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Wenige Tage vor der nächsten Bund-Länder-Runde hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) umfassende Lockerungen der Corona-Beschränkungen gefordert. „Erstens: 2G im Handel macht keinen Sinn mehr. Da ist die FFP2-Maske sinnvoller. Zweitens: 2G in der Gastronomie reicht aus, es braucht kein 2G-Plus“, sagte Söder der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Samstagsausgabe). Auch im Sport und bei der Kultur seien Lockerungen notwendig, erklärte der bayerische Ministerpräsident.
Bei Fußballspielen sind nach Söders Einschätzung unter Omikron-Bedingungen wieder mehr Zuschauer möglich: „Geisterspiele müssen nicht mehr sein“, sagte er der Zeitung. „Mein Vorschlag sind 50 Prozent Auslastung mit einer Höchstbegrenzung in den Fußballstadien und 75 Prozent für die Kultur.“
An Schulen solle der Präsenzunterricht beibehalten werden. Söder plädierte für Tests und das Tragen von Masken statt Distanzunterricht oder einer Aufhebung der Präsenzpflicht. „Generell sollte die Maske als Letztes aufgehoben werden – sie ist und bleibt der beste Schutz“, sagte er.
Der CSU-Chef sprach sich für ein schrittweises Vorgehen aus. „Die Idee ‚Freedom Day‘ funktioniert allerdings nicht. Denn Corona hält sich an kein Datum“, betonte er. Er schlug vor, sich bei den Öffnungsschritten an der Situation in den Krankenhäusern zu orientieren. Die Inzidenz verliere die Aussagekraft und der Hospitalisierungsindex sei „schwierig“. „Deswegen müssen wir uns Stück für Stück an der Intensivbelegung und Krankenhaussituation orientieren“, sagte er der Zeitung.
Man dürfe bei den Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie nicht nur die virologische, sondern müsse auch die psychologische und sozialökonomische Dimension sehen, betonte der Politiker: „Team Vorsicht ja, aber nicht Team Stur.“
Angesichts der Lockerungen in anderen Ländern und den insgesamt milder verlaufenden Omikron-Erkrankungen werden auch in Deutschland zunehmend Forderungen nach raschen Erleichterungen laut. Am 16. Februar findet der nächste Bund-Länder-Gipfel statt. (afp/red)