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Gesucht wird ein Nachfolger für Amtsinhaber Sergio Mattarella. Aber das zögert sich - und der Ärger wächst.
Die italienischen Parlamentarier und Regionen-Vertreter haben auch am vierten Tag der Wahl zum neuen Staatspräsidenten keinen Sieger gefunden.
Obwohl am Donnerstag erstmals nicht mehr die Zweidrittel- sondern nur noch die absolute Mehrheit der insgesamt 1.009 Stimmen nötig gewesen wäre, kam niemand auf mindestens 505 Stimmen. Damit geht es am Freitag in den nächsten Wahlgang auf der Suche nach einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin für Amtsinhaber Sergio Mattarella.
Die Lager von Mitte-Rechts und Mitte-Links verhandelten am vierten Abstimmungstag weiter intensiv über mögliche Kandidaten. Dabei schienen sich die politischen Gegner nach wie vor nicht entscheidend anzunähern. Die rechten Parteien riefen ihre Wahlleute auf, sich zu enthalten – am Ende warfen 441 Delegierte keine Stimmkarten ein.
Die Mitte-Links-Gruppe gab dagegen weiße Stimmkarten ab (261). Die meisten Stimmen bekam wie schon am Mittwoch Mattarella (166), dabei hatte der Sizilianer eine zweite Amtszeit bereits ausgeschlossen. Die Regierungsparteien – das sind fast alle großen von der rechten Lega bis zu den Sozialdemokraten – wollen vermeiden, dass die Regierung an dem Gefeilsche und einer möglichen Kampfabstimmung zerbricht.
Unterdessen wächst in Rom der Ärger darüber, dass sich die Wahl so lange hinzieht – auch bei jenen, die selbst wählen. „Mir tut das für das Land leid“, sagte die erfahrene Senatorin Emma Bonino. Ihr Kollege Matteo Renzi, der frühere Ministerpräsident, kritisierte das taktische Verhalten der Parteien: „Dieser Kinderkram muss aufhören.“ (dpa/red)