Tatjana Xenia Puhan, Head Equity und Multi Asset, Swiss Life Asset Managers Wer Angst vor Korrekturen an den Börsen hat, muss nicht aussteigen, sondern kann auf verlustgeschützte Aktien-Strategien umsteigen, erklärt Tatjana Xenia Puhan, Head Equity und Multi Asset bei Swiss Life Asset Managers.Frau Puhan, was beobachten Sie an den Börsen?Nach dem starken Start ins Jahr korrigierten die Märkte im Mai wegen der erneuten Eskalation im Handelsstreit zwischen den USA und China. Seit die Notenbanken der Eurozone und der USA signalisiert haben, die Zinsen länger als erwartet tief zu halten oder gar zu senken, hat die Rally wieder Fuss gefasst und die Bewertungen zogen erneut an. Die politischen Unsicherheiten bleiben gross und werden auch in den nächsten Monaten immer wieder Anlass zu
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Wer Angst vor Korrekturen an den Börsen hat, muss nicht aussteigen, sondern kann auf verlustgeschützte Aktien-Strategien umsteigen, erklärt Tatjana Xenia Puhan, Head Equity und Multi Asset bei Swiss Life Asset Managers.
Frau Puhan, was beobachten Sie an den Börsen?
Nach dem starken Start ins Jahr korrigierten die Märkte im Mai wegen der erneuten Eskalation im Handelsstreit zwischen den USA und China. Seit die Notenbanken der Eurozone und der USA signalisiert haben, die Zinsen länger als erwartet tief zu halten oder gar zu senken, hat die Rally wieder Fuss gefasst und die Bewertungen zogen erneut an. Die politischen Unsicherheiten bleiben gross und werden auch in den nächsten Monaten immer wieder Anlass zu plötzlichen Marktverwerfungen geben, die zeitweise länger anhalten könnten. Dazu kommt, dass die globale Konjunkturabkühlung fortschreitet, der Zyklus ist reif.
Ist der Markt überhitzt?
Das lässt sich so absolut nicht sagen – verglichen mit den Bewertungen an den Anleihen-Märkten sind Aktien nach wie vor attraktiv. Aber wie gesagt: Die Bewertungen sind stattlich und der Zyklus ist reif.
Raten Sie zum Ausstieg aus Aktienengagements?
Nein, aber zur Vorsicht. Niemand kennt zwar den Zeitpunkt, um aus einer Hausse auszusteigen, aber wenn wir die Bewertungen anschauen, scheint klar, dass diese nicht mehr ewig steigen können.
Einmal angenommen, es bildet sich eine Preisblase am Aktienmarkt. Rät man dem Kunden, Aktien zu verkaufen, und die Börse steigt weiter, erntet man mehr Kritik, als wenn man ihn warten lässt, bis die Blase platzt. Dann kann man nämlich sagen, niemand habe die Korrektur kommen sehen, dem Gesamtmarkt gehe es nicht besser. Gibt es einen Ausweg aus diesem Dilemma?
Ja, wir glauben, dass es einen dritten Weg gibt: Aktienengagements, deren Risiken kontrolliert bzw. beschränkt werden. Diese Art von Risikomanagement ist bei Versicherern bereits etabliert. Risikobewusstes Anlegen gehört zur DNA eines Versicherers.
Das klingt gut. Aber wie lässt es sich umsetzen? Welche Strategien empfehlen Sie konkret?
Angesichts der Volatilität, der Dauer der Hausse und der Reife des Wirtschaftszyklus ist die Beimischung verlustgeschützter Strategien etwas, das für einen Investor derzeit interessant sein könnte. Wir benutzen dazu hauseigene Fonds, etwa den Swiss Life Funds (LUX) Equity Global Protect oder den Swiss Life Funds (CH) Equity Global Protect Enhanced.
Wie ist ein solches Portfolio aufgebaut?
Kern ist ein Aktienportfolio, das sich am MSCI World orientiert. Dazu kommt ein Schutzmantel aus Optionen – also dem Recht, zu einem bestimmten Preis Aktien oder den hypothetischen Anteil an einem Marktindex zu kaufen oder zu verkaufen. Das Risiko-Rendite-Verhältnis wird optimiert, das regulatorische Risikokapital eines Versicherers beziehungsweise die finanzielle Verlustfähigkeit auch eines nicht regulierten Anlegers werden geschont. Während das Kernportfolio eine währungsgesicherte Partizipation an den Aktienmärkten ermöglicht, wird es durch den Options-Schutz teilweise gegen Verluste abgesichert.
Lässt sich der Schutz quantifizieren?
Die Strategie zielt darauf ab, Kursrückgänge zu dämpfen, es gibt aber keine Garantie mit einem festgelegten Absicherungsniveau, das wäre zu teuer. Um eine Orientierung zu geben: Für ein globales Portfolio in einem Marktumfeld wie der Korrektur im Jahr 2008 hätte die Strategie Verluste von leicht unter 10% erzielt, während der MSCI WORLD damals um 59% einbrach. Der Schutz hat zwar seinen Preis, er zahlt sich bei einem Markteinbruch aber mehr als aus.
Und wie hoch ist dieser Preis?
