Sommer, Sonne, blaue Wellen. Egal, ob auf Zeltplatz, Pensionen oder Hotels. Der Andrang ist groß, ebenso die Reiselust der Deutschen – nicht zur zu Pfingsten. Spätestens die Osterferienpläne wurden durch die Corona-Pandemie durchkreuzt. Viele Urlauber mussten bereits Mitte März ihre Ferienorte verlassen, weil in einer groß angelegten Rückrufaktion alle Bundesbürger aufgerufen waren, an ihre Wohnorte zurückzukehren. Das sorgte nicht nur für lange Gesichter bei den Urlaubern, sondern auch für leere Kassen in der Tourismusbranche. Doch nun darf wieder gereist werden. Zu Pfingsten können die Deutschen kreuz und quer durch die Republik auf Reisen gehen, soweit sie noch ein angenehmes Plätzchen finden. Doch wer meint, er könne noch einen Stellplatz auf einem Zeltplatz ergattern, der muss sich
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Sommer, Sonne, blaue Wellen. Egal, ob auf Zeltplatz, Pensionen oder Hotels. Der Andrang ist groß, ebenso die Reiselust der Deutschen – nicht zur zu Pfingsten.
Spätestens die Osterferienpläne wurden durch die Corona-Pandemie durchkreuzt. Viele Urlauber mussten bereits Mitte März ihre Ferienorte verlassen, weil in einer groß angelegten Rückrufaktion alle Bundesbürger aufgerufen waren, an ihre Wohnorte zurückzukehren. Das sorgte nicht nur für lange Gesichter bei den Urlaubern, sondern auch für leere Kassen in der Tourismusbranche.
Doch nun darf wieder gereist werden. Zu Pfingsten können die Deutschen kreuz und quer durch die Republik auf Reisen gehen, soweit sie noch ein angenehmes Plätzchen finden. Doch wer meint, er könne noch einen Stellplatz auf einem Zeltplatz ergattern, der muss sich sputen. Auf dem beliebten Camping-Platz Ecktannen am Müritz-Nationalpark heißt es: „Pfingsten sind wir bereits ausgebucht – Anfragen für ausgebuchte Zeiträume werden nicht mehr bearbeitet.“ Auch in den Monaten Juni bis August sei die Nachfrage sehr groß. Wegen eines extrem hohen Aufkommens von Anfragen und Buchungen könnten telefonisch keine Auskünfte über freie Stellplätze gegeben werden.
Auch in anderen Regionen macht es Sinn, sich nicht ins Blaue hinein auf Reisen zu begeben. Auf der Urlauberseite „hotel.check24“ heißt es: „Reisepläne können sich aufgrund der aktuellen Situation rund um das Coronavirus häufiger als gewohnt ändern. Bitte informieren Sie sich vor Buchung und Anreise über mögliche Reiseeinschränkungen.“ Zudem seien über die Plattform bereits 90 Prozent der verfügbaren Objekte über Pfingsten ausgebucht. Das Unternehmen lockt: „Sichern Sie sich jetzt die besten Angebote, bevor die Preise steigen.“
Freude nach Corona-Schock
Das „Barefoot Hotel“ Timmendorfer Strand in Schleswig-Holstein springt auf „booking.com“ besonders ins Auge. „So authentisch und herzlich wie Til Schweiger selbst – das ist das Barefoot Hotel Timmendorfer Strand“, heißt es auf der Seite, die den bekannten Schauspieler mit einem charmanten Lächeln in einem Hotelzimmer zeigt. Inspiriert vom unkomplizierten Lebensgefühl der amerikanischen Ostküste und der pazifischen Lässigkeit Malibus habe Til Schweiger hier einen Ort der puren Erholung geschaffen.
Den Anfang der Corona-Krise habe man jedoch auch dort als „Schock“ erlebt, sagte PR-Managerin Katy Steinfeld auf Nachfrage der Epoch Times. „Wir haben dann aber natürlich sofort alle vorgeschriebenen Maßnahmen getroffen, um die Gesundheit unserer Gäste und Mitarbeiter zu schützen.“ Natürlich seien die Gäste damals sehr traurig gewesen, weil sie ihren Urlaub vorzeitig abbrechen mussten. Gleichzeitig hätten sie sich auch sehr kooperativ gezeigt. Zu dieser Zeit konnte ja noch niemand die Lage wirklich einschätzen, und auch nicht die Auswirkungen der Corona-Pandemie.
Die Zeit während der Schließung nutzte man vor Ort für Renovierungsarbeiten, um das Hotel für die Wiedereröffnung „Tip Top“ in Schuss zu halten. Nun, wo in Schleswig-Holstein die Hotels wieder – anders als in anderen Bundesländern – zu 100 Prozent belegt werden dürften, sei die Freude auf die Gäste groß. „Wir tun alles, um ihnen den Aufenthalt so schön und natürlich so sicher wie möglich zu machen“, sagte Steinfeld. Schließlich sei das Motto, sich im Urlaub im Barefoot Hotel so wohl wie zu Hause zu fühlen „und das werden wir weiterhin tatkräftig umsetzen“.
Frühstück à la carte
Abstriche müssen die Gäste allerdings dann doch machen, zum Beispiel beim beliebten Frühstücksbuffet. Aufgrund der Hygiene-Vorschriften könne dies nicht angeboten werden. Stattdessen gebe es drei Frühstücksangebote zur Auswahl, die direkt am Tisch serviert würden, sowie Eierspeisen à la carte.
Um die Hygienebedingungen einzuhalten und damit auch die Abstandsregelungen, müssen die Gäste sich bei Anreise auf eine feste Frühstückszeit festlegen. Nur so könne die Anzahl der Gäste im Gastraum kontrolliert werden. Und natürlich würden auch die Mitarbeiter im Servicebereich grundsätzlich einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Gäste hingegen müssten diesen lediglich aufsetzen, wenn sie sich im Haus bewegen.
Eine Preiserhöhung nach der Corona-Krise gibt es in diesem Hotel trotz Renovierungsarbeiten und monatelangem Ausfall nicht. Und auch hier heißt es auf telefonische Nachfrage: „Tut uns leid, wir sind zu Pfingsten ausgebucht.“
Auch Ferienwohnungen an Nord- und Ostsee sind heiß begehrt. Die Ferienwohnungen auf dem Erlebnisbauernhof in Hooksiel, dem Traberhof, sind beispielsweise bis auf einen kleinen Zeitraum Ende August belegt.
Weniger Kapazitäten in Mecklenburg-Vorpommern
Auch an der Ostseeküste ist es schwer, eines der heiß begehrten Zimmer zu bekommen. Das Neptun-Hotel in Warnemünde hat – obgleich es wieder öffnen könnte – sich dazu entscheiden, Gäste nicht vor dem 27. Juni 2020 zu begrüßen. Eine Anfrage bei der Zimmerreservierung ergab auch hier, dass das Hotel ab Wiederöffnung komplett ausgebucht ist.
Doch der Schein trügt, denn – anders als in Schleswig-Holstein – kann von einer Rückkehr zu einer Urlaubssaison wie vor Corona hier keine Rede sein.
Nur 60 Prozent der Kapazitäten dürfen aktuell in Mecklenburg-Vorpommern belegt werden. Auf Sabines Bauerhof an der Mecklenburgischen Seenplatte gibt es jedenfalls kein Bett mehr zu Pfingsten. „Komplett ausgebucht“, sagte Inhaberin Dana Kosin auf Nachfrage der Epoch Times.
Ihren Bauernhof hatte die Corona-Krise eiskalt erwischt. Bereits Mitte November hatte der Hof samt Gaststätte und Campingplatz geschlossen. Zum 1. März wurden dann alle Mitarbeiter wiedereingestellt. Und schon durchkreuzte das Coronavirus die Pläne. Dabei wurde der Bauernhof gerade renoviert.
Mitarbeiter wurden in Kurzarbeit geschickt, Soforthilfe beantragt. Doch zum Lebensunterhalt für die Betreiberin reichte es nicht. Die Ersparnisse aus dem Vorjahr waren aufgebraucht. Schließlich mussten noch die ganzen Tiere, darunter Pferde, Schweine, Hühner und Schafe durchgefüttert werden.
Aus diesem Grund füllte die Gastronomin einen „vereinfachten“ Antrag auf Hartz IV aus. Was daran vereinfacht sein solle, blieb ihr unergründlich. „Wenn das vereinfacht ist, dann möchte ich nicht wissen, mit welchen Anträgen die üblichen Hartz-IV-Empfänger zu kämpfen haben“, sagte Kosin. Der erste Bescheid ging ihr vor einigen Tagen zu, sodass nun wenigstens das Geld für März vom Jobcenter gezahlt werde.
Desinfektion und Ausflugstipps
Währenddessen sind die ersten Gäste schon angereist. Nur 60 Prozent dürfen auch hier auf dem Bauernhof belegt werden. Vor allem im Gastronomiebereich steht das Team vor besonderen Herausforderungen. Aufgrund der Corona-Hygienemaßnahmen dürfen nun keine Salz- und Pfefferstreuer mehr auf den Tischen stehen, erklärte Kosin. Auch die Speisekarten müssten ständig desinfiziert werden, um ein Infektionsrisiko zu vermeiden.
Doch unterm Strich freut sich der Bauernhof auf seine Gäste – wie überall im Land. Und für den einen oder anderen gibt es jetzt vielleicht noch besondere Ausflugstipps an der Mecklenburgischen Seenplatte von der Inhaberin des Bauernhofs.
Denn in der Corona-Krise konnte Dana Kosin ein Stückchen ihrer Zeit auch genießen, mit dem Fahrrad die Gegend erkunden oder am Ostersonntag einfach auf der Wiese liegen. Das wäre ohne Corona nicht möglich gewesen.
Und allen Reiselustigen sei gesagt: Machen Sie sich ein eigenes Bild. Denn selbst wenn dieser Bericht den Anschein erwecken sollte, dass es keine freien Ferienplätze zu Pfingsten mehr gibt, so handelt es sich doch nur um einen winzigen Einblick in die Situation der Gastronomen in Norddeutschland.