Zwei Morde und ein Whistleblower oder wenn der Schweizer Tatort Vorurteile zementiertEs ist an der Zeit, endlich zu erkennen, dass die Schweizer Banken daran sind, ihre Hausaufgaben zu erledigen. Nur so kann das Image der hiesigen Finanzwelt wieder gestärkt werden.Wer den „Tatort“ letzten Sonntag gesehen hat, wurde wieder einmal mit den Banken und ihren Geschichten konfrontiert. Im Fokus standen Offshore-Geschäfte auf den Cayman Islands, das eifrig umstrittene Bankkundengeheimnis, ein schmieriger deutscher Staatssekretär mit unversteuertem Geld in der Schweiz, ein psychisch angeschlagener Whistleblower, der eine CD mit Kundendaten versteckt, verfolgt wird und dabei ums Leben kommt (nicht als einziger in dieser Geschichte), eine Privatbank, welche Milliarden von Franken vor dem Fiskus versteckt, und zwei überaus arrogante Bankiers.Die Banken, ihre Hausaufgaben ...Was wollte uns der Tatort vermitteln? Haben die Schweizer Banken ihre Hausaufgaben immer noch nicht erledigt? Stehen sie immer noch in einem derart schiefen Licht? Es kann gesagt werden, dass die Schweizer Banken im Rahmen der steuerkonformen Strategie nur versteuerte Kundengelder annehmen. Und was den internationalen Automatischen Informationsaustausch (AIA) angeht, wird dieser zwar noch von niemandem angewendet, doch haben die Schweiz und die Schweizer Banken ihm zugestimmt.
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Zwei Morde und ein Whistleblower oder wenn der Schweizer Tatort Vorurteile zementiert
Es ist an der Zeit, endlich zu erkennen, dass die Schweizer Banken daran sind, ihre Hausaufgaben zu erledigen. Nur so kann das Image der hiesigen Finanzwelt wieder gestärkt werden.Wer den „Tatort“ letzten Sonntag gesehen hat, wurde wieder einmal mit den Banken und ihren Geschichten konfrontiert. Im Fokus standen Offshore-Geschäfte auf den Cayman Islands, das eifrig umstrittene Bankkundengeheimnis, ein schmieriger deutscher Staatssekretär mit unversteuertem Geld in der Schweiz, ein psychisch angeschlagener Whistleblower, der eine CD mit Kundendaten versteckt, verfolgt wird und dabei ums Leben kommt (nicht als einziger in dieser Geschichte), eine Privatbank, welche Milliarden von Franken vor dem Fiskus versteckt, und zwei überaus arrogante Bankiers.
Die Banken, ihre Hausaufgaben ...
Was wollte uns der Tatort vermitteln? Haben die Schweizer Banken ihre Hausaufgaben immer noch nicht erledigt? Stehen sie immer noch in einem derart schiefen Licht? Es kann gesagt werden, dass die Schweizer Banken im Rahmen der steuerkonformen Strategie nur versteuerte Kundengelder annehmen. Und was den internationalen Automatischen Informationsaustausch (AIA) angeht, wird dieser zwar noch von niemandem angewendet, doch haben die Schweiz und die Schweizer Banken ihm zugestimmt. Eine Umsetzung soll ab 2017-2018 stattfinden. Des Weiteren gibt es ein Doppelbesteuerungsabkommen mit Deutschland, wonach die Schweiz gemäss international gültigem OECD-Standard Amtshilfe auch bei Steuerhinterziehung leistet.
… und eine Geschichte von gestern
Die Geschichte mit dem CD-Klau erscheint zudem reichlich archaisch, zumal im Zeitalter des AIA davon eh kein Gebrauch mehr gemacht wird und sich die Medien auch nicht mehr gross dafür interessieren. Die Schweizer Banken sind auf dem Weg in ihre Zukunft schon etliche Schritte weiter, als der Tatort vom letzten Sonntag darstellen wollte. Mit solchen alten Kamellen ist es zudem auch nicht verwunderlich, dass die Deutschen mit dem Schweizer Tatort offenbar ihre liebe Mühe bekunden.
Ich wünsche mir, dass die Schweizer Banken im In- und Ausland wieder an Akzeptanz gewinnen und ihr Image wieder in ein faires Licht gerückt wird. Wer weiss: vielleicht wird in nicht allzu ferner Zukunft einmal ein Tatort gedreht, in dem die Schweizer Banken die Guten und nicht die Bösen sind.