Die Bedeutung der Banken bzw. des Finanzsektors ist äusserst hoch. Wie der Finanzsektor die NEAT finanzierte zeigt Raphael Vannoni in einem vereinfachten Beispiel auf.Am 04.09.2014 haben wir unseren Bankenbarometer publiziert. Kurz zusammengefasst: Allen Unkenrufen zum Trotz erwirtschafteten die Banken ein positives Ergebnis. Doch was, wenn dem nicht mehr so wäre? Könnten wir froh sein, dass die viel gescholtenen Banker keine Gewinne mehr einfahren oder würden wir alle darunter leiden?In einem einfachen Beispiel möchte ich Ihnen aufzeigen, dass – zumindest in der mittleren Frist – eine Reduktion der Erträge des Banken- bzw. Finanzsektors massive Auswirkungen auf uns alle hätte.Für eine Schätzung gehe ich davon aus, dass der Wertschöpfungsanteil des Schweizer Finanzplatzes dem des Deutschen entspräche (vgl. Abbildung). Unter dieser Voraussetzung hätte der Wachstumsbeitrag des Finanzsektors über die letzten zehn Jahre weniger als einen Drittel betragen. Im Rahmen dieser statischen Analyse wäre die Schweizer Wirtschaft von 1992 bis 2012 anstelle von 1.5% um nur 1.3% pro Jahr gewachsen. Über die zehn Jahre kumuliert entspräche dies einem Verlust der Wertschöpfung von CHF 19.6 Milliarden, welcher gar die NEAT-Gesamtkosten übertreffen würden.
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Neue Probleme schaffen durch einen flächendeckenden Mindestlohn
May 9, 2014Wieso ein flächendeckender Mindestlohn jenseits von Gut und Böse ist.
Weltweit höchster Mindestlohn
Am 18. Mai stimmen wir in der Schweiz über einen flächendeckenden Mindestlohn ab. Dieser soll gemäss Initiativtext 22 Franken pro Stunde betragen oder hochgerechnet rund 4000 Franken pro Monat. Wie Sie wohl schon bereits an diversen Stellen gelesen haben, würde die Schweiz damit den weltweit höchsten Mindestlohn aufweisen – auch kaufkraftbereinigt. Dies ist Fakt.
Wegzug von Unternehmen?
Mehr oder weniger umstritten hingegen sind die Auswirkungen, die ein Mindestlohn auf die Beschäftigung hätte. Die Initianten