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Wenn wir von der QE-Politik (quantitative easing, d.h. mengenmässige Lockerung der Geldpolitik) reden, meinen wird LSAP (large-scale asset purchases, d.h. Käufe von Vermögenswerten in grossem Umfang durch eine Notenbank).Die Zentralbank kauft dabei Vermögenswerte (i.d.R. Anleihen) vom Privatsektor und zahlt dafür mit neu geschaffenem Geld. LSAPs ähneln Open Market Operations (OMO), sind jedoch wesentlich umfangreicher.Wenn die Vermögenswerte ...
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Wenn wir von der QE-Politik (quantitative easing, d.h. mengenmässige Lockerung der Geldpolitik) reden, meinen wird LSAP (large-scale asset purchases, d.h. Käufe von Vermögenswerten in grossem Umfang durch eine Notenbank).Die Zentralbank kauft dabei Vermögenswerte (i.d.R. Anleihen) vom Privatsektor und zahlt dafür mit neu geschaffenem Geld. LSAPs ähneln Open Market Operations (OMO), sind jedoch wesentlich umfangreicher.Wenn die Vermögenswerte ...
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Wenn wir von der QE-Politik (quantitative easing, d.h. mengenmässige Lockerung der Geldpolitik) reden, meinen wird LSAP (large-scale asset purchases, d.h. Käufe von Vermögenswerten in grossem Umfang durch eine Notenbank).
Die Zentralbank kauft dabei Vermögenswerte (i.d.R. Anleihen) vom Privatsektor und zahlt dafür mit neu geschaffenem Geld.
LSAPs ähneln Open Market Operations (OMO), sind jedoch wesentlich umfangreicher.
Wenn die Vermögenswerte direkt von Banken gekauft werden, dann handelt es sich beim neu geschaffenen Geld um „Bank-Reserven“ (M0).
Wenn aber die Vermögenswerte von den Nicht-Banken gekauft werden, von z.B. Pensionskassen und Unternehmen, dann steigen sowohl die Geldmenge M0 als auch M1 (bank deposits), wie Frances Coppola in ihrem neuen Buch („People’s Quantitative Easing“) erklärt.
Die meisten Zentralbanken haben im Rahmen der eigenen QE-Politik Vermögenswerte sowohl von Banken als auch von Nicht-Banken erworben.
QE hat daher zu einem massiven Anstieg sowohl von „inside money“ (M1) als auch von „outside money“ (M0) geführt.
„The Case for People’s Quantitative Easing“ by Frances Coppola, Sept 2019, Polity Books
Eine interessante Form der QE-Politik ist die sog. „Operation Twist“, wo die Fed langlaufende US-Treasury Bonds (UST) gekauft und kurzlaufende Treasury Bills (T-Bills) verkauft hat.
Ein erhöhtes Angebot an kurzlaufenden T-Bills hat den Marktpreis der betreffenden Wertpapiere reduziert, während das reduzierte Angebot an langlaufenden UST den Marktpreis der einschlägigen Obligationen erhöht hat.
Zur Erinnerung: Sinkt der Preis einer Anleihe, steigt die Rendite der Anleihe, und umgekehrt. Und der Zinssatz für Neuemissionen bezieht sich i.d.R. auf die Rendite der Anleihen, die sich bereits im Umlauf befinden.
Der unmittelbare Nutzniesser war daher die US-Regierung, die langfristige Anleihen zu niedrigeren Zinssätzen begeben konnte, d.h. günstiger Kredit aufnehmen konnte.
Aber auch die Rendite von Unternehmensanleihen wird durch die Rendite der Staatsanleihen plus eine Risiko-Prämie bestimmt. Niedrigere Renditen der USTs bedeuten daher niedrigere Renditen für Unternehmensanleihen.
Das bedeutet im Klar-Text, dass eine Zentralbank, die eine QE-Politik betreibt, eine klare Botschaft an die Marktteilnehmer sendet: sie sollen sich verschulden, und via die Kreditaufnahme die Nachfrage zu stützen.
Die Fed hat erwartet, dass eine erhöhte Kreditaufnahme durch Unternehmen mehr Investitionen (durch Unternehmen) auslösen und damit zur Schaffung von Arbeitsplätzen beitragen und insgesamt durch die Stützung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage die Wirtschaft ankurbeln würde.
Doch das Ergebnis war enttäuschend. Unternehmen haben die Emission von Anleihen nicht gesteigert. Das Geld wurde zum Rückkauf von eigenen Aktien eingesetzt, um Shareholder bei der Stange zu halten.
Die Aktion „Operation Twist“ hat die Unternehmen also nicht dazu animiert, produktive Investitionen zu tätigen. Nun ja, es liegt auf der Hand: Unternehmen, die mit düsteren Konjunkturaussichten konfrontiert sind, leihen sich kein Geld aus, um zu expandieren.
Das Ergebnis der QE-Politik der EZB via LTROs (longer-term refinancing operation) war auch in Europa enttäuschend. Durch die an die Banken vergebenen Billig-Finanzierung wurde zwar eine Kernschmelze des Banken-Systems verhindert. Aber es kam nicht zu einem erhofften kick-start-Wachstum in Europa.
Die Arbeitslosigkeit ist zwar im Euroraum gesunken. Aber der Preis war zu hoch: Lohnzurückhaltung und verschlechterte Lebensstandards, gekennzeichnet durch atypisch-prekäre Arbeitsverhältnisse, Teilzeitbeschäftigte usw.
Fazit: In einer modernen Wirtschaft ist es für die Menschen nur möglich zu sparen, wenn andere Schulden aufnehmen, da fast das gesamte im Umlauf befindliche Geld durch die Kreditvergabe der Geschäftsbanken geschaffen wird („out of thin air“).
Eine Wirtschaftspolitik, wie sie z.B. im Euroraum praktiziert wird, die das Sparen anregt, (sogar in einem schwer angeschlagenen Umfeld der Wirtschaft), im falschen Glauben, dass dadurch die Kreditvergabe der Banken gefördert würde, führt dazu, dass die Kreditaufnahme gedrosselt wird und das Geld im Umlauf abnimmt. Die gesamtwirtschaftliche Nachfrage fällt und die Erholung der Wirtschaft zögert sich hinaus.