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“Die Schweiz ist der drittgrösste Markt für Nordea”

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V.l.n.r: Christophe Girondel, Head of Global Distribution, und José Machi, Head of Switzerland bei Nordea Asset Management Nordea Asset Management registriert seit Jahren zweistellige Mittelzuflüsse. Fondstrends sprach mit Christophe Girondel, Global Head of Distribution und José Machi, Head of Switzerland, über Multi Assets als Antwort auf das Sicherheitsbedürfnis der Anleger, Flaggschiffe und neue Produkte. Herr Girondel, Nordea Asset Management realisierte 2015 Nettomittelzuflüsse von 12,7 Mrd. Euro. In welchen Ländern waren Sie besonders erfolgreich? Christophe Girondel: In allen (lacht). Tatsächlich war und ist das Wachstum in Europa breit abgestützt. Im grenzüberschreitenden Vertrieb sind wir der einzige euopäische Anbieter, der in den vergangenen vier Jahren immer in den Top Ten vertreten war. Ende 2015 stiegen die Assets auf 189 Mrd. Euro, wobei die Hälfte der Vermögen von ausserhalb der Nordea-Gruppe stammt. Der Erfolg basiert auf dem Multi-Boutique-Ansatz, der die Kompetenzen interner und externer Experten verbindet, dem Fokus auf das Risikomanagement sowie den Multi-Asset-Lösungen. Rund 85 % der Vermögen werden von internen und 15 % von externe Boutiquen verwaltet.

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v.l.n.r: Christophe Girondel, Head of Global Distribution, und José Machi, Head of Switzerland bei Nordea Asset Management

Nordea Asset Management registriert seit Jahren zweistellige Mittelzuflüsse. Fondstrends sprach mit Christophe Girondel, Global Head of Distribution und José Machi, Head of Switzerland, über Multi Assets als Antwort auf das Sicherheitsbedürfnis der Anleger, Flaggschiffe und neue Produkte.

Herr Girondel, Nordea Asset Management realisierte 2015 Nettomittelzuflüsse von 12,7 Mrd. Euro. In welchen Ländern waren Sie besonders erfolgreich?

Christophe Girondel: In allen (lacht). Tatsächlich war und ist das Wachstum in Europa breit abgestützt. Im grenzüberschreitenden Vertrieb sind wir der einzige euopäische Anbieter, der in den vergangenen vier Jahren immer in den Top Ten vertreten war. Ende 2015 stiegen die Assets auf 189 Mrd. Euro, wobei die Hälfte der Vermögen von ausserhalb der Nordea-Gruppe stammt. Der Erfolg basiert auf dem Multi-Boutique-Ansatz, der die Kompetenzen interner und externer Experten verbindet, dem Fokus auf das Risikomanagement sowie den Multi-Asset-Lösungen. Rund 85 % der Vermögen werden von internen und 15 % von externe Boutiquen verwaltet.

In welchen Märkten ausser den nordischen sind Sie besonders stark vertreten?

Christophe Girondel: In Deutschland sind wir seit 1993 präsent und entsprechend haben wir dort bereits eine breite Kundenbasis. Auf Platz zwei folgt der für uns noch relative junge Markt Italien, der aber in den letzten Jahren stark gewachsen ist. In Italien waren die Zinsen für Regierungsanleihen noch relativ lange ziemlich hoch. Italienische Anleger sind sehr risikoavers und stark in Obligationen engagiert. Mit dem Rückgang der Zinsen in Italien sind konservative Lösungen wie Multi Asset, Absolute und Total Return Produkte stark im Kommen. An dritter Stelle folgt dann bereits die Schweiz. Auch im Schweizer Markt sind wir schon viele Jahre präsent.

Multi Asset Produkte sind auch hier der grosse Renner?

José Machi: Sie tragen natürlich zum Erfolg bei. Die Schweiz ist ein institutioneller Markt. Die grossen diskretionären Porttolio Management Teams suchen hierzulande überwiegend Anlagebausteine, die in ihre Portfolio-Kategorien passen. Der Nordea European High Yield Bond Fund oder der Nordea US Corporate Bond Fund sind gute Beispiele im Obligationenbereich.

Christophe Girondel: Kleinere Pensionskassen vergeben vermehrt Multi-Asset-Mandate an verschiedene Anbieter, da es im heutigen Marktumfeld schwieriger geworden ist, den Pensionsverpflichtungen bzw. den Mindestverzinsungsvorschriften nachzukommen. Sie übergeben die Asset Allokation und die Risikokontrolle extern. Das ist eine noch recht neue Entwicklung.

Ihr Flaggschiff in diesem Bereich ist der Nordea Stable Return Fund mit einem Vermögen von gegen 10 Mrd. Euro. Wie wichtig sind Flaggschiffe für Nordea?

Christophe Girondel: Sie sind vor allem für die Markenwahrnehmung sehr wichtig. Neben dem Stable Return Fund mit einem Track record von mehr als zehn Jahren gehören dazu auch der US Total Return Bond Fund, der European High Yield Bond Fund oder der Global Stable Equity Fund. Aber sie sind nur ein Teil der Erfolgsgeschichte. Grundsätzlich ist es wichtig, Qualität in der ganzen Produktplalette anzubieten. 2015 hatten wir insgesamt mehr als zehn Fonds mit einem Mittelzufluss von über 100 Mio. Euro. Und man sollte nicht vergessen, dass Bondprodukte grundsätzlich mehr gefragt sind, da sie einen höheren Anteil in den Portfolios ausmachen. Der Effekt bei kleineren Fonds ist natürlich weniger sichtbar als bei den Flaggschiffen. So hat zum Beispiel der Nordea European Covered Bond Fund in  einem spezialisierten Anlagesektor ein Vermögen von über 600 Mrd. Euro akkumuliert.

Die Aussichten für Bonds sind aber allgemein nicht berauschend.

Christophe Girondel: Das Zinsumfeld ist anspruchsvoll und wir gehen in Europa von anhaltend tiefen Zinsen aus. Wenn Sie eine bestimmte Allokation in Fixed Income haben, dann können Sie aber nicht einfach nicht investieren. Hier sind neue Ansätze gefragt. Unconstrained Bond Funds wie der Nordea Flexible Fixed Income Fund stellen eine mögliche Antwort dar.

Welches Konzept verfolgt der Nordea Flexible Fixed Income Fund?

José Machi: Er verfolgt den gleichen Investmentansatz wie der Nordea Stable Return Fund. Das heisst, es wird ein bestimmtes Risikobudget den verschiedenen Kategorien Govies, Covered Bonds, Investment Grade, Emerging Markets, High Yield etc. zugeteilt. Mit dem Ziel, ein ausgewogenes Portfolio zusammenzustellen, das auf Markttreiber in Bullen- wie auch Bärenmärkten reagiert. Ziel ist das Erzielen von 2 % Mehrrendite gegenüber der risikofreien Rate über einen Investmentzyklus mit einer Volatilität von 3 % bis 5 %.

Retrozessionen sind in der Schweiz seit Jahren unter Beschuss. Werden jetzt vorwiegend retrofreie Anlageklassen verkauft?

José Machi: In den Mandaten werden praktisch ausschliesslich retrofreie Tranchen eingesetzt. Einige  Banken verfolgen seit kurzem Advisory-Konzepte, die auf Beratungsgebühren statt Retrozessionen setzen. Die Nachfrage nach retrofreien Klassen für diese Anwendungen ist aber noch gering.

Und im Rest von Europa?

Christophe Girondel: In Grossbritannien und in den Niederlanden geht es in diese Richtung. In anderen Ländern ist das erst am Rande ein Thema. Das Konzept ist natürlich viel einfacher bei einem Private-Banking-Kunden umsetzbar als bei einem Retail-Kunden, da dieser nicht explizit für die Beratung bezahlen will.

Grosse Asset Manager fahren ihre Kosten runter und wollen Personal abbauen. Ist das auch bei Nordea ein Thema?

Christophe Girondel: Nein, 2016 ist gut angelaufen und wir wachsen weiter. Dazu brauchen wir die entsprechende Manpower in der Vermögensverwaltung und in der Kundenbetreuung. Wir haben in einigen Märkten neue Positionen zur Marktbearbeitung aufgebaut.

Sie sind vor allem als europäisches Haus bekannt. Expandieren Sie auch global?

Christophe Girondel: Wir haben vor drei Jahren begonnen, in Lateinamerika im Pensionskassenmarkt Fuss zu fassen und auch in Asien bearbeiten wir die grossen globalen Privatbanken. Europa wird aber der Hauptmarkt bleiben.

Welche neuen Produkte haben Sie in der Pipeline?

José Machi: Wir planen neue Produkte im Bereich alternative Anlagen, zum Beispiel einen Long-Short Equity Fund. Sicherheit und Stabilität sind wichtige Themen, da Regierungsanleihen als klassische Versicherung gegenüber Rückschlägen ausfallen werden. Zudem werden wir einen US Core Plus Bond Fund auflegen. Dieser wird wie der Nordea US Total Return Bond Fund von der Boutique DoubleLine Capital von Jeff Gundlach verwaltet. Er investiert nicht nur im US-Hypothekenmarkt, sondern global in unterscheidliche Obligationenkategorien.


Autor: cwe
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