Der Prognose zufolge sollte "Laura" am Donnerstagmorgen deutscher Zeit nahe der Grenze zwischen den Bundesstaaten Texas und Louisiana aufs Festland treffen und sich erst danach abschwächen. Es bleibe wenig Zeit, Leben und Eigentum zu schützen, bevor die Pegelstände steigen und der Wind stärker wird, warnte das NHC Mittwochmittag (Ortszeit). Der Meteorologe Benjamin Schott sagte bei einer Pressekonferenz in New Orleans, einige Gegenden würden nach dem Hurrikan nicht mehr wiederzuerkennen sein. "Dass eine zwei Stockwerke hohe Wasserwand an Land kommen wird, ist für viele sehr schwer vorstellbar", sagte er. Die Fluten könnten Wasser bis zu 50 Kilometer weit ins Landesinnere bringen und grosse Schäden in den Städten anrichten. Der Bürgermeister der Stadt Lake Charles in Louisiana, Nic Hunter,
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Der Prognose zufolge sollte "Laura" am Donnerstagmorgen deutscher Zeit nahe der Grenze zwischen den Bundesstaaten Texas und Louisiana aufs Festland treffen und sich erst danach abschwächen. Es bleibe wenig Zeit, Leben und Eigentum zu schützen, bevor die Pegelstände steigen und der Wind stärker wird, warnte das NHC Mittwochmittag (Ortszeit).
Der Meteorologe Benjamin Schott sagte bei einer Pressekonferenz in New Orleans, einige Gegenden würden nach dem Hurrikan nicht mehr wiederzuerkennen sein. "Dass eine zwei Stockwerke hohe Wasserwand an Land kommen wird, ist für viele sehr schwer vorstellbar", sagte er. Die Fluten könnten Wasser bis zu 50 Kilometer weit ins Landesinnere bringen und grosse Schäden in den Städten anrichten.
Der Bürgermeister der Stadt Lake Charles in Louisiana, Nic Hunter, zeigte sich in einem Radio-Interview beunruhigt, dass nicht alle Menschen die Aufforderungen befolgten, sich in Sicherheit zu bringen. Auch Texas' Gouverneur ermahnte die Betroffenen, die Warnungen ernst zu nehmen. Oberstes Ziel bei einem Hurrikan sei, sein Leben zu schützen, sagte er dem Sender Fox News. "Eigentum kann ersetzt werden, Leben nicht." Abbott betonte, bei den Evakuierungsmassnahmen würden Vorkehrungen zum Schutz der Menschen vor dem Coronavirus beachtet. Texas ist einer der besonders stark von der Pandemie betroffenen Bundesstaaten.
Dort, wo "Laura" auf Land treffe, müsse mit "verheerenden Sturmschäden" gerechnet werden, warnte das Nationale Hurrikanzentrum. Gut gebaute Häuser könnten schwer beschädigt und Bäume entwurzelt werden. Es werde mehrere Tage oder Wochen kein Strom und kein Wasser geben. Prognostiziert werden auch eine lebensbedrohliche Sturmflut mit grossen und gefährlichen Wellen und Sturzfluten. Nach dem Auftreffen aufs Festland erwarten die Meteorologen eine Abschwächung. Heftige Winde und weitreichende Überflutungen könnten nicht nur auf Texas und Louisiana begrenzt bleiben, sondern etwa auch den Bundesstaat Arkansas betreffen.
"Laura" hatte über ungewöhnlich warmem Meerwasser rasch an Kraft gewonnen und wurde innerhalb weniger Stunden von Kategorie zwei in Kategorie vier eingestuft. Damit ist "Laura" der erste sehr starke Hurrikan der Saison.
Die US-Klimabehörde NOAA rechnet damit, dass 2020 ein Rekordjahr für Wirbelstürme werden könnte. Erwartet werden 19 bis 25 Stürme, von denen sieben bis elf Hurrikans werden könnten, drei bis sechs sogar sehr starke mit Windgeschwindigkeiten von 178 Stundenkilometer und mehr. In durchschnittlichen Jahren gibt es an der Atlantikküste zwölf Stürme, von denen sich drei zu Hurrikans der Kategorie drei, vier oder fünf entwickeln. Die Wirbelsturm-Saison endet Ende November.
Louisianas Gouverneur John Bel Edwards hatte am Montag gesagt: "Ich möchte, dass jeder versteht, dass dies das Potenzial hat, der stärkste Hurrikan zu sein, der (uns) seit Hurrikan "Rita" getroffen hat." "Rita" hatte 2005 als Hurrikan der Stärke 3 an der Grenze von Texas und Louisiana die USA erreicht und war mit bis zu 200 Kilometern pro Stunde über das Land gefegt. Zwischenzeitlich mussten 1,3 Millionen Menschen die Küstenregion verlassen. Die Zahl der direkten Hurrikan-Toten geben die Behörden mit sieben an, allerdings starben zahlreiche weitere Menschen während der Evakuierungsmassnahmen unter anderem an den Folgen der Hitze.
"Rita" hatte die US-Südküste kurz nach dem tödlichen Hurrikan "Katrina" getroffen. "Katrina" hatte 2005 schwere Zerstörungen in der Stadt New Orleans angerichtet und gilt als eine der schwersten Naturkatastrophen des Landes. Damals starben Hunderte Menschen.
An der US-Westküste setzten unterdessen mehr als 15 000 Feuerwehrleute ihren Kampf gegen verheerende Waldbrände fort. Allein in den letzten 24 Stunden habe es in Nordkalifornien mehr als 400 Blitzschläge gegeben, teilte die Feuerwehr am Mittwochvormittag (Ortszeit) mit. Viele der mehr als zwei Dutzend grösseren Brände in Nordkalifornien, die seit Mitte August wüten, waren durch Blitze ausgelöst worden. Seither brannte eine Fläche von mehr als 5300 Quadratkilometern ab. Nach Angaben der Behörden kamen sieben Menschen ums Leben, fast 1700 Gebäude seien zerstört worden, hiess es.
(SDA)