Das "Paris Agreement" des UN-Klimagipfels von Paris wurde als grosser Durchbruch gefeiert. Aber auch die Verhandlungen in Paris konnten das komplexe Kooperations-Problem des Klimaschutzes nicht überwinden, wie dieser Beitrag zeigt. Dennoch bietet das Paris-Abkommen eine gute Grundlage für zukünftige Verhandlungsrunden.
Unter tosendem Applaus verabschiedeten Mitte Dezember Vertreter aller 195 Nationen einstimmig das "Paris Agreement" auf dem UN-Klimagipfel. Nach 23 Jahren Verhandlungen wurde erstmals ein Vertrag beschlossen, der für alle Staaten verbindlich ist. Delegierte, NGOs und Medien feierten den Vertrag als großen Erfolg für Klima und Menschheit. Doch was ergibt ein nüchterner Blick auf die Ergebnisse von Paris? Was waren die Herausforderungen und wie können die Beschlüsse bewertet werden?
Trittbrettfahren beim öffentlichen Gut Klimaschutz
Die Ursache für den anthropogenen Klimawandel liegt aus ökonomischer Perspektive in Anreizprobleme der Akteure. Klimaschutz stellt ein öffentliches Gut dar. Kein Land kann von der positiven Wirkung ausgeschlossen werden, gleichzeitig besteht keine Rivalität in der Nutzung der geleisteten Emissionsreduktion. Von einer eingesparten Tonne CO2 profitieren alle. Die Kosten der Vermeidung fallen jedoch national bei den einzelnen Staaten an. Kein Land hat daher den Anreiz, umfangreich Treibhausgase zu reduzieren bzw.