Laut Jochen Stanzl von CMC Markets sagt der Markt den verbliebenen Pessimisten den Kampf an. "Während die Kurse immer weiter steigen, können die Anleger zu allem Überfluss also auch noch mit geldpolitischen Zuschüssen rechnen", ergänzte der Marktanalyst des britischen Brokers mit Blick auf den Zinsentscheid am Donnerstag, an den die Erwartungen hoch sind. Als hilfreich galt auch, dass China etwas Druck aus dem Handelsstreit mit den USA nahm und eine Liste von US-Produkten vorlegte, die von Strafzöllen ausgenommen werden sollen. "Politikbeobachter werten diesen Schritt als Entgegenkommen Chinas, um den Handelskonflikt mit den USA schneller beilegen zu können", sagte Marktbeobachter Andreas Lipkow von der Comdirect Bank . Bei der EZB wird angesichts der sich abschwächenden Konjunktur
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Laut Jochen Stanzl von CMC Markets sagt der Markt den verbliebenen Pessimisten den Kampf an. "Während die Kurse immer weiter steigen, können die Anleger zu allem Überfluss also auch noch mit geldpolitischen Zuschüssen rechnen", ergänzte der Marktanalyst des britischen Brokers mit Blick auf den Zinsentscheid am Donnerstag, an den die Erwartungen hoch sind.
Als hilfreich galt auch, dass China etwas Druck aus dem Handelsstreit mit den USA nahm und eine Liste von US-Produkten vorlegte, die von Strafzöllen ausgenommen werden sollen. "Politikbeobachter werten diesen Schritt als Entgegenkommen Chinas, um den Handelskonflikt mit den USA schneller beilegen zu können", sagte Marktbeobachter Andreas Lipkow von der Comdirect Bank .
Bei der EZB wird angesichts der sich abschwächenden Konjunktur erwartet, dass die Notenbank ihre bereits sehr grosszügige Geldpolitik weiter lockert. Ungewiss ist aber, welche konkreten Massnahmen ergriffen werden. Als wahrscheinlich gilt eine Senkung des bereits negativen Einlagensatzes begleitet von einer Entlastung für die unter den Niedrigzinsen leidenden Banken. Ob die EZB neue Wertpapierkäufe auflegen wird, gilt als fraglich.
Erneut zählten am Mittwoch konjunktursensible Aktien zu den Gewinnern. Laut dem CMC-Experten Stanzl werden damit genau die Papiere gekauft, die am Anfang eines konjunkturellen Aufschwungs gefragt sind. Die Anteile des Chipherstellers Infineon waren im Dax der Favorit mit plus 3,1 Prozent. Aus dem Autosektor knüpften Volkswagen und Daimler mit Kursgewinnen von 0,7 Prozent an ihren zuletzt schon starken Lauf an.
Papiere, die mit Blick auf die Wirtschaftslage als defensiv eingestuft werden, standen bei den Anlegern tendenziell nicht so hoch im Kurs. Aktien des Versorgers RWE , des Konsumgüterherstellers Henkel oder des Immobilienunternehmens Vonovia gaben entweder nach oder bewegten sich kaum vom Fleck.
Eine Ausnahme unter den defensiven Sektoren waren Gesundheitswerte. Hier rückten allen voran die Aktien des Spezialchemie- und Pharmaunternehmens Merck um 1,4 Prozent vor. Die Darmstädter nahmen in den USA eine wichtige Hürde für die Zulassung der Therapie mit dem Wirkstoff Tepotinib bei Lungenkrebs.
Die Aktien der Deutschen Börse reagierten darauf, dass die Hongkonger Aktienbörse den Konkurrenten London Stock Exchange übernehmen will. Erst sprangen sie um 2 Prozent hoch, dann aber bröckelte die Konsolidierungsfantasie wieder ab. Zuletzt stand noch ein Plus von 0,9 Prozent zu Buche. Das Gebot aus Hongkong könnte den Kampf um den Datenanbieter Refinitiv neu entfachen, bei dem die Deutsche Börse von der LSE ausgestochen worden war.
Anderswo war der Schwung nicht ganz so gross wie an der Frankfurter Börse. Der EuroStoxx 50 rückte am Mittwoch etwas weniger stark um 0,51 Prozent auf 3516,82 Punkte vor, was auch an der Börse in Paris lag. Dort stieg der Leitindex Cac lediglich um 0,44 Prozent. In London dagegen rückte der FTSE 100 um fast 1 Prozent vor. In New York lag der Dow Jones Industrial zum Xetra-Schluss moderat mit 0,3 Prozent im Plus.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,58 Prozent am Dienstag auf minus 0,55 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,17 Prozent auf 146,21 Punkte. Der Bund-Future stieg um 0,25 Prozent auf 174,20 Punkte.
Der Euro ist am Mittwoch unter Druck geraten. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,0999 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1003 (Dienstag: 1,1040) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9088 (0,9058) Euro./tih/stk
--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---
(AWP)