Die nach dem Handelsabkommen mit den USA aufkeimenden Hoffnungen auf bessere Nachrichten aus der chinesischen Wirtschaft hätten sich erst einmal zerschlagen, sagt Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets. Im Kampf gegen die Ausbreitung der Lungenkrankheit riegelte die Pekinger Regierung mehrere Millionenstädte ab, strich offizielle Neujahrsfeiern und schloss Tempel sowie Touristen-Attraktionen. Die Sars-Pandemie, deren Erreger dem Coronavirus ähnelt, hatte 2002/2003 das chinesische Wirtschaftswachstum gebremst. In New York drückten Ängste vor dem Coronavirus die Börsen am Freitag ins Minus. Kräftige Aufschläge bei Intel begrenzten allerdings die Kursverluste am Gesamtmarkt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,6 Prozent tiefer auf 28'989 Punkten. In Europa war die
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Die nach dem Handelsabkommen mit den USA aufkeimenden Hoffnungen auf bessere Nachrichten aus der chinesischen Wirtschaft hätten sich erst einmal zerschlagen, sagt Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets.
Im Kampf gegen die Ausbreitung der Lungenkrankheit riegelte die Pekinger Regierung mehrere Millionenstädte ab, strich offizielle Neujahrsfeiern und schloss Tempel sowie Touristen-Attraktionen. Die Sars-Pandemie, deren Erreger dem Coronavirus ähnelt, hatte 2002/2003 das chinesische Wirtschaftswachstum gebremst.
In New York drückten Ängste vor dem Coronavirus die Börsen am Freitag ins Minus. Kräftige Aufschläge bei Intel begrenzten allerdings die Kursverluste am Gesamtmarkt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,6 Prozent tiefer auf 28'989 Punkten.
In Europa war die Ausbreitung des Virus zwar auch Hauptgesprächsthema auf dem Parkett. Hier schöpften Investoren aber Mut angesichts des verschärften Kampfs der chinesischen Regierung für eine Eindämmung der Krankheit: Der deutsche Dax etwa legte 1,4 Prozent auf 13'576,68 Punkte zu, der Swiss Market Index 0,33 Prozent. Der EuroStoxx50 gewann ebenfalls deutlich.
In den vergangenen Tagen gingen Investoren durch ein Wechselbad der Gefühle. Sorgen bereiteten ihnen neben dem Coronavirus auch die wiederholten Drohungen von US-Präsident Donald Trump mit Strafzöllen auf europäische Autos. Zuletzt legte Trump bei Stahl- und Aluminiumzöllen nach: Er unterzeichnete ein Dekret, durch das die Einfuhrabgaben auf bestimmte Produkte wie Stahlnägel um 25 und Aluminiumkabel um zehn Prozent erhöht werden.
Jahreszahlen der Pharmabranche
Die Zahlensaison gewinnt derweil weiter an Fahrt. Am Mittwoch und Donnerstag veröffentlichen mit Novartis und Roche zwei Schwergewichte des internationalen Pharmabranche ihre Jahreszahlen. Ebenfalls am Donnerstag folgt die Deutsche Bank. Hier erwarten Experten einen milliardenschweren Verlust. Daher richten sie ihr Augenmerk auf den Ausblick für das Jahr.
Auch in den USA rollt wieder eine Flut von Geschäftszahlen auf die Investoren zu. So geben unter anderem der iPhone-Anbieter Apple oder der angeschlagene Airbus-Rivale Boeing Ergebnisse bekannt. Bei Letzterem interessieren sich Börsianer vor allem für die Kosten im Zusammenhang mit den Problemen bei den Maschinen des Typs 737 MAX.
Daneben stehen zahlreiche Konjunkturdaten auf der Agenda: So gibt der Ifo-Index am Montag Auskunft über die Stimmung in den deutschen Chef-Etagen. Den Abschluss bilden die europäischen Inflationsdaten am Freitag. Das Highlight sind allerdings wenige Stunden später die US-Konsumausgaben. Denn die Kauflaune der Verbraucher gilt als Hauptstütze der weltgrößten Volkswirtschaft.
Da die US-Notenbank den Leitzins am Mittwoch voraussichtlich nicht antasten werde, bestehe die größte Herausforderung für die Fed in der Kommunikation der jüngsten Eingriffe am Geldmarkt, sagt Commerzbank-Volkswirt Bernd Weidensteiner. Deren Umfang sei mit demjenigen der bislang letzten Welle von Anleihekäufen vergleichbar. Um Liquiditätsengpässe zu verhindern, musste die Notenbank in den vergangenen Wochen wiederholt Geld in den Interbanken-Markt pumpen.
Talsohle noch lange nicht durchschritten
Am Freitag verlässt Großbritannien die EU offiziell - gut dreieinhalb Jahre nach dem entsprechenden Referendum. Zunächst werde sich gar nichts ändern, weil dann die bis Ende 2020 laufende Übergangsfrist beginne, betont Martin Lück, Chef-Anlagestratege für Deutschland, Österreich und Osteuropa beim weltgrößten Vermögensverwalter Blackrock. Sollte bis zu deren Ablauf aber kein Handelsabkommen stehen, drohe ein harter Bruch.
Am Tag vor dem offiziellen Brexit könnte die Bank von England (BoE) den Leitzins um einen Viertel Prozentpunkt auf 0,5 Prozent senken. Die zuletzt ermutigenden Konjunkturdaten würden die Zentralbank wohl nicht von einem solchen Schritt abhalten, sagt Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com. Die britische Konjunktur habe die Talsohle noch lange nicht durchschritten. Investoren taxieren die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung auf rund 50 Prozent.
(Reuters)