Co. und Walmart Inc. Das vorgeblich Republikaner-freundliche Portfolio umfasst Technologie- und Finanzunternehmen wie Alphabet Inc., die Muttergesellschaft von Google, sowie Amazon.com Inc. und Citigroup Inc.
Julius Bär, mit 422 Milliarden Franken (391,6 Milliarden Euro) unter Verwaltung, wagt sich damit in die nervenaufreibende und spekulative Debatte um die parteipolitischen Antriebskräfte dieser Rekord-Rally. Für viele Händler sind die katastrophalen Empfehlungen der Wall Street im Vorfeld der Wahlen im Jahr 2016 noch frisch in Erinnerung.
Strukturierte Produkte im Trend
Strukturierte Produkte mögen für viele als undurchsichtige Möglichkeit erscheinen, auf das Abenteuer Wahlen zu setzen. Aber die Instrumente sind in der Schweiz ein grosses Geschäft; einer Handelsgruppe zufolge haben dort Investoren im dritten Quartal derartige Papiere für rund 94 Milliarden Franken gekauft und verkauft.
“Ich bin sicher, dass andere Emittenten in Kürze ähnliche Themenkörbe für ihre Privatkunden entwickeln werden”, sagte Martin Raab, ein in Zürich ansässiger Senior Portfolio Manager bei Asset Security Trust, der die Produkte gelegentlich kauft.
Die Julius-Bär-Schuldverschreibungen haben eine Laufzeit von einem Jahr und zahlen die Wertentwicklung des Korbes bei Fälligkeit aus. Mit Einstiegskosten zwischen 1,28% und 1,4% sind sie teurer als ein typischer börsengehandelter Fonds, können aber für Emittenten billiger und schneller zusammengestellt werden. Strukturierte Produkte verwenden Derivate, um die Wertentwicklung eines Basiswerts nachzubilden. Eine Sprecherin der Bank sagte, sie könne sich nicht zu einzelnen Wertpapieren äussern.
Demokraten-Sieg mit Auswirkungen auf Tech-Bereich
Zehn Monate vor der Wahl konzentrieren sich die Strategen zunehmend auf die spezifische Politik von Präsident Donald Trump und seinen möglichen Herausforderern. Sektoren wie Gesundheitswesen, Finanzen und Technologie “würden erhebliche Veränderungen in ihren operativen Rahmenbedingungen erfahren, wenn ein demokratischer Kandidat gewinnen würde”, schrieben die Strategen der Jefferies Group LLC kürzlich in einer Notiz.
Raab stellt die Aufnahme von Amazon in den republikanischen Korb in Frage und weist darauf hin, dass das Unternehmen kürzlich bei einem Cloud-Computing-Vertrag mit der US-Regierung nicht zum Zuge kam. Er kritisiert auch die Idee, dass eine Demokraten-Regierung die unmittelbare Ursache für eine neue Outperformance von Verbraucher-Titeln wie Coca-Cola Co. sein würde.
Der Kauf von gebündelten Wertpapieren, um auf politische Themen zu setzen, macht es nicht einfacher, mit den Wetten erfolgreich zu sein. Vontobel Holding AG und die Leonteq AG gehörten zu den Firmen, die 2016 Papiere anboten, die von einem Sieg Hillary Clintons oder Donald Trumps bei den Präsidentschaftswahlen profitieren würden. Mehr als 80% der Leonteq-Kundendollar wurden auf Clinton gesetzt.
In den USA gehörten DEMS und GOP zu ETFs, die sich vorgeblich an der Politik der führenden politischen Parteien orientierten, aber sie wurden 2018 geschlossen, nachdem sie insgesamt weniger als 2 Millionen Dollar an Geld einsammelten. Die Julius-Bär-Wertpapiere werden am 29. Januar ausgegeben.
(Bloomberg)