In einer Hausse wird der Schutz in Form der Optionen umsonst gezahlt – darunter leidet die Performance. Um diese –Einbussen möglichst gering zu halten, kann aber das Schutzniveau und die Laufzeiten der Optionen dynamisch an das Marktumfeld angepasst oder durch den Verkauf weiterer Optionen einen Teil dieser Kosten aufgefangen werden. Insgesamt resultiert eine attraktive Marktpartizipation bei gleichzeitig deutlich reduziertem Verlustrisiko und niedrigerer Volatilität.
Wie hoch ist die Partizipation des Investors an einer Hausse?
Im letzten Jahr liessen sich für ein globales Aktienportfolio mit einem durchschnittlichen maximalen Verlustrisiko von 10% und einer Volatilität, die im Durchschnitt 40% unter der des Marktes lag, eine Marktpartizipation von durchschnittlich 70% erzielen.
Wie gehen Sie mit verschiedenen Phasen des Zyklus um?
Unser Anlageprozess bietet eine Markteinschätzung für fünf Szenarien: ein starker Bullenmarkt, ein moderater Bullenmarkt, ein starker Bärenmarkt, ein moderater Bärenmarkt und ein seitwärts tendierender Markt. Die Struktur wird angepasst, indem wir Kauf- und Verkaufsoptionen miteinander kombinieren. In jedem der Szenarien halten wir aber auf jeden Fall immer Verkaufsoptionen, um eine grundsätzliche Absicherung des Kernportfolios gegen allzu starke Kursverluste zu erzielen.
Bei Absicherungsstrategien mit Derivaten denkt man an zu hohe Absicherungskosten und komplexe Strukturen, die schlussendlich nicht halten, was sie versprechen.
Die Kritik richtete sich vor allem auf viele strukturierte Produkte. Diese beinhalten Wetten und Risiken, die den Anlegern nicht immer vollständig bewusst sind. Im Gegensatz dazu sind verlustgeschützte Aktienstrategien sehr transparent und verständlich aufgebaut. Ausserdem haben sie einen permanenten teilweisen Verlustschutz. Sie fahren auch keine binären Wetten, sondern versuchen, eine möglichst hohe, breit diversifizierte Marktpartizipation bei gleichzeitig niedriger Volatilität und deutlich niedrigeren Maximalverlusten zu bieten. Zudem fahren wir einen aktiven Ansatz, der es uns erlaubt, das Kosten-Nutzen-Verhältnis der Absicherung zu optimieren. Diese Vorgehensweise hat über die letzten Jahre sehr gut funktioniert, wie unser Track Record zeigt.
Was bewirkt die Beimischung verlustgeschützter Aktien zu einem Portfolio?
Mit verlustgeschützten Aktien wird eine Anlageklasse hinzugefügt, die bessere risikoadjustierte Erwartungsrenditen hat als Anleihen. Dies steigert nicht nur die Diversifikation, die Beimischung erlaubt es auch, die Allokation in Anleihen zu reduzieren und in höher rentierende Anlagen umzuschichten. Wir setzen die Strategie etwa in unseren Multi-Asset-Portfolios ein, um die Aktienquote zu erhöhen, ohne das Risiko zu steigern.
Also raten Sie Investoren so anzulegen wie ein Versicherer?
Wir sprechen nicht nur von Risikobewusstsein, wir nutzen selbst seit Jahren Strukturen, die vor Verlusten schützen, auch wenn es darum geht, die Gelder unserer Versicherten anzulegen. Es liegt also in unserem ureigensten Interesse, dass dies funktioniert. Diese Strategie eignet sich daher auch optimal für alle Investoren, die ein weltweites Engagement in Aktien suchen, jedoch auf eine gewisse Absicherung Wert legen. Unsere Protect-Strategie erlaubt es Anlegern daher, wie ein Versicherer zu investieren.
SLF (LUX) Equity Global Protect
Swiss Life Funds (CH) Equity Global Protect Enhanced
Disclaimer
Dieses Dokument enthält «zukunftsgerichtete Aussagen», welche unsere Einschätzung und unsere Erwartungen zu einem bestimmten Zeitpunkt ausdrücken, dabei können verschiedene Risiken, Unsicherheiten und andere Einflussfaktoren dazu führen, dass die tatsächlichen Entwicklungen und Resultate sich von unseren Erwartungen deutlich unterscheiden. Die vorliegende Publikation begründet weder ein Angebot noch eine Empfehlung zum Erwerb oder Verkauf von Anlageinstrumenten, sondern dient lediglich zu Informationszwecken.
Die vollständigen Angaben zu den Fonds können den Dokumenten entnommen werden, welche die rechtliche Grundlage für eine allfällige Investition bilden. Sie können kostenlos in elektronischer oder gedruckter Form in deutscher Sprache bei der Fondsleitung bzw. beim Vertreter in der Schweiz bezogen werden: Vertreter, ist die Swiss Life Asset Management AG, General-Guisan-Quai 40, 8002 Zürich. Zahlstelle ist die UBS Switzerland AG, Bahnhofstrasse 45, 8001 Zürich. Gerichtsstand für alle in der Schweiz vertriebenen Anteile ist am Sitz des Vertreters. Die Fonds sind in der Schweiz, respektive im Grossherzogtum Luxemburg domiziliert.