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Bruno S. Frey, Margit Osterloh



Articles by Bruno S. Frey, Margit Osterloh

Hierarchisierung der Hochschulen: Wir brauchen kein deutsches Harvard

January 8, 2021

In Deutschland droht eine ähnliche Hierarchisierung der
Hochschulen wie sie bereits in den USA existiert. Dort ist diese
mitverantwortlich für die gewaltige Ungleichheit. Wir liefern drei Vorschläge
wie einer solchen Entwicklung entgegenzutreten ist.
USA: Wettrüsten der Hochschulen
verstärkt Bildungsungleichheit
Bei
den amerikanischen Präsidentschaftswahlen 2016 haben 70 Prozent der Personen
mit einem College Abschluss für die DemokratInnen gestimmt. Zwei Drittel der
Personen ohne College-Ausbildung haben sich für Donald Trump entschieden.  2020 hat sich daran nichts geändert. Die
Polarisierung der Gesellschaft in eine Bildungselite und eine kulturell wie
ökonomisch abgehängte Schicht von „deplorables“ („Bedauernswerte“), wie Hillary
Clinton Trump-WählerInnen bezeichnet hat, ist

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Rankings: Auf dem falschen Dampfer

June 27, 2017

Vor kurzem haben die Verantwortlichen des Handelsblatt-Rankings auf der Ökonomenstimme ihre neue Methodik vorgestellt. Dieser Beitrag kritisiert die dabei fehlende Auseinandersetzung mit den grundlegenden Problemen solcher Rankings.
Wie wichtig Publikationen und Zitierungen,
Rankings und Impact Faktoren sind, weiss heute jede und jeder im
Wissenschaftsbetrieb. Es gibt eine umfangreiche Diskussion zur Messung der
wissenschaftlichen Produktivität (vgl. z.B. Starbuck, 2005; Oswald, 2007; Welpe
et al., 2015 (Hrsg.)). Auch die Ökonomenstimme
hat sich intensiv daran beteiligt (z.B. Frey & Osterloh, 2012; Wohlrabe, 2015;
Iselin et al., 2013). Der neueste Beitrag von Gygli et al. (2017) "Handelsblatt
– Ranking 2.0: Wissenschaftlicher, flexibler, transparenter" beschäftigt sich
mit der

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Aleatorische Demokratie

December 9, 2016

Brexit, Trump, Cambridge Analytics, Elitenbashing, Wutbürger, Politikverdrossenheit. Es steht nicht gerade optimal um unsere westlichen Demokratien und um unsere Meinungsbildung. Zeit, sich auf ein Verfahren aus dem klassischen Athen zu besinnen: Bestimmung der Regierenden durch das Los.
Der
hässliche Wahlkampf in den USA ist zu Ende.
Er hat gezeigt, dass sich viele Bürger durch das politische Establishment nicht mehr
vertreten fühlen. Auch in Europa wächst die Distanz der "Wutbürger" gegenüber
den Eliten. Gleichzeitig haben sich in den sozialen
Medien unwahre Behauptungen, gehässige Pöbeleien und Manipulationen durch "filter bubbles" und "social bots" breit gemacht, welche die politische
Meinungsbildung vergiften.
Vom klassischen Athen lernen
Was
lässt sich dagegen tun? Wir schlagen die Rückbesinnung auf ein Verfahren vor,
auf das wir bereits früher in der Ökonomenstimme
aufmerksam machten: Im klassischen Athen wurden die
Regierenden durch das Los bestimmt.
Auch im mittelalterlichen Venedig und anderen italienischen Stadtstaaten wie
Florenz, Parma oder Bologna wurde die Exekutive in einem gemischten Verfahren
aus Wahl und Los besetzt, ebenso in Spanien und der Schweiz. An der Universität
Basel wurden im 18. Jahrhundert Professoren per Los aus einer Liste von drei
Kandidaten bestimmt (Burckhardt 1916; Stolz 1986).

