Daniel Lüchinger, Portfoliostratege bei der Graubündner Kantonalbank. In den USA deutet sich laut Daniel Lüchinger von der Graubündner Kantonalbank eine Gewinnrezession bei den Unternehmen an. Dies sei aber nicht unbedingt schlecht für die Aktienmärkte, zumal die Notenbanken mit ihrer expansiven Geldpolitik Auftrieb geben.Die Berichtssaison für das zweite Quartal 2019 ist in vollem Gang. Für Anleger sind die Gewinnausweise der Unternehmen ein wichtiges Indiz für die Verfassung der Unternehmen und die weitere Entwicklung der Aktienkurse. Investoren erhalten während der Berichtssaison wichtige Einblicke in den Geschäftsgang und die Geschäftsaussichten der Unternehmen. "Eine Mehrzahl der Unternehmen vermag die Umsatz- und Gewinnerwartungen der Analysten auch in diesem Quartal zu
Topics:
investrends.ch considers the following as important: Graubündner Kantonalbank, Opinion
This could be interesting, too:
investrends.ch writes Bankkunden vergleichen Hypothekarangebote nur selten
investrends.ch writes «Kundennähe schafft Vertrauen.»
investrends.ch writes GKB schreibt erneut Rekordgewinn – Fanconi tritt zurück
investrends.ch writes «Vorsorge ist ein lebenslanger Prozess»
In den USA deutet sich laut Daniel Lüchinger von der Graubündner Kantonalbank eine Gewinnrezession bei den Unternehmen an. Dies sei aber nicht unbedingt schlecht für die Aktienmärkte, zumal die Notenbanken mit ihrer expansiven Geldpolitik Auftrieb geben.
Die Berichtssaison für das zweite Quartal 2019 ist in vollem Gang. Für Anleger sind die Gewinnausweise der Unternehmen ein wichtiges Indiz für die Verfassung der Unternehmen und die weitere Entwicklung der Aktienkurse. Investoren erhalten während der Berichtssaison wichtige Einblicke in den Geschäftsgang und die Geschäftsaussichten der Unternehmen. "Eine Mehrzahl der Unternehmen vermag die Umsatz- und Gewinnerwartungen der Analysten auch in diesem Quartal zu übertreffen. Bei den Geschäftsaussichten überwiegen allerdings die Unsicherheiten aufgrund des schwelenden Handelskonflikts und der globalen Wachstumsabschwächung", sagt Daniel Lüchinger, Portfoliostratege bei der Graubündner Kantonalbank (GKB).
Erst letzte Woche hat der Internationale Währungsfonds (IWF) die Prognose für das Weltwirtschaftswachstum erneut leicht nach unten korrigiert. Für das Jahr 2019 liegt die Schätzung des globalen Wirtschaftswachstums neu bei 3,2%. Der Rückgang ist vor allem auf die geringeren Wachstumserwartungen für einige Schwellenländer – im Zusammenhang mit dem Handelskonflikt – zurückzuführen.
Gewinnrezession ist für Aktien nicht per se negativ zu werten
Wie Lüchinger weiter ausführt, laute die spannendste Frage in Bezug auf die Unternehmensgewinne nach den zuletzt eher schwächeren Konjunkturdaten, ob wir die erste Gewinnrezession für US-amerikanische Aktien seit drei Jahren erleben. Von einer Gewinnrezession spricht man dann, wenn das Gewinnwachstum der Unternehmen eines gesamten Index in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen rückläufig ist. "In den USA war im ersten Quartal eine minimal negative Entwicklung zu beobachten. Aktuell sieht es ganz danach aus, als ob die Gewinne auch für das zweite Quartal leicht rückläufig ausfallen werden. Damit ist also eine Gewinnrezession wahrscheinlich", meint der Portfoliostratege. Dies sei aber für die Aktienmärkte nicht per se schlecht, denn an der Börse werde die Zukunft und nicht die Vergangenheit gehandelt. Kurioserweise entwickelten sich die Aktienmärkte in der Vergangenheit bei sinkenden Gewinnen besser als bei steigenden. Dies ist wiederum auf die erwartet expansivere Geldpolitik der Notenbanken zurückzuführen. "Investoren gewichten demnach tiefere Zinsen stärker positiv, als dass sie schwächere Gewinnwachstumsraten negativ bewerten", analysiert Lüchinger.
Unterstützung der Notenbanken mit expansiver Geldpolitik
Auch im aktuellen Umfeld profitierten Aktien weltweit von den geldpolitischen Lockerungen. Nachdem in diesem Jahr bereits diverse Notenbanken ihre Leitzinsen gesenkt haben, hat auch die Europäische Zentralbank (EZB) vergangene Woche ein Bündel an Massnahmen für die nächste Zinssitzung in Aussicht gestellt. Nicht zuletzt wegen den erneut fallenden Inflationserwartungen für die Eurozone, sieht sich also auch die EZB gezwungen, weitere signifikante geldpolitische Impulse zu setzen. Die Geldpolitik in der Eurozone, und somit auch in der Schweiz, bleibt also weiterhin expansiv. Von der US-amerikanischen Notenbank Fed wird bereits an diesem Mittwoch erstmals seit zehn Jahren eine Zinssenkung um 25 Basispunkte erwartet.
"Die soliden Unternehmensergebnisse, die zunehmende Unterstützung der Notenbanken mit ihrer expansiven Geldpolitik sowie der Mangel an zusätzlichen attraktiven Anlageklassen sprechen weiterhin für Aktien. Wir behalten aktuell unsere positive Positionierung gegenüber dieser Anlageklasse bei", schliesst Lüchinger seine Einschätzung.