Nachhaltige Anlagen, die beispielsweise in den Schutz des Regenwaldes investieren, sind im Trend, aber die Transparenz ist noch ungenügend. (Bild: Shutterstock.com/Ammit Jack) Nur ganz wenige Umfrageteilnehmer empfinden die Anwendung von ESG-Faktoren in der Finanzindustrie als transparent. Das liegt wohl daran, dass die Finanzindustrie noch keine einheitlichen Standards hat und die Produkte gar nicht vergleichbar sind.Gerade mal 10,6% der investrends.ch-Umfrageteilnehmer finden, dass die Anwendung von ESG (Environment, Social, Governance)-Nachhaltigkeitskriterien in der Finanzindustrie genügend transparent ist. Niemand stimmte für "sehr transparent", jedoch 89,4% für "überhaupt nicht transparent". Auch wenn diese Umfrage nicht repräsentativ ist, sollte das Resultat angesichts der
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Nur ganz wenige Umfrageteilnehmer empfinden die Anwendung von ESG-Faktoren in der Finanzindustrie als transparent. Das liegt wohl daran, dass die Finanzindustrie noch keine einheitlichen Standards hat und die Produkte gar nicht vergleichbar sind.
Gerade mal 10,6% der investrends.ch-Umfrageteilnehmer finden, dass die Anwendung von ESG (Environment, Social, Governance)-Nachhaltigkeitskriterien in der Finanzindustrie genügend transparent ist. Niemand stimmte für "sehr transparent", jedoch 89,4% für "überhaupt nicht transparent". Auch wenn diese Umfrage nicht repräsentativ ist, sollte das Resultat angesichts der grossen Aktualität von Themen wie Klimawandel zu denken geben. Banken und Investmentmanager heben zudem ihre Anstrengungen im ESG-Bereich und die Lancierung von nachhaltigen Investmentprodukten stark hervor.
Ein Hype
Man hat den Eindruck, dass in Bezug auf das Angebot nachhaltiger Anlagen ein regelrechter Hype ausgebrochen ist. Das ist wohl auf den Druck der Öffentlichkeit und zunehmend auch der Politik zurückzuführen, der die Industrie vermehrt in die Pflicht nimmt. Es ist mittlerweile zu einer Reputationsfrage geworden, wenn eine Bank in umweltschädlichen Projekten mit Krediten engagiert ist. Und es hat sich gezeigt, dass namentlich die institutionellen Anleger aus Risiko-, aber auch aus Reputationsgründen nachhaltig investieren wollen. Im Privatkundenbereich ist die Entwicklung noch weniger weit fortgeschritten. Jedoch ist auch hier eine Art Generationenwechsel zu erkennen.
Mehr Transparenz in Sicht
Der Haken in Bezug auf die Transparenz ist, dass jeder Anbieter seine eigenen Standards und ESG-Auswahlverfahren hat. Es gibt in der Tat noch keine übergeordneten nationalen, supranationalen – und schon gar keine globalen – Standards für die Finanzindustrie. Mit der EU-Taxonomie, die auf dem Weg ist, könnte sich das ändern. Sie legt die weltweit erste "grüne Liste" fest – eine Klassifikation nachhaltiger Wirtschaftstätigkeiten. Die Taxonomie hat zum Ziel, dass Anleger, wenn sie in Projekte und Wirtschaftstätigkeiten mit deutlich positiver Wirkung auf Klima und Umwelt investieren, künftig überall von der gleichen Grundlage ausgehen können. Sie soll dazu beitragen, private und öffentliche Investitionen anzukurbeln, um den Übergang zu einer klimaneutralen, grünen Wirtschaft zu finanzieren, indem Kapital in nachhaltige wirtschaftliche Tätigkeiten und Projekte umgelenkt wird. Es sieht also danach aus, dass die ESG-Transparenz in absehbarer Zeit auf ein höheres Niveau gehievt wird.
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