Der Nein-Anteil lag bei gut 79 Prozent der Stimmen. Rund 501'000 Stimmende legten ein Ja ein und rund 1'893'500 ein Nein. Die Beteiligung lag bei rund 44 Prozent. Am meisten Zustimmung fand die Initiative im Kanton Tessin. 31,5 Prozent der Stimmenden stimmten dort mit Ja. Förmlich abgeschmettert wurde sie dagegen in der Zentralschweiz. In den Kantonen Luzern, Schwyz, Ob- und Nidwalden und Uri zum Beispiel stimmten weniger als 20 Prozent mit Ja. Die Volksinitiative "Ja zum Tier- und Menschenversuchsverbot - Ja zu Forschungswegen mit Impulsen für Sicherheit und Fortschritt" forderte ein bedingungsloses Verbot von Tierversuchen und Versuchen an Menschen. In der Verfassung hätten Tierversuche als "Tierquälerei bis hin zum Verbrechen" bezeichnet und bestraft werden sollen. Hinter der Initiative
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Der Nein-Anteil lag bei gut 79 Prozent der Stimmen. Rund 501'000 Stimmende legten ein Ja ein und rund 1'893'500 ein Nein. Die Beteiligung lag bei rund 44 Prozent.
Am meisten Zustimmung fand die Initiative im Kanton Tessin. 31,5 Prozent der Stimmenden stimmten dort mit Ja. Förmlich abgeschmettert wurde sie dagegen in der Zentralschweiz. In den Kantonen Luzern, Schwyz, Ob- und Nidwalden und Uri zum Beispiel stimmten weniger als 20 Prozent mit Ja.
Die Volksinitiative "Ja zum Tier- und Menschenversuchsverbot - Ja zu Forschungswegen mit Impulsen für Sicherheit und Fortschritt" forderte ein bedingungsloses Verbot von Tierversuchen und Versuchen an Menschen. In der Verfassung hätten Tierversuche als "Tierquälerei bis hin zum Verbrechen" bezeichnet und bestraft werden sollen.
Hinter der Initiative standen St. Galler Bürger, unterstützt von rund 80 Organisationen und Unternehmen. Das Nein überrascht nicht, bereits in Abstimmungsumfragen hatten die ablehnenden Stimmen die Überhand. Dem Bundesrat und dem Parlament ging das Begehren zu weit. Und keine einzige namhafte Partei hatte ein Ja empfohlen.
Bekenntnis zum Forschungsstandort Schweiz
Das Komitee, das gegen die Initiative angetreten war, wertete das Nein als Bekenntnis für den Forschungsplatz Schweiz und für die Gesundheit von Mensch und Tier. Das rigorose Verbot hätte die Schweizer Bevölkerung vom medizinischen Fortschritt abgeschnitten, teilte etwa der Wirtschaftsverband Scienceindustries mit.
Die Ablehnung sei mit fast 80 Prozent Nein-Stimmen noch ein Stück deutlicher als erwartet ausgefallen, sagte der Zürcher SVP-Nationalrat und Landwirt Martin Haab auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Unter anderem die Corona-Pandemie hat laut Haab zum Nein beigetragen. Die Menschen seien vielleicht etwas sensibilisierter bezüglich des Themas Gesundheitsversorgung gewesen. Wäre die Initiative heute schon in Kraft gewesen, hätte die Schweiz keine Impfstoffe nutzen können.
Initiativkomitee: Fehlende Empathie
Der Co-Präsident des Initiativkomitees, Renato Werndli, zeigte sich enttäuscht über das klare Nein. Er habe auf die Empathie der Bevölkerung gehofft, aber keine erhalten. Man habe die Bevölkerung mit wissenschaftlichen Fakten zu überzeugen versucht, sagte er der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die Stimmbevölkerung habe den Initianten aber nicht geglaubt.
Der 68-Jährige will sich trotz Niederlage weiterhin für das Tierwohl einsetzen und das Thema in ein paar Jahren wieder aufs politische Parkett bringen. "Wir treffen uns schon morgen, um die nächste Initiative zu planen", sagte er. Dieses Mittel sei ein einmaliges, um "unsere Botschaft" zu vermitteln.
Für Animal Rights Switzerland wiederum ist das Nein zur Initiative "Kein Ja zu Tierversuchen". Es brauche nun umsetzbare Ausstiegspläne mit verbindlichen Reduktionszielen. Mit genau so einem Ausstiegsplan richteten sich die Jungen Grünen mittels einer Petition am Sonntag an den Bundesrat. Darin fordern sie Massnahmen, mit denen "in den nächsten Jahrzehnten" Tierversuche abgeschafft werden können.
Berset: "Tierwohl gewährleistet"
Auch der Bundesrat wolle sich für weniger Tierversuche einsetzen, sagte Gesundheitsminister Alain Berset vor den Medien in Bern. Anfang 2021 lancierte die Landesregierung das Nationale Forschungsprogramm "Advancing 3R - Tiere, Forschung und Gesellschaft" (NFP 79), um die Zahl der Tierversuche zu senken. 3R steht für Replacement, Reduction und Refinement. Das Programm ist auf fünf Jahre ausgelegt und mit 20 Millionen Franken dotiert.
Eine Zustimmung der Initiative hätte den Zugang zu neuen Behandlungen für Menschen und auch für Tiere blockiert, sagte Berset. Beispielsweise sei dies für Krebsbehandlungen der Fall.
In der Schweiz gälten "äusserst strenge Bedingungen" für Tierversuche, sagte Berset. Das Wohl der Tiere sei gewährleistet, und mit Tieren dürften nur Versuche durchgeführt werden, wenn das Ergebnis nicht auf anderem Weg erreicht werden könne.
(AWP)