Summary:
Da die Makro-Modelle, die den Finanzmarkt nicht erfassen, gescheitert sind, im Vorfeld der Krise die Warnzeichen zu erkennen, gab es im Nachspiel der Finanzkrise von 2008 eine Reihe von Menschen, die mit der Makroökonomie hart ins Gericht gingen. Nun fast ein Jahrzehnt später melden sich manche renommierten Makroökonomen tatkräftig zu Wort. Anstatt sich über den Inhalt der Modelle zu beklagen, knüpfen sie sich die vorherrschende Kultur des Berufstands vor, wie Noah Smith in seiner Kolumne bei Bloomberg-View beschreibt.Der prominenteste Kritiker ist sicherlich Paul Romer, der neue Chefvolkswirt der Weltbank und der ehem. Wirtschaftsprofessor an der Stanford und New York University. Das Fachgebiet ist heute wie eine Religion als eine wissenschaftliche Disziplin geworden, argumentiert Romer in seiner jüngsten Forschungsarbeit („The Trouble with Macroeconomics“). Seiner Ansicht nach verlassen sich Makroökonomen beim Aufbau ihrer Modelle auf die Tradition und die überkommene Weisheit. Smith hingegen teilt Romers Kritik nicht ganz und behauptet, dass das grundlegende Problem mit der Makroökonomie der Mangel an Daten sei, weshalb sich die Streitigkeiten im Gebiet in die Länge ziehen.Euroraum BIP Wachstum, Graph: Morgan StanleyRomer lege zwar dar, dass die meisten Ökonomen an die „Macht der Geldpolitik“ nicht glauben. Aber das treffe nicht ganz zu, erläutert Smith. Das sog.
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Da die Makro-Modelle, die den Finanzmarkt nicht erfassen, gescheitert sind, im Vorfeld der Krise die Warnzeichen zu erkennen, gab es im Nachspiel der Finanzkrise von 2008 eine Reihe von Menschen, die mit der Makroökonomie hart ins Gericht gingen. Nun fast ein Jahrzehnt später melden sich manche renommierten Makroökonomen tatkräftig zu Wort. Anstatt sich über den Inhalt der Modelle zu beklagen, knüpfen sie sich die vorherrschende Kultur des Berufstands vor, wie Noah Smith in seiner Kolumne bei Bloomberg-View beschreibt.Der prominenteste Kritiker ist sicherlich Paul Romer, der neue Chefvolkswirt der Weltbank und der ehem. Wirtschaftsprofessor an der Stanford und New York University. Das Fachgebiet ist heute wie eine Religion als eine wissenschaftliche Disziplin geworden, argumentiert Romer in seiner jüngsten Forschungsarbeit („The Trouble with Macroeconomics“). Seiner Ansicht nach verlassen sich Makroökonomen beim Aufbau ihrer Modelle auf die Tradition und die überkommene Weisheit. Smith hingegen teilt Romers Kritik nicht ganz und behauptet, dass das grundlegende Problem mit der Makroökonomie der Mangel an Daten sei, weshalb sich die Streitigkeiten im Gebiet in die Länge ziehen.Euroraum BIP Wachstum, Graph: Morgan StanleyRomer lege zwar dar, dass die meisten Ökonomen an die „Macht der Geldpolitik“ nicht glauben. Aber das treffe nicht ganz zu, erläutert Smith. Das sog.
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Da die Makro-Modelle, die den Finanzmarkt nicht erfassen, gescheitert sind, im Vorfeld der Krise die Warnzeichen zu erkennen, gab es im Nachspiel der Finanzkrise von 2008 eine Reihe von Menschen, die mit der Makroökonomie hart ins Gericht gingen.
Nun fast ein Jahrzehnt später melden sich manche renommierten Makroökonomen tatkräftig zu Wort. Anstatt sich über den Inhalt der Modelle zu beklagen, knüpfen sie sich die vorherrschende Kultur des Berufstands vor, wie Noah Smith in seiner Kolumne bei Bloomberg-View beschreibt.
Der prominenteste Kritiker ist sicherlich Paul Romer, der neue Chefvolkswirt der Weltbank und der ehem. Wirtschaftsprofessor an der Stanford und New York University.
Das Fachgebiet ist heute wie eine Religion als eine wissenschaftliche Disziplin geworden, argumentiert Romer in seiner jüngsten Forschungsarbeit („The Trouble with Macroeconomics“). Seiner Ansicht nach verlassen sich Makroökonomen beim Aufbau ihrer Modelle auf die Tradition und die überkommene Weisheit.
Smith hingegen teilt Romers Kritik nicht ganz und behauptet, dass das grundlegende Problem mit der Makroökonomie der Mangel an Daten sei, weshalb sich die Streitigkeiten im Gebiet in die Länge ziehen.
Euroraum BIP Wachstum, Graph: Morgan Stanley
Romer lege zwar dar, dass die meisten Ökonomen an die „Macht der Geldpolitik“ nicht glauben. Aber das treffe nicht ganz zu, erläutert Smith. Das sog. New Keynesian Model betone, wie wichtig die Rolle der Zinsen in Bezug auf die wirtschaftliche Stabilisierung sei.
Ist das aber die ganze Geschichte? Nein, bestimmt nicht. Denn wie Simon Wren Lewis in seinem Blog unterstreicht, war der Aufstieg der Forschung gestützt auf das Modell „Real Business Cycle“ (RBC) vor einigen Jahrzehnten nur möglich, weil die Ökonomen es vorzogen, die Evidenz über die Arbeitslosigkeit in Rezessionen zu ignorieren.
Was heisst das? Das heisst, dass es überwältigende Hinweise dafür gibt, dass die Beschäftigung in einer Rezession abnimmt, weil die Arbeitnehmer gefeuert werden, nicht, weil sie freiwillig beschliessen, nicht zu arbeiten.
Die daraus resultierende Zunahme der Arbeitslosigkeit ist m.a.W. nicht freiwillig. Diejenigen, die entlassen werden, würden nämlich ihre Jobs bei ihrem vorherigen Lohn gern beibehalten. Es ist nicht der Wunsch nach mehr Freizeit, wie die neoklassische Theorie unterstellt, der nach steigender Arbeitslosigkeit geführt hat, sondern die verfehlte Politik der massiven Lohnzurückhaltung. Die Fakten stimmen also mit dem RBC-Modell nicht überein.
Euroraum Lohnwachstum, Graph: Morgan Stanley
Warum versuchen aber Forscher, Modelle von Konjunkturzyklen zu bilden, die wirtschaftspolitische Interventionen ablehnen und damit die wichtigen Hinweise dafür ignorieren?
Die offensichtliche Erklärung ist ideologisch. „Ich kann es nicht beweisen, warum es ideologisch ist, aber es ist schwer, zu verstehen, warum man die Wahl trifft, Theorien zu entwickeln, die die vorhandenen Beweise ignorieren, bekräftigt Lewis weiter.
Vermutlich gibt es eine Art Zurückhaltung bei der Mehrheit der Ökonomen, zuzugeben, dass einige unter ihnen möglicherweise nicht nach der wissenschaftlichen Methode arbeiten, sondern nach ideologischen Grundsätzen. Und das ist die Essenz der Romer-Kritik an der gegenwärtigen Situation der Wirtschaftswissenschaften.