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Die russische Armee hat die Öffnung mehrerer „humanitärer Korridore“ in der Ukraine angekündigt. In den Städten Kiew, Charkiw, Mariupol und Sumy sollen am Montag ab 10.00 Uhr lokale Waffenruhen gelten, wie das Verteidigungsministerium in Moskau erklärte. Damit sollten Zivilisten aus den umkämpften Städten in Sicherheit gebracht werden können. Am Wochenende waren zwei Versuche einer Evakuierung der Zivilbevölkerung aus der Hafenstadt Mariupol gescheitert.
Es war unklar, ob sich die Zeitangabe für die Öffnung der Korridore auf Moskauer (8.00 Uhr MEZ) oder ukrainische Ortszeit (9.00 Uhr MEZ) bezog. Wie lange die Korridore geöffnet bleiben sollen, wurde nicht mitgeteilt.
Die russische Armee erklärte, die Entscheidung sei nach einer „persönlichen Bitte“ des französischen Präsidenten Emmanuel Macron an den russischen Staatschef Wladimir Putin getroffen worden. Die beiden Staatschefs hatten am Sonntag ein zweistündiges Telefonat geführt.
Das Verteidigungsministerium veröffentlichte zudem die Routen für die Evakuierungen von Kiew, Mariupol, Charkiw und Sumy. Alle vier Städte standen in den vergangenen Tagen unter massivem russischen Beschuss.
Die russische Armee erklärte, sie werde einen Korridor zwischen der ukrainischen Hauptstadt Kiew und der belarussischen Stadt Gomel öffnen, die nahe der Grenze zur Ukraine liegt. Zwei weitere Korridore sollen demnach von Mariupol entweder in Richtung Russland nach Rostow-am-Don oder nach Westen in die ukrainische Stadt Saporischschja führen. Einen vierten Korridor solle es zwischen Charkiw und der russischen Stadt Belgorod geben. Schließlich sollten von Sumy zwei Korridore entweder nach Belgorod oder ins ukrainische Poltawa führen.
Moskau erklärte, es habe die UNO, die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) über die Korridore informiert und die Ukraine aufgefordert, „die Bedingungen“ für die Evakuierungen „strikt zu befolgen“. „Wir erwarten konkretes Handeln von den offiziellen Behörden Kiews und von den Führungen der anderen genannten Städte“, erklärte das Verteidigungsministerium. (afp/red)