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Komet von anderem Stern durchkreuzt Sonnensystem

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Der weitgereiste Komet war am 30. August vom Amateurastronomen Gennadi Borissow am Margo-Observatorium auf der Krim entdeckt worden - mit einem selbstgebauten Teleskop von 65 Zentimetern Durchmesser. Nachbeobachtungen verschiedener Observatorien bestätigten nicht nur, dass es sich um einen unbekannten Kometen handelt, sondern zeigten auch, dass er nicht aus unserem Sonnensystem stammt. 2I/Borisov ist nach 1I/'Oumuamua von 2017 erst das zweite interstellare Objekt, das bei einem Durchflug unseres Sonnensystems gesichtet wurde. 2I/Borisov bietet Astronomen die seltene Chance, aus der Nähe Einblicke in ein fremdes Sonnensystem zu bekommen, bevor er auf Nimmerwiedersehen entschwindet. Erste Beobachtungen zeigen, dass der interstellare Komet denen unseres eigenen Systems ähnelt, wie das

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Der weitgereiste Komet war am 30. August vom Amateurastronomen Gennadi Borissow am Margo-Observatorium auf der Krim entdeckt worden - mit einem selbstgebauten Teleskop von 65 Zentimetern Durchmesser. Nachbeobachtungen verschiedener Observatorien bestätigten nicht nur, dass es sich um einen unbekannten Kometen handelt, sondern zeigten auch, dass er nicht aus unserem Sonnensystem stammt.

2I/Borisov ist nach 1I/'Oumuamua von 2017 erst das zweite interstellare Objekt, das bei einem Durchflug unseres Sonnensystems gesichtet wurde.

2I/Borisov bietet Astronomen die seltene Chance, aus der Nähe Einblicke in ein fremdes Sonnensystem zu bekommen, bevor er auf Nimmerwiedersehen entschwindet. Erste Beobachtungen zeigen, dass der interstellare Komet denen unseres eigenen Systems ähnelt, wie das astrophysikalische Institut der Kanaren berichtete.

"Die gegenwärtige Geschwindigkeit des Kometen ist hoch, ungefähr 150'000 Kilometer pro Stunde, was in dieser Entfernung deutlich oberhalb der typischen Geschwindigkeiten von Objekten liegt, die die Sonne umkreisen", berichtete etwa Davide Farnocchia von der US-Raumfahrtbehörde Nasa in einer Mitteilung.

Der Komet ist den Analysen zufolge auf einer sogenannten Hyperbelbahn unterwegs, die ihn aus unserem System hinausführt - und eindeutig interstellarer Herkunft, wie die Internationale Astronomische Union (IAU) mitteilte.

Die IAU ist auch für die Benennung und Kategorisierung von Himmelskörpern zuständig. Zu Ehren seines Entdeckers bekam der interstellare Schweifstern, der zunächst unter der Katalognummer C/2019 Q4 geführt worden war, von ihr die Bezeichnung 2I/Borisov, wobei der erste Teil des Namens darauf hinweist, dass es sich um das zweite interstellare Objekt handelt, das in unserem Sonnensystem entdeckt worden ist.

Die Astronomen haben Glück: Im Gegensatz zu 1I/'Oumuamua wurde 2I/Borisov bereits im Anflug gesichtet. So bleiben den Forschenden viele Monate für Untersuchungen. "Das Objekt wird Mitte Dezember die grösste Helligkeit erreichen und dann noch bis April 2020 mit mittelgrossen Teleskopen zu sehen sein", erläuterte Farnocchia. "Danach wird es bis Oktober 2020 nur noch mit grösseren, professionellen Teleskopen zu beobachten sein."

Mehrere Observatorien haben den Besucher bereits ins Visier genommen. So bestimmte ein Team um Karen Meech von der Universität Hawaii, die bereits die Charakterisierung von 1I/'Oumuamua geleitet hatte, in einer ersten Untersuchung den Durchmesser des Himmelsobjekts auf 2 bis 16 Kilometer. Aufnahmen des Gemini-Observatoriums auf Hawaii zeigen einen deutlichen Schweif des Kometen.

Forscherinnen und Forscher des astrophysikalischen Instituts der Kanaren (IAC) haben bereits ein erstes sogenanntes Spektrum von dem interstellaren Schweifstern gewonnen, das eine Art Fingerabdruck seiner chemischen Zusammensetzung bietet.

"Das Spektrum dieses Objekts ähnelt solchen von Kometen unseres Sonnensystems, und das weist darauf hin, das ihre Zusammensetzung ähnlich sein muss", berichtete IAC-Forscherin Julia de León. Diese Beobachtung lege nahe, dass sich Kometen in anderen Sonnensystemen durch ähnliche Prozesse formen könnten wie in unserem, ergänzte de Leóns Kollege Javier Licandro.

Die Entdeckung von gleich zwei interstellaren Besuchern innerhalb von nur zwei Jahren deutet nach Einschätzung der IAU darauf hin, dass diese Objekte einen neuen Weg zur Erforschung bestimmter Prozesse in anderen Sonnensystemen eröffnen könnten. Wie häufig solche Stippvisiten sind, ist allerdings noch schwer abzuschätzen. Einen der nächsten interstellaren Besucher könnte möglicherweise eine geplante Satellitenmission der europäischen Raumfahrtagentur Esa abfangen.

Die Agentur will bis 2028 auf einer Warteposition in 1,5 Millionen Kilometern Entfernung von der Erde die dreiteilige Raumsonde "Comet Interceptor" (deutsch etwa Kometen-Abfangjäger) stationieren. Sie soll laut Esa-Wissenschaftsdirektor Günther Hasinger entweder auf einen noch unberührten, frischen Kometen aus unserem eigenen Sonnensystem lauern, oder auf einen interstellaren Besucher wie 1I/'Oumuamua.

(SDA)

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