Tesla-Fans müssen nicht nur auf Radar-, sondern auch auf Wachstumsfallen achten (Bild shutterstock) Wenn Growth-Titel die in sie gesetzten hohen Wachstumserwartungen nicht erfüllen, werden sie zu Wachstumsfallen. Ein solches Szenario illustriert Swisscanto Invest anhand von Tesla und VW.Marktteilnehmer investieren in Growth-Titel, weil sie davon ausgehen, dass die betroffenen Unternehmungen in Zukunft überdurchschnittliches Gewinnwachstum aufweisen werden. Bleiben diese Erwartungen unerfüllt, hat dies in der Regel negative Auswirkungen auf den Aktienkurs. Werden die von Aktionären und Analysten formulierten Wachstumserwartungen lediglich erfüllt, aber nicht übertroffen, reicht dies für grosse Kurssprünge der bereits hoch bewerteten Titel nicht mehr aus. Unter diesen Umständen ist
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Wenn Growth-Titel die in sie gesetzten hohen Wachstumserwartungen nicht erfüllen, werden sie zu Wachstumsfallen. Ein solches Szenario illustriert Swisscanto Invest anhand von Tesla und VW.
Marktteilnehmer investieren in Growth-Titel, weil sie davon ausgehen, dass die betroffenen Unternehmungen in Zukunft überdurchschnittliches Gewinnwachstum aufweisen werden. Bleiben diese Erwartungen unerfüllt, hat dies in der Regel negative Auswirkungen auf den Aktienkurs. Werden die von Aktionären und Analysten formulierten Wachstumserwartungen lediglich erfüllt, aber nicht übertroffen, reicht dies für grosse Kurssprünge der bereits hoch bewerteten Titel nicht mehr aus. Unter diesen Umständen ist von einer "Wachstumsfalle" die Rede. Besonders heimtückisch erweist sie sich, wenn ausgesprochen blühende Wachstumsfantasien die Runde machen.
Tesla mehr wert als VW
Die Aktien des Elektroautoherstellers Tesla gelten als typische Wachstumstitel Obschon die US-Firma bisher den Beweis schuldig geblieben ist, während eines kompletten Geschäftsjahres profitabel arbeiten zu können, überschritt ihre Marktkapitalisierung im Januar 2020 erstmals diejenige von Volkswagen (ca. 100 Mrd. Dollar). Volkswagen weist für das abgelaufene Jahr einen Umsatz von rund 275 Mrd. Dollar aus, während es Tesla auf knapp 25 Mrd. Dollar bringt.
Selbst wenn Tesla die von Analysten erstellten Umsatzprognosen wahr macht und bis 2025 jedes Jahr eine Steigerung von 20% hinlegt, müsste Volkswagen im gleichen Zeitraum Umsatzeinbussen von jährlich 20% zu verzeichnen haben, um beim Kurs-Umsatz-Verhältnis eine ähnliche Bewertung zu erreichen wie Tesla.
Der Vergleich mag in verschiedenen Aspekten zu kurz greifen. Doch nüchtern betrachtet, herrscht grosse Einigkeit darüber, dass die Visibilität des Wachstumspfades vieler Growth-Titel tief ist. Paradoxerweise erkaufen sich Liebhaber von Growth-Titeln genau diese Unsicherheit zu einem überdurchschnittlich hohen Preis.
Mit Multifaktor-Strategie Wachstumsfallen abfedern
Wachstumsaktien laufen stets Gefahr, unter Bewertungsaspekten ausser Kontrolle zu geraten. Es darf bezweifelt werden, ob die Tesla-Aktionäre vom impliziten Wachstumsszenario, das heute in den Tesla-Kursen steckt, tatsächlich überzeugt sind. Reisst ihr Geduldsfaden, schnappt die Growth-Falle zu.
Christian Haller, Aktien- und Themenspezialist von Swisscanto Invest, rät deshalb dazu, das Aktienportfolio über die Faktoren hinweg zu diversifizieren: "Verfechter systematischer Anlagestrategien, die nicht jeder Growth-Story hinterherjagen, sondern einem bewährten Multifaktor-Ansatz - also einer Kombination von Value, Quality und Momentum - vertrauen, werden sich beim Zuschnappen der Wachstumsfalle als besonnene Profiteure erweisen", empfiehlt er.