Rajiv Sobti, Gründer und CIO von Karya Capital Management. Der R Karya Macro Fund von Rothschild Asset Management ist eine diversifizierte Lösung, deren Ziel es ist, eine aktien- und zinsbewegungsunabhängige Performance zu generieren. Er stellt demnach eine Alternative zu riskanten Anlagen mit historisch hohen Bewertungen dar. Der diskretionär verwaltete Fonds kann sich sowohl als Käufer oder Verkäufer positionieren oder mittels Arbitrage-Strategien in den wichtigsten Anlageklassen (Aktien, Zinsen, Devisen) investieren. Der R Karya Macro Fund ist im Zuge der Partnerschaft mit Rothschild HDF Investment Solutions und Karya Capital Management entstanden und auf Rothschild’s Plattform im UCITS Format mit täglicher Liquidität aufgestellt. Rajiv Sobti, Gründer und CIO von Karya Capital Management, erklärt im Interview mit fondstrends, wie der Fonds und das Risikomanagement gesteuert werden – und wieso der Fonds eine attraktive Alternative zu riskanten Anlagen darstellt. Herr Sobti, der Anlageprozess ist ein komplexes Unterfangen. Wie eruieren Sie die relevanten Makrothemen?Rajiv Sobti: Das wichtigste Kriterium bei der Auswahl von Faktoren, die breiter gefasst sind als einzelne Assetklassen, ist ihre zukunftsgerichtete risikobereinigte Rendite.
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Der R Karya Macro Fund von Rothschild Asset Management ist eine diversifizierte Lösung, deren Ziel es ist, eine aktien- und zinsbewegungsunabhängige Performance zu generieren. Er stellt demnach eine Alternative zu riskanten Anlagen mit historisch hohen Bewertungen dar. Der diskretionär verwaltete Fonds kann sich sowohl als Käufer oder Verkäufer positionieren oder mittels Arbitrage-Strategien in den wichtigsten Anlageklassen (Aktien, Zinsen, Devisen) investieren.
Der R Karya Macro Fund ist im Zuge der Partnerschaft mit Rothschild HDF Investment Solutions und Karya Capital Management entstanden und auf Rothschild’s Plattform im UCITS Format mit täglicher Liquidität aufgestellt. Rajiv Sobti, Gründer und CIO von Karya Capital Management, erklärt im Interview mit fondstrends, wie der Fonds und das Risikomanagement gesteuert werden – und wieso der Fonds eine attraktive Alternative zu riskanten Anlagen darstellt.
Herr Sobti, der Anlageprozess ist ein komplexes Unterfangen. Wie eruieren Sie die relevanten Makrothemen?
Rajiv Sobti: Das wichtigste Kriterium bei der Auswahl von Faktoren, die breiter gefasst sind als einzelne Assetklassen, ist ihre zukunftsgerichtete risikobereinigte Rendite. Genauer gesagt geht es dabei um die Gesamtrendite aller Faktoren, die wir auf Sicht von drei bis sechs Monaten erwarten. Faktoren sind systematische Risikoquellen, für die der Markt eine Kompensation in Form einer Risikoprämie zahlt.
Wie gehen Sie also vor?
Unser Kriterium ist, uns Faktoren im Zusammenhang mit unseren Makrothemen anzusehen, um herauszufinden, welche davon hinsichtlich der risikobereinigten Rendite am stärksten reagieren dürften. Wir erstellen ein Portfolio dieser Faktoren und nutzen dabei die Korrelationen, die sie miteinander aufweisen, wobei wir die Korrelationen, die Sharpe Ratio sowie die erwartete Gesamtrendite und Abweichungen des Faktors näher definieren. Im Wesentlichen erfolgt die Optimierung bei Karya durch bestimmte Instrumente, aber diese basieren darauf, welche Allokation bei den Risikofaktoren wir haben wollen. Unsere Risikomessung und -allokation ist also vollständig faktorbasiert. Unser Fokus liegt stets auf den risikobereinigten Renditen.
Wie begegnen Sie den Makrothemen?
Das Team verbringt viel Zeit damit, Makrothemen zu identifizieren, wie aktuell beispielsweise die US-Reflation, die auseinanderlaufende Geldpolitik der grossen Zentralbanken, die Neuverschuldung amerikanischer Unternehmen oder das Aufkommen von populistischen Strömungen in den Industrieländern und die Folgen für die Bewertungen von Assets. Gleichzeitig konzentriert sich das Team darauf, die Faktoren zu identifizieren, die am stärksten auf solche Themen reagieren werden. Anders ausgedrückt sind wir Portfoliomanager, die das aktuelle wirtschaftliche Umfeld nutzen, um ein Portfolio zu konstruieren, in dem diese Themen optimiert genutzt werden.
Wie ist das Karya-Team an dem Prozess beteiligt?
Wir haben ein sehr gut integriertes Team. Die zuständigen Personen holen sich Input von den Portfoliomanagern (unter anderem von mir selbst), und erstellen auf dieser Grundlage zukunftsgerichtete Sharpe Ratios. Anschliessend erfolgt eine Optimierung auf die angestrebten Risikoniveaus, also die Verteilung der Risiken auf die verschiedenen Faktoren.
Ist das Risikomanagement ein vollständig integrierter Teil des Prozesses zur Portfoliokonstruktion?
Die entscheidende Rolle in diesem Prozess spielen die einzelnen Portfoliomanager, weil sie die konkreten Analysen zu der Frage vornehmen, wie sich die Faktorrisikoprämien verändern dürften – sie sind in der Lage, Bewegungen dieser Faktorrisiken zu analysieren. Das quantitative Team nimmt dann diese Annahmen als Grundlage für die optimale Risikoallokation.
Und dann?
Der nächste Schritt besteht darin, sich die Risikoverteilung anzusehen und zu verstehen, was hinsichtlich Diversifizierung und Risikomanagement sinnvoll ist. Dabei betrachten wir die Optimierung nicht nur in einem einzelnen Szenario – denn das würde uns mit Blick auf andere Entwicklungen am Markt anfällig und verwundbar machen.
Also arbeiten Sie mit mehreren denkbaren Szenarien?
Exakt – und wir achten darauf, dass das Abwärtsrisiko jeweils deutlich begrenzt ist. Zum Beispiel kennen wir derzeit nicht alle potenziellen Szenarien dazu, wie sich die Welt mit all ihren politischen Ereignissen entwickeln könnte. Sehr wohl aber wissen wir, dass sich Aktien und Devisen am volatilsten entwickeln werden. Diese Faktoren oder Asset-Cluster sind Bereiche, in denen wir viel Optionalität kaufen.
Was unterscheidet diese Methode des Risikomanagements von anderen?
Wir analysieren das Risiko aus Portfoliosicht. Dabei werden Fehlsignale durch Korrelationen ausgefiltert, was die Standardabweichung von Portfolios verringert. Die erwartete Rendite ist linear, während die Standardabweichung eine Funktion nicht nur der einzelnen Volatilitäten, sondern auch der Korrelationen ist.
Und was ist der Vorteil davon?
Wenn man eine nicht perfekte Korrelation hat, kann man durch die Beziehungen zwischen den einzelnen Faktoren das Gesamtrisiko des Portfolios verringern. Das ist der Vorteil, wenn man ein Portfolio und die verbundenen Risiken aus Sicht der Gesamtrisiken verwaltet – und nicht mit Blick auf die einzelnen Instrumente. Letzteres ist sehr ineffizient und verstösst auch gegen die grundlegende Portfoliotheorie.
Je nach Szenario kann das Risiko aber dennoch hoch sein, oder?
Selbstverständlich muss man bei der Portfolioverwaltung darauf achten, was in unterschiedlichen Szenarien mit Korrelationen und Standardabweichungen passiert. Man kann entweder Tail-Absicherungen oder Optionen auf einzelne Assets kaufen, in denen man long oder short ist. Auf diese Weise gelingt eine Absicherung im Kontext der eigenen Position in einem Asset. Ein anderer Ansatz besteht darin, keine Portfolioabsicherungen zu kaufen, sondern Optionalitäten für jeden der Faktoren, in denen wir long oder short sind. Die Optionalität versetzt uns in die Lage, unser Delta und damit das Gesamtrisiko des Portfolios für den Fall von Extremereignissen zu begrenzen.
Wie gehen Sie im Moment vor?
Derzeit halten wir europäische Aktien für attraktiv, weil wir die politischen Risiken für übertrieben halten. Hier kaufen wir Call-Optionen und finanzieren sie, indem wir Put-Optionen verkaufen, die weit aus dem Geld sind.
Wie wird also die Konstruktion der Portfolioabsicherung vorgenommen?
Das quantitative Team gibt Rückmeldungen zu den Annahmen und erklärt, wie wir die Absicherungen auf Portfolioebene einsetzen sollten und ob sie von den Korrelationen her sinnvoll sind. Ausserdem empfiehlt es passende Optionen. Wir verfolgen hier also einen interaktiven Prozess zwischen dem Portfoliomanagement, dem quantitativem Team und den Risikomanagern, sodass im Grunde alle Teil desselben Portfolioprozesses sind. Insgesamt sind wir ungefähr acht Leute, die alle sehr eng zusammenarbeiten.
Warum haben Sie sich für Rothschild als Partner entschieden?
Ganz einfach deshalb, weil Rothschild sehr erfahren ist, unsere Strategie versteht und ausserdem in der Lage ist, sie genauso effektiv zu kommunizieren wie wir selbst, zum Beispiel was das Verstehen der Feinheiten angeht. Überzeugt haben uns natürlich auch das Vertriebsnetz, die Präsenz und der Markenname. Letztlich sind es aber die erfahrenen Mitglieder des Teams, die uns helfen, optimal mit den Anlegern kommunizieren zu können. Rothschild ist für uns also kein reiner Vertriebspartner, sondern vielmehr eine Verstärkung des Portfolioteams. Das macht einen enormen Unterschied. Ein derartiges Niveau an Erfahrung und Wissen über die Finanzmärkte ist nicht gerade leicht zu finden.
Der R Karya Global Macro Fonds (IE00BYV18S36) ist für Schweizer Anleger in Euro, US Dollar und Schweizer Franken erhältlich. Bis Ende Mai ist eine "Early Bird" Anteilsklasse mit reduzierten Gebühren erhältlich.
Wichtige rechtliche Hinweise
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