31.05.2021 - Während der Covid-19-Pandemie im Jahr 2020 reduzierte sich die Zahl der Kulturschaffenden im Vergleich zum Vorjahr um 4,7%. Frauen und Kulturschaffende mit Teilzeitpensen waren vom Rückgang stärker betroffen. In den ländlichen Gemeinden war die Abnahme zudem fast dreimal so hoch wie in den Städten. Das sind einige der neuen Ergebnisse der Statistik der Kulturwirtschaft des Bundesamtes für Statistik (BFS). Diese wurde mit den jüngsten Zahlen der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung (SAKE) und der Erhebung über die Einkommen und Lebensbedingungen (SILC) aktualisiert. 2020 wurden 298 000 Erwerbspersonen in der Schweiz zu den Kulturschaffenden gezählt. Dies sind 4,7% weniger
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31.05.2021 - Während der Covid-19-Pandemie im Jahr 2020 reduzierte sich die Zahl der Kulturschaffenden im Vergleich zum Vorjahr um 4,7%. Frauen und Kulturschaffende mit Teilzeitpensen waren vom Rückgang stärker betroffen. In den ländlichen Gemeinden war die Abnahme zudem fast dreimal so hoch wie in den Städten. Das sind einige der neuen Ergebnisse der Statistik der Kulturwirtschaft des Bundesamtes für Statistik (BFS). Diese wurde mit den jüngsten Zahlen der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung (SAKE) und der Erhebung über die Einkommen und Lebensbedingungen (SILC) aktualisiert.
2020 wurden 298 000 Erwerbspersonen in der Schweiz zu den Kulturschaffenden gezählt. Dies sind 4,7% weniger verglichen mit 2019, als es noch 312 000 waren. Es handelt sich dabei um den stärksten Rückgang seit 2010. Die in den Jahren 2016 und 2017 festgestellte Abnahme fiel jeweils deutlich geringer aus. Im Durchschnitt ist die Zahl der Kulturschaffenden bis 2019 hingegen um 1,3% pro Jahr gewachsen (siehe Grafik auf Seite 4). Bei den erwerbstätigen Kulturschaffenden, das heisst Erwerbspersonen ohne Erwerbslose gemäss Definition des Internationalen Arbeitsamts ILO, betrug die Abnahme sogar –5,2%. Die Entwicklung ist also deutlich ausgeprägter als bei der gesamten erwerbstätigen Wohnbevölkerung der Schweiz (–0,2%) und bewegt sich in etwa im gleichen Rahmen wie jene im Gastgewerbe (–5,1%).
Bei den Erwerbstätigen mit einem kulturellen Beruf im Kultursektor (z.B. Musikerin in einem Orchester) hielt sich das Minus einigermassen in Grenzen (–1,8%), bei den nicht-kulturellen Berufen im Kultursektor (z.B. Buchhalter in einem Theater) war die Abnahme hingegen mit –6,0% deutlich stärker, und bei kulturellen Berufen ausserhalb des Kultursektors (z.B. Grafikerin in einer Bank) kam sie mit –7,8% sogar noch höher zu liegen.
Zunahme der Erwerbslosen unter den Kulturschaffenden
Der Anteil der erwerbslosen Kulturschaffenden nach ILO-Definition stieg um 0,6 Prozentpunkte (von 3,2% im Jahr 2019 auf 3,8% im Jahr 2020) und damit stärker als in der gesamten Erwerbsbevölkerung (+0,4 Prozentpunkte; von 4,4% auf 4,8%). Die Zunahme der Erwerbslosen war vor allem bei den kulturellen Berufen ausserhalb des Kultursektors (+1,0 Prozentpunkte) festzustellen.
Gewisse Gruppen stärker betroffen
Bei den Frauen nahm die Zahl der Kulturschaffenden zwischen 2019 und 2020 stärker ab als bei den Männern (–4,8% im Vergleich zu –4,5%) und bei den Schweizer Kulturschaffenden war der Rückgang ausgeprägter als bei den ausländischen (–4,9% im Vergleich zu –3,7%). Kulturschaffende mit Vollzeitpensen (–3,1%) waren ausserdem etwas weniger betroffen als solche mit Teilzeitpensen (–6,3% bei einer Anstellung von 50–89% und –8,5% bei einer Anstellung mit weniger als 50%).
Kulturschaffende mit einer Betriebszugehörigkeit von 1 Jahr oder weniger (–15,2%) waren ebenfalls stärker von dieser Abnahme betroffen als solche mit einer längeren Betriebszugehörigkeit (–3,4%). Einen sehr starken Rückgang verzeichneten Selbständigerwerbende, die einen kulturellen Beruf ausserhalb des Kultursektors ausüben: ihre Zahl ist zwischen 2019 und 2020 um 17,2% geschrumpft.
Grosse regionale Unterschiede
Im urbanen Raum ging die Zahl der Erwerbspersonen unter den Kulturschaffenden um –4,4% zurück, in den ländlichen Gemeinden war der Rückgang fast dreimal so hoch (–12,4%). Aufgeschlüsselt nach Grossregionen zeigt sich, dass die Genferseeregion (–6,2%), der Espace Mittelland (–6,3%) und vor allem das Tessin (–11,0%), die Ostschweiz (–12,9%) und die Zentralschweiz (–13,0%) stärker betroffen waren als die Nordwestschweiz (+0,3%) und Zürich (+3,6%). Letztere ist jene Grossregion, in der die Zahl der Kulturschaffenden in den Jahren 2010–2019 bei Weitem am stärksten angestiegen war (+20,9%).
Zusätzliche Informationen wie Grafiken finden Sie im nachfolgenden PDF.
Download Medienmitteilung
Zahl der Kulturschaffenden ist 2020 um rund 5% gesunken
(PDF, 4 Seiten, 265 kB)
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