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Zulassung – Corona-Drittimpfung: Swissmedic erhielt Gesuche später als EU-Behörde

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Man sei in dieser Frage auf die Pharmakonzerne angewiesen, sagte Raimund Bruhin der "NZZ am Sonntag". "Swissmedic ist alles andere als langsam", betonte Bruhin in dem am Sonntag veröffentlichten Interview. Die Impfstoff-Hersteller entschieden selbst, wann sie ihre Gesuche einreichten. Dies führe dazu, dass etwa die EU-Arzneimittelbehörde EMA und ihr US-amerikanisches Pendant die Anträge früher erhalten hätten. Bei Swissmedic trafen die entsprechenden Zulassungsgesuche von Pfizer und Moderna laut Bruhin Mitte September ein. Die benötigten Daten würden jedoch gestaffelt in Paketen eingereicht. Mittlerweile sei die Begutachtung "weit fortgeschritten". Nein zu Eingreifen der Politik Der Swissmedic-Direktor sprach sich im Interview dagegen aus, aufgrund von politischen Kriterien über

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Man sei in dieser Frage auf die Pharmakonzerne angewiesen, sagte Raimund Bruhin der "NZZ am Sonntag". "Swissmedic ist alles andere als langsam", betonte Bruhin in dem am Sonntag veröffentlichten Interview. Die Impfstoff-Hersteller entschieden selbst, wann sie ihre Gesuche einreichten. Dies führe dazu, dass etwa die EU-Arzneimittelbehörde EMA und ihr US-amerikanisches Pendant die Anträge früher erhalten hätten.

Bei Swissmedic trafen die entsprechenden Zulassungsgesuche von Pfizer und Moderna laut Bruhin Mitte September ein. Die benötigten Daten würden jedoch gestaffelt in Paketen eingereicht. Mittlerweile sei die Begutachtung "weit fortgeschritten".

Nein zu Eingreifen der Politik

Der Swissmedic-Direktor sprach sich im Interview dagegen aus, aufgrund von politischen Kriterien über Zulassungsgesuche zu entscheiden - wie dies etwa in Israel der Fall gewesen sei. Wer so vorgehe, trage das gesamte gesundheitliche Risiko und die juristische Verantwortung selbst.

Sich in der Frage der Drittimpfungen auf das Urteil ausländischer Zulassungsbehörden zu verlassen, komme nicht infrage, so Bruhin weiter. Denn die Verantwortung bleibe bei Swissmedic. Zudem gelte es, das Vertrauen der Bevölkerung zu erhalten - zumal die Schweiz ohnehin nicht zu den impffreudigsten Ländern zähle.

Bisher empfehlen die Schweizer Behörden die Booster-Impfung nur Personen, deren Immunsystem geschwächt ist - etwa Menschen, die eine Transplantation hinter sich haben. Bisher wurden in der Schweiz laut Angaben des Bundes gut 7700 dritte Impfdosen verabreicht.

Kritische Stimmen mehren sich

Fachleute aus Spitälern und Altersheimen hatten angesichts vom Impfdurchbrüchen in der vergangenen Woche vom Bund mehr Tempo gefordert. Für Personen ab 70 Jahren sei der Nutzen der Booster-Impfung völlig unbestritten, sagte etwa der Infektiologe Huldrych Günthard vom Universitätsspital Zürich am Samstag der "Neuen Zürcher Zeitung".

Gesundheitsminister Alain Berset hatte am Freitag gesagt, er halte Booster-Impfungen für eine beschränkte Personengruppe durchaus für sinnvoll. Eine dritte Impfung für alle kommt laut dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) derzeit jedoch nicht infrage. Es gebe aktuell noch "wenig Evidenz in Bezug auf den Nutzen einer Booster-Impfung für alle", erklärte gleichentags Patrick Mathys, Leiter der Sektion Krisenbewältigung und internationale Zusammenarbeit im BAG.

(AWP)

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