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Ausblick 2019: Ein Jahr für wählerische Gourmets

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Bild: Unsplash Im neuen Jahr sind gemäss den Experten von Investec AM attraktive Erträge möglich. Allerdings müssen Investoren nicht nur bei Einzelwerten, sondern auch bei der Auswahl der Teilmärkte wählerischer vorgehen und zu gelegentlichen Umschichtungen bereit sein. "Da die Notenbanken die Märkte immer weniger stützen und die Liquidität verknappen, dürften Fundamentaldaten und Bewertungen wichtiger werden", erklären Jeff Boswell, Leiter Industrieländer-Credits bei Investec AM, und Garland Hansmann, Portfoliomanager bei Investec AM. Vermutlich würden die Erträge auch 2019 vor allem von der Kursentwicklung abhängen. An einigen Credit-Märkten sehen die beiden Experten weiterhin gute Chancen, selbst wenn volatile

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Im neuen Jahr sind gemäss den Experten von Investec AM attraktive Erträge möglich. Allerdings müssen Investoren nicht nur bei Einzelwerten, sondern auch bei der Auswahl der Teilmärkte wählerischer vorgehen und zu gelegentlichen Umschichtungen bereit sein.

"Da die Notenbanken die Märkte immer weniger stützen und die Liquidität verknappen, dürften Fundamentaldaten und Bewertungen wichtiger werden", erklären Jeff Boswell, Leiter Industrieländer-Credits bei Investec AM, und Garland Hansmann, Portfoliomanager bei Investec AM. Vermutlich würden die Erträge auch 2019 vor allem von der Kursentwicklung abhängen. An einigen Credit-Märkten sehen die beiden Experten weiterhin gute Chancen, selbst wenn volatile Phasen zur Norm werden. 

Solide Fundamentaldaten stimmen optimistisch
"Anfang 2019 bleibt das Fundamentalumfeld insgesamt gut. Abgesehen vom Automobilsektor dürfte das Wachstum, das im letzten Jahr sehr hoch war, zwar zurückgehen, aber nicht negativ werden", erwarten die beiden Experten von Investec AM. Eine unmittelbar bevorstehende Rezession halten sie daher für unwahrscheinlich. Die gute Konjunktur habe die Unternehmensgewinne durchwegs steigen lassen – vor allem in den USA – sodass die Verschuldungsgrade der Unternehmen kontinuierlich gefallen seien. "Sie sind zwar noch hoch, aber keineswegs exzessiv", meinen sie. Allerdings gebe es Unterschiede zwischen den einzelnen Märkten.

Zudem falle es auf, dass einige Wirtschaftsbereiche zuletzt schwächer waren. So ging das Wachstum in den gemeinhin konjunktursensitivsten Sektoren wie Automobilbau, Industrie und Wohnungsbau zurück. "Die schwächeren Finanzergebnisse einzelner Unternehmen aus diesen Sektoren führten meist zu einem starken Aktienkursverfall oder einer deutlichen Spreadausweitung", merken die Experten an. Isolierte Probleme hätten bislang aber noch keine grossen Auswirkungen auf den Gesamtmarkt. Die Ausfallquoten seien weiter zurückgegangen, und die Ratings hätten sich im Schnitt verbessert. Es habe mehr Herauf- als Herabstufungen gegeben.

Schutz des Kapitals rückt in den Vordergrund
"In einem Jahr, in dem sich die einzelnen Segmente des Credit-Marktes stärker auseinander entwickelten, waren die Bewertungen recht unterschiedlich", so die Experten. Die Spreads einzelner Teilmärkte, etwa US-High-Yield, lägen nahe den Tiefstständen seit der Krise. Bei anderen Segmenten, etwa europäischen High-Yield-Anleihen, seien die Spreads seit Jahresbeginn 2018 gestiegen.

Die Gründe für diese Bewertungsunterschiede seien von Fall zu Fall verschieden. "Sie können einzelwertspezifisch sein - beispielsweise politische Risiken in Italien - oder etwas mit einer sehr guten Markttechnik zu tun haben - etwa bei amerikanischen High-Yield-Anleihen", erläutern die Experten. Ihrer Ansicht nach lassen sich hier kaum allgemeine Aussagen treffen, da viele Faktoren bei der Beurteilung der Teilmärkte berücksichtigt werden müssen. Nach wie vor scheinen an vielen Teilmärkten attraktive risikoadjustierte Erträge möglich. Allerdings geht es im neuen Jahr weniger um das Erzielen von Erträgen als um den Schutz des Kapitals.

Quantitativen Straffung fordert Selektivität
Der wichtigste Ertragsfaktor wird laut den Experten auch 2019 die Marktpreisentwicklung sein. So seien die "sicheren Häfen" nicht unbedingt jene Marktsegmente, die üblicherweise als solche gelten. Dies liege an der extremen Geldpolitik der letzten zehn Jahre. "Die Credit-Märkte sowie die meisten anderen Finanzmärkte haben in den letzten Jahren stark von der Notenbankliquidität profitiert. Allen Marktsegmenten kam das Geldmengenwachstum zugute, das zusammen mit den besseren Fundamentaldaten für höhere Bewertungen sorgte", erklären die Experten.

Der jüngste Wechsel vom Quantitative Easing zum Quantitative Tightening dürfte ihrer Ansicht nach aber grosse Auswirkungen auf die Marktdynamik haben. Der Rückzug von Gelegenheitsinvestoren, die lediglich taktische Credit-Positionen aufgebaut haben und Credits nicht für einen Teil ihrer strategischen Allokation halten, kann aber manches Marktsegment krisenanfälliger machen. "Entscheidend ist für uns deshalb die Entwicklung der einzelnen Marktsegmente – was noch klarer zeigt, warum man selektiv sein muss. Wir glauben, dass Kurstrends zusammen mit den Emissionsvolumina und den Mittelzuflüssen im kommenden Jahr wichtig sein werden", sagen die Experten.


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