Konzernchef Andreas Nauen ging in einer Telefonkonferenz für Analysten davon aus, dass im neuen Geschäftsjahr der Höhepunkt zumindest der hohen Rohstoff- und Frachtkosten erreicht werden dürfte. Der Zeitpunkt einer Normalisierung sei jedoch unsicher. Durch die Störungen in der Lieferkette bestehe zudem weiter die Gefahr, dass es auch bei den Auslieferungen zu Verzögerungen kommen könne. Siemens Gamesa bekam die Lieferkettenprobleme im vergangenen Geschäftsjahr 2020/21 auch im letzten Quartal zu spüren: Die Engpässe von bestimmten Komponenten, Projektverschiebungen, Logistikprobleme und hohe Transport-, Rohstoff- und Energiekosten lasteten auf dem Ergebnis. Dazu kamen höhere Anlaufkosten für eine neue Turbine für Landanlagen. Dies führte zu einem um Sondereffekte wie Umbaukosten bereinigten
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Konzernchef Andreas Nauen ging in einer Telefonkonferenz für Analysten davon aus, dass im neuen Geschäftsjahr der Höhepunkt zumindest der hohen Rohstoff- und Frachtkosten erreicht werden dürfte. Der Zeitpunkt einer Normalisierung sei jedoch unsicher. Durch die Störungen in der Lieferkette bestehe zudem weiter die Gefahr, dass es auch bei den Auslieferungen zu Verzögerungen kommen könne.
Siemens Gamesa bekam die Lieferkettenprobleme im vergangenen Geschäftsjahr 2020/21 auch im letzten Quartal zu spüren: Die Engpässe von bestimmten Komponenten, Projektverschiebungen, Logistikprobleme und hohe Transport-, Rohstoff- und Energiekosten lasteten auf dem Ergebnis. Dazu kamen höhere Anlaufkosten für eine neue Turbine für Landanlagen.
Dies führte zu einem um Sondereffekte wie Umbaukosten bereinigten operativen Verlust (Ebit) von 96 Millionen Euro für 2020/21, die entsprechende Marge betrug minus 0,9 Prozent. Allein im vierten Quartal lag der bereinigte operative Verlust bei 177 Millionen Euro. Unter dem Strich summierte sich der Fehlbetrag im vergangenen Geschäftsjahr auf 627 Millionen Euro, nach einem Minus von 918 Millionen Euro im Vorjahr.
Der Umsatz stieg hingegen um 7,5 Prozent auf 10,2 Milliarden Euro, wobei der Erlös im letzten Quartal leicht gesunken ist. Dies lag vor allem an niedrigeren Umsätzen mit dem Geschäft mit Landwindanlagen (Onshore). Die Umsätze mit Meeresanlagen (Offshore) blieben hingegen nahezu stabil.
Bei der operativen Marge erreichte Siemens Gamesa das untere Ende der im Sommer gesenkten Prognosespanne. Der Umsatz lag genau im Rahmen des zuletzt vom Unternehmen ausgerufenen Ziels.
Dabei kann Siemens Gamesa weiter auf ein volles Auftragsbuch zurückgreifen. Im vergangenen Geschäftsjahr 2020/21 stieg der Auftragsbestand um knapp acht Prozent auf 32,5 Milliarden Euro, davon stammt gut die Hälfte aus dem Servicegeschäft. Der Auftragseingang ging hingegen um 17 Prozent auf 12,2 Milliarden Euro zurück. Das lag an einem schwächeren Onshore-Geschäft, das seit Jahren das Sorgenkind von Siemens Gamesa ist.
So wirkten sich die Probleme beim Hochlauf der neuen Windturbine 5.X negativ aus. Dazu kommt, dass der Konzern zugunsten der Rendite auf Volumen verzichtet und keine margenschwächen Aufträge mehr annehmen will. Im vierten Quartal konnte das Unternehmen hingegen insgesamt wieder mehr Aufträge einwerben. Aber auch hier blieb das Onshore-Geschäft hinter dem Vorjahr zurück.
Wie bereits im Sommer angedeutet, verschob der Konzern jetzt auch seine mittelfristigen Renditeziele. Die in Aussicht gestellte bereinigte operative Marge von 8 bis 10 Prozent soll nun 2024/25 erreicht werden, zwei Jahre später als zunächst geplant.
Konzernchef Nauen geht zudem davon aus, dass nach eher stagnierenden Installationen bis 2024 das Geschäft mit Windanlagen danach wieder kräftig anziehen wird, da die Energiebranche eine wichtige Rolle bei der Dekarbonisierung und das Erreichen der Klimaziele der Regierungen spielen dürfte. Vor allem die Kapazitäten im renditeträchtigen Offshore-Geschäft sieht er dabei massiv wachsen./nas/zb
(AWP)