RUSSLAND-BOYKOTT I: Ein Ausstieg aus russischem Öl und Gas würde das Bruttoinlandprodukt in der Schweiz verteilt auf zwei Jahre um 3 bis 4 Prozent senken. Zu diesem Schluss kommen Berechnungen der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) gemäss einem Artikel in der SonntagsZeitung. Ein solcher Einbruch gross genug, um in normalen Zeiten eine Rezession zu bewirken, wird ETH-Experte Yngve Abrahamsen zitiert. Allerdings könnte der wirtschaftliche Aufschwung im Nachgang der Corona-Krise helfen, dass die Schweiz an einer Rezession vorbeischrammen. Insgesamt sei der Ausstieg aus russischen Rohstofflieferungen "machbar", so der ETH-Ökonom. Ein Teil der Lieferungen aus Russland könne durch andere Quellen ersetzt werden. Auch die Reduktion der strategischen Reserven könnte in der
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RUSSLAND-BOYKOTT I: Ein Ausstieg aus russischem Öl und Gas würde das Bruttoinlandprodukt in der Schweiz verteilt auf zwei Jahre um 3 bis 4 Prozent senken. Zu diesem Schluss kommen Berechnungen der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) gemäss einem Artikel in der SonntagsZeitung. Ein solcher Einbruch gross genug, um in normalen Zeiten eine Rezession zu bewirken, wird ETH-Experte Yngve Abrahamsen zitiert. Allerdings könnte der wirtschaftliche Aufschwung im Nachgang der Corona-Krise helfen, dass die Schweiz an einer Rezession vorbeischrammen. Insgesamt sei der Ausstieg aus russischen Rohstofflieferungen "machbar", so der ETH-Ökonom. Ein Teil der Lieferungen aus Russland könne durch andere Quellen ersetzt werden. Auch die Reduktion der strategischen Reserven könnte in der Übergangszeit helfen. (SoZ, SS. 1/6)
RUSSLAND-BOYKOTT II: Um die Abhängigkeit von russischem Gas zu verringern, fordert eine überparteiliche Allianz von Parlamentariern, dass ein Drittel der 300'000 Gasheizungen in der Schweiz durch Wärmepumpen ersetzt wird. Der Bund sollte jedem Hauseigentümer für den Heizungswechsel mindestens 12'000 Franken zahlen, wie es in einem Strategiepaper heisst, aus dem die "SonntagsZeitung" zitiert. Der Vorschlag stammt von der SP, wird aber von Politikern der Mitte-Parteien und den Grünen unterstützt. Der Vorstoss hat einen Nachteil. Wärmepumpen erhöhen den Stromverbrauch. Der Strom wird jedoch künftig ohnehin schon knapp. Der Bund befürchtet in den kommenden Jahren einen Strommangel im Winter. Eine Studie der ETH Lausanne malt ein noch düstereres Bild. (SoZ, S. 6 / Le Matin Dimanche)
KURZARBEIT: Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) fordert vom Bundesrat wegen des Kriegs in der Ukraine Sofortmassnahmen, um einen Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verhindern und die Kaufkraft der Konsumentinnen und Konsumenten zu stützen. So solle der Bundesrat die vereinfachte Kurzarbeit verlängern, um Entlassungen bei den am meisten betroffenen Branchen - Tourismus, Fluggesellschaften, Exportindustrie - zu verhindern, schreibt die SonntagsZeitung. Der SGB schreibe am Montag allen Bundesräten einen Brief, sagte Daniel Lampart, Chefökonom des Gewerkschaftsbundes. (SoZ, S. 35)
LOHNVERHANDLUNGEN: Der Gewerkschaftsbund verlangt darüber hinaus für die kommende Lohnrunde generelle Lohnerhöhungen. Wegen des jüngsten Preisanstiegs auf breiter Front drohten sonst vielen Leuten Einbussen bei der Kaufkraft, sagte SGB-Chefökonom Lampart gegenüber dem "SonntagsBlick". Der Direktor des Arbeitgeberverbandes, Roland Müller, weckt seinerseits Hoffnungen auf höhere Löhne. Sollte die aktuell gute Wirtschaftslage anhalten, könnten sich bei vielen Unternehmen Spielräume öffnen. In erster Linie richteten sich die Arbeitgeber bei den Nominallöhnen am finanziellen Spielraum in den Unternehmen aus. (SoBli)
STEIGENDE ENERGIEKOSTEN: Die Grünen fordern Massnahmen gegen die steigenden Energiekosten. Die Schweiz sollte autofreie Sonntage einführen, wie dies bei der Ölkrise in den 1970er Jahren gemacht worden sei, sagte Parteipräsident Balthasar Glättli gegenüber der "NZZ am Sonntag". Ferner verlangt Glättli Tempo 80 oder 100 auf der Autobahn. Die Nationalstrassenbeleuchtung sollte in der Nacht reduziert werden. Mit ihren weitreichenden Forderungen sind die Grünen nicht allein. Die Parteien überbieten sich derzeit mit Vorschlägen, wie die Politik auf die drohende Energiekrise reagierten sollte. Die SP will die Krankenkassenprämien verbilligen, sollten die Heizkosten explodieren. Die SVP fordert, dass der Bund auf einen Teil der Abgaben auf Treibstoff, Heizöl und Strom verzichtet.
STEIGENDE LEBENSMITTELPREISE I: Auch die Westschweizer Sonntagszeitung "Le Matin Dimanche" warnt vor einem Anziehen der Lebensmittelpreise. Laut John Plassard, Anlagespezialist bei der Genfer Bank Mirabaud, ist in diesem Jahr mit Preissteigerungen von 10 bis 15 Prozent zu rechnen. Die meisten Grundnahrungsmittel seien betroffen: Butter, Eier, Milch, Brot, Kekse und Speiseöle. Die grossen Schweizer Detailhandelsfirmen hätten ihre Preise bisher noch nicht erhöht, aber die aktuelle Krise werde sich in den nächsten Monaten sicherlich bemerkbar machen, sagte ein Sprecher der Migros. (Le Matin Dimanche)
STEIGENDE LEBENSMITTELPREISE II: Wegen des Ukraine-Krieges schiessen neben den Preisen für Lebensmittel auch die Preise für Kunstdünger in die Höhe. Die SVP nimmt das zum Anlass, eine *Anbauschlacht 2.0* und eine Erhöhung des Selbstversorgungsgrades für die Schweiz zu fordern. Jeder Bauer solle dank einer intensiveren Produktion einige zusätzliche Tonnen Getreide ernten, sagte SVP-Nationalrat Martin Haab gegenüber dem "SonntagsBlick". "Unsinnige Ökoprojekte" sollten dagegen sistiert werden. Heftige Opposition kommt dagegen von den Grünen. Es sei absurd, den Grad der Selbstversorgung erhöhen zu wollen, indem die Schweiz mehr Dünger und Pestizide aus dem Ausland importiere, sagte der Grüne Nationalrat Kilian Baumann. Sinnvoller sei, in der konventionellen Landwirtschaft vermehrte biologische Methoden anzuwenden. (SoBli)
TIERWOHL: Der Schweizer Tierschutz (STS) will mit einer Volksinitiative die Supermärkte zwingen, Fleisch aus tierfreundlicher Produktion günstiger anzubieten. Darunter fallen Bioprodukte, aber auch andere Labels, die sich an Tierwohl-Normen ausrichten und die über das Minimum hinausgehen. Wie Recherchen der "NZZ am Sonntag" zeigen, hat der STS Rechtsexperten kontaktiert, um abzuklären, wie eine solche Initiative aussehen könnte. Unterstützung erhält der STS von Volkswirtschaftsprofessor Mathias Binswanger. Wichtig sei vor allem, die Bauern mit ins Boot zu holen. Am Ende sollten die Landwirte mehr Geld erhalten und die Label-Fleisch-Preise für die Kunden sinken. Das würde stark ins Geschäft der Grossverteiler Coop und Migros eingreifen, der grössten Abnehmer von Schweizer Fleisch.
CORONA-PANDEMIE: Der Epidemiologe Marcel Salathé hält die Corona-Lage angesichts stark steigender Fallzahlen für besorgniserregend. In einem Interview mit der "SonntagsZeitung" rät er daher zur Vorsicht. Er fordert den Bundesrat auf, mit dem letzten Öffnungsschritt noch zuzuwarten. Bei den aktuell hohen Zahlen würde er mit der totalen Aufhebung der Maskenpflicht in Zügen und Bussen noch zuwarten. Auch die Isolationspflicht würde er noch beibehalten, bis die Zahlen wieder tief seien. Zudem müsse sich das Land auf eine weitere Corona-Welle im Herbst vorbereiten. Dann sollte eine vierte Impfung für grosse Teile der Bevölkerung ins Auge gefasst werden. Er unterstütze eine solche vierte Impfung. (SoZ, s. 12)
VINCENZ-PROZESS: Bei einer Verurteilung des ehemaligen Raiffeisen-CEO Pierin Vincenz dürfte ein Streit um Gelder drohen, die Vincenz vor dem Prozess an seine Töchter und an seine Ex-Frau Nadja Ceregato überwies. So habe Vincenz Anfang 2019 einen Betrag von 11 Millionen Franken aus seiner Pensionskasse 20219 als Kapitalauszahlung bezogen, schreibt die "Sonntagszeitung". Davon habe er mehrere Zahlungen getätigt, davon 2 Millionen Franken seine Frau, woraufhin die Staatsanwaltschaft das Konto sperrte. Dies erfolgte offenbar auf Antrag des Kreditkartenunternehmens Viseca, das Forderungen von rund 8 Millionen von Vincenz eintreiben will. (SoZ, S. 41)
GAM: Der CEO des krisengeschüttelten Asset Managers GAM, Peter Sanderson, sieht "definitiv Zeichen der Erholung". So habe GAM wichtige Kunden zurückgewinnen können, die nun wieder mit GAM investierten, sagte Sanderson in einem Interview mit der "Finanz und Wirtschaft". Als er vor zweieinhalb Jahren zu GAM gekommen sei, sei ihm klar gewesen, dass es für einen Asset Manager sehr viel Zeit brauche, einen beschädigten Ruf zu reparieren, sagte der GAM-CEO. Nachdem GAM im vergangenen Jahr Kosten eingespart hatte, werde man auch im laufenden Jahr die Kostendisziplin beibehalten, fokussiere aber definitiv stärker auf Wachstum,. "Dazu haben wir unter anderem in eine neue einheitliche Investmentplattform investiert, welche uns ermöglicht, skalierbar zu wachsen." (FuW, S. 11)
tp/
(AWP)