Im abgelaufenen Jahr sank der um Sondereffekte bereinigte Nettogewinn allerdings um elf Prozent auf 4,8 Milliarden Euro, wie das im Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 notierte Institut am Donnerstag in Amsterdam mitteilte. Damit verfehlte die ING die Erwartungen der Experten. Während die Erträge nur um rund ein Prozent auf 18,3 Milliarden Euro zulegten, kletterten die Kosten um 4,5 Prozent auf 10,4 Milliarden Euro in die Höhe. Zudem sprangen die Rückstellungen für faule Kredite um gut 70 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro in die Höhe. Dies lag der Bank zufolge auch an einem möglichen Betrugsfall in Asien. Nähere Angaben dazu machte sie nicht. Einschliesslich Sondereffekten legte der Überschuss der Bank 2019 zwar um knapp zwei Prozent zu. Allerdings hatte die Bank im Vorjahr eine Rekordstrafe
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Im abgelaufenen Jahr sank der um Sondereffekte bereinigte Nettogewinn allerdings um elf Prozent auf 4,8 Milliarden Euro, wie das im Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 notierte Institut am Donnerstag in Amsterdam mitteilte. Damit verfehlte die ING die Erwartungen der Experten. Während die Erträge nur um rund ein Prozent auf 18,3 Milliarden Euro zulegten, kletterten die Kosten um 4,5 Prozent auf 10,4 Milliarden Euro in die Höhe.
Zudem sprangen die Rückstellungen für faule Kredite um gut 70 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro in die Höhe. Dies lag der Bank zufolge auch an einem möglichen Betrugsfall in Asien. Nähere Angaben dazu machte sie nicht.
Einschliesslich Sondereffekten legte der Überschuss der Bank 2019 zwar um knapp zwei Prozent zu. Allerdings hatte die Bank im Vorjahr eine Rekordstrafe wegen mangelhafter Kontrollen gegen Geldwäsche bezahlen müssen. Im vierten Quartal brach der Nettogewinn nun auch inklusive Sonderposten um fast ein Drittel ein. Für das Gesamtjahr sollen die Aktionäre eine Dividende von 69 Cent je Aktie erhalten.
An der Börse in Amsterdam sorgten die Nachrichten aber nur kurz für Sorgenfalten. Bis zum Nachmittag kletterte die ING-Aktie um 2,84 Prozent ins Plus auf 10,586 Euro und war damit zweitstärkster Wert im niederländischen Leitindex AEX. Damit war sie jedoch immer noch rund vier Prozent weniger wert als vor einem Jahr.
Die deutsche Direktbank-Tochter ING, die bis November 2018 unter dem Namen ING DiBa aufgetreten war, setzte ihren Wachstumskurs im vergangenen Jahr mit gedrosseltem Tempo fort. Der Vorsteuergewinn legte im Vergleich zum Vorjahr um zwei Prozent auf 1,352 Milliarden Euro zu, der Überschuss erhöhte sich um ein Prozent auf 898 Millionen Euro. Die ING Deutschland habe ein Jahr des Umbruchs mit einem starken Geschäftsergebnis abgeschlossen, bilanzierte Vorstandschef Nick Jue in Frankfurt.
Ein Ziel hat Jue allerdings nicht erreicht: Die Zahl der Privatkunden hat die Zehn-Millionen-Marke bislang nicht geknackt. Unter dem Strich gewann das in Deutschland und Österreich aktive Institut im vergangenen Jahr etwa 215 000 Kunden und kommt damit nun auf 9,5 Millionen Klienten.
Die Direktbank lockte Sparer mit vergleichsweise attraktiven Zinsen. Doch dem allgemeinen Zinstief konnte sie sich nicht entziehen. Sie setzt verstärkt darauf, mit einzelnen Kunden mehr Geschäft zu machen. Für 1,8 Millionen ihrer Kunden sieht sich die Bank inzwischen als Hausbank. Wer ein ING-Girokonto nicht regelmässig, sondern nur zum Geldparken nutzt, muss ab Mai mit monatlichen Gebühren von 4,90 Euro rechnen./stw/zb/ben/mis
(AWP)