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Wie kann man das Samariter-Problem lösen? Weiterführung der Debatte zur Flüchtlingswelle

May 17, 2016

Der Beitrag von Bruno S. Frey und Margit Osterloh zur Flüchtlingsdiskussion hat ausführliche Kommentare hervorgerufen. Die beiden Autoren antworten mit diesem Beitrag darauf und führen die angefangene Diskussion weiter. Insbesondere kritisieren sie dabei auch die Hilflosigkeit vieler Ökonomen im Umgang mit der Flüchtlingswelle.
Zunächst einmal bedanken wir uns bei Peter Ulrich und Jonas Hoefgen für die hilfreichen und ermutigenden Beiträge und die Aufforderung, unseren Vorschlag weiterzuentwickeln. Uns scheint dies dringend notwendig angesichts der Sackgasse, in welche die Diskussion um das wahrscheinlich scheiternde Abkommen mit der Türkei geraten ist und angesichts des hilflosen Umgangs mit dem Flüchtlingsproblem, wie er sich in den Beiträgen von namhaften Ökonomen (u.a. Jeffrey D. Sachs) in der neuesten Ausgabe der Zeitschrift "American Economic Review: Papers & Proceedings", 2016, 106(5): 441 ff. zeigt.
Wenn das Abkommen mit der Türkei scheitern sollte, dann ist das aus unserer Sicht kein Nachteil. Dieses Abkommen ist ebenso inhuman und beschämend wie das bisherige Abstellen auf Schlepper als Flüchtlingsabwehr. Das gilt auch – dies an Fred F. – für den Hinweis auf die nunmehr leeren Erstaufnahmelager. Wenn weniger Flüchtlinge kommen, ist dies in unseren Augen kein Erfolg.

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Wie kann man das Samariter-Problem lösen? Ein Beitrag zur Flüchtlingsdiskussion

April 5, 2016

Wie lässt sich in der europäischen Flüchtlingsfrage das Samariter-Dilemma lösen, d.h. wie findet man einen Zwischenweg, dass man gleichzeitig grosszügig, aber nicht zu grosszügig in der Willkommenskultur ist? Dieser Beitrag schlägt ein Genossenschaftsmodell vor.
Die bisher praktizierte Sicherung der Außengrenzen zur Abwehr von Flüchtlingen ist nicht nur beschämend, sondern auch unwirksam. Die bisherige Strategie, den Weg zu uns so schwer wie möglich zu machen, versagt völlig.
Andererseits gibt es ein Samariter-Dilemma (Fuest 2015): Je mehr wir eine großzügige Willkommenskultur praktizieren, desto höher sind die Anreize für Migranten, zu uns zu kommen. Das Samariter-Dilemma gilt gleichermaßen für Asylsuchende, Kriegsflüchtlinge und Armuts-Migranten, deren Abgrenzung ohnehin fließend ist.
Wir schlagen vor, das Modell der Genossenschaften (etwa Wohnbau-Genossenschaften) analog für eine menschenwürdige Zuwanderung nutzbar zu machen. Im Fall der Schweizerischen Eid-Genossenschaft kommt dies schon im Namen zum Ausdruck. Wer Mitglied einer Genossenschaft werden will muss einen Anteilschein erwerben. Das neue Mitglied kann dafür an den Gemeinschafts-Gütern partizipieren, die von den bisherigen Genossen geschaffen wurden. Migranten können so gefahrlos einreisen und bei uns arbeiten. Sie würden als souveräne Akteure behandelt, die ihr Schicksal in die eigene Hand nehmen.

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Zufallsauswahl in der Wissenschaft?

December 16, 2015

In der Wissenschaft herrscht bezüglich der Auswahl von Forschungsprojekten und Publikationen eine "Evaluitis", die wenig zum wissenschaftlichen Fortschritt beiträgt. Dieser Beitrag macht einen Vorschlag, wie mit der Verbindung von Experten-Urteilen und Zufall die Auswahl verbessert werden könnte.
Gutachten der "scientific community" sind die Basis der wissenschaftlichen Qualitätsbeurteilung. Leider funktioniert dies aber nur mangelhaft.
Erstens gibt es eine geringe Übereinstimmung von Gutachterurteilen (Nicolai, Schmal & Schuster 2015).
Zweitens ist die prognostische Qualität von Gutachten gering. Die Einschätzungen der Gutachter korrelieren nur mit 0.25 bis 0.37 mit späteren Zitationen (Starbuck 2006).
Drittens ist die zeitliche Konsistenz von Gutachterurteilen niedrig. Viele von sog. A-Journals zurückgewiesene Artikel wurden später berühmt und haben Preise gewonnen, inklusive des Nobel-Preises (Siler, Lee & Bero 2015).
Viertens erstellen beim doppelt-blinden Verfahren anonyme Gutachtende oft wenig hilfreiche Berichte. Vielmehr werden die Autoren erheblich unter Druck gesetzt. Das Ergebnis ist "Publishing as Prostitution" (Frey 2003).
Trotz dieser Mängel sind Gutachten unverzichtbar, weil in der Wissenschaft Märkte nur bedingt funktionieren.

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