[embedded content] Das Thema "Gender Diversity" bewegt die Gemüter. Massnahmen zur Reduzierung der Ungleichheit zwischen den Geschlechtern werden zwar diskutiert, aber erst zögerlich in der Praxis umgesetzt. Dies zeigt sich in den meisten Unternehmen: Je höher die Hierarchiestufe, desto weniger Frauen sind anzutreffen. Gemäss der jüngsten Ausgabe des schillingreport lag 2019 der Frauenanteil in den Geschäftsleitungen der 100 grössten Schweizer Unternehmen bei 10%, bei den SMI-Konzernen waren es 12%. Und dies, obwohl Frauen an den Hochschulen oft die Mehrheit der Studierenden bilden. "Auf der Karriereleiter geht also sehr viel Talent verloren", stellt Audhild Aabø, Co-Managerin der Nordea Global Gender Diversity Strategie, fest. Deshalb lässt sie das Argument vieler Unternehmen, keine
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Das Thema "Gender Diversity" bewegt die Gemüter. Massnahmen zur Reduzierung der Ungleichheit zwischen den Geschlechtern werden zwar diskutiert, aber erst zögerlich in der Praxis umgesetzt. Dies zeigt sich in den meisten Unternehmen: Je höher die Hierarchiestufe, desto weniger Frauen sind anzutreffen. Gemäss der jüngsten Ausgabe des schillingreport lag 2019 der Frauenanteil in den Geschäftsleitungen der 100 grössten Schweizer Unternehmen bei 10%, bei den SMI-Konzernen waren es 12%. Und dies, obwohl Frauen an den Hochschulen oft die Mehrheit der Studierenden bilden. "Auf der Karriereleiter geht also sehr viel Talent verloren", stellt Audhild Aabø, Co-Managerin der Nordea Global Gender Diversity Strategie, fest. Deshalb lässt sie das Argument vieler Unternehmen, keine geeigneten qualifizierten Kandidatinnen zu finden, nicht gelten. Schliesslich gebe es noch immer verdeckte Vorurteile, die Frauen nicht nur im Rekrutierungsverfahren sondern auch im Arbeitsalltag Steine in den Weg legen.
Wettbewerbsvorteil durch Diversität
Das sei aber nicht nur ein Problem für Frauen, sondern stelle auch für Unternehmen eine verpasste Chance dar: "Das Hauptargument für Diversität in Unternehmen ist die Korrelation zwischen Geschlechtervielfalt auf der einen Seite und dem Unternehmenserfolg auf der anderen Seite", so Aabø. Studien hätten gezeigt, dass Diversität ein entscheidender Faktor ist, um die grössten Talente auf dem Arbeitsmarkt nicht nur anzuziehen, sondern auch zu behalten und nicht an die Konkurrenz zu verlieren. Zudem helfen die verschiedenen Perspektiven dabei, innovativer zu sein. Nicht zuletzt seien die Entscheidungsprozesse dank verbesserter Zusammenarbeit effizienter. "All dies verschafft Unternehmen, die Wert auf Diversität legen, einen Wettbewerbsvorteil", sagt Aabø.
Microsoft als Vorzeigebeispiel
Ein Blick auf die grössten Unternehmen der Welt offenbart einen grossen Nachholbedarf im Hinblick auf Diversität. Dass es aber auch anders geht, zeigt Microsoft: Der zwölfköpfige Vorstand ist mit fünf Frauen bestückt und unternehmensweit werden Schulungen zum Thema Diversität angeboten. Zudem kommen Mitarbeitende in den Genuss von zwölf Wochen bezahlter Elternzeit. "Bei der Auswahl von Investitionszielen beachten wir nicht nur die Liquiditätskennzahlen von Unternehmen, sondern auch deren ESG-Massnahmen und – nicht zuletzt – deren Diversität", erklärt Julie Bech, Co-Managerin des Nordea Global Gender Diversity Strategie. Schliesslich verspreche dieser Faktor auch eine bessere Performance, weshalb sich solche Investitionen auch aus finanzieller Perspektive lohnen würden.
"S" von ESG wird wichtiger
Beim Thema ESG steht meistens das "E", also der Umweltaspekt, im Vordergrund. "Der Wunsch nach Nachhaltigkeit ist mittlerweile fest in der Gesellschaft verankert, was die Nachfrage nach nachhaltigen Anlagen gesteigert hat. Nun ist es für nachhaltige Unternehmen sehr viel einfacher, Kapital auf den Märkten aufzunehmen, was sich für sie natürlich auszahlt", erklärt Aabø. Dies habe die Wirtschaft insgesamt grüner gemacht.
Mit Blick auf Diversität geht sie von einer ähnlichen Entwicklung aus und erwartet daher, dass künftig auch das "S" von ESG wichtiger werden dürfte. "Investieren Anlegerinnen und Anleger in Unternehmen, die sich für Diversität einsetzen, wird dies zu einer faireren und gleichberechtigteren Gesellschaft führen", ist sich Aabø sicher.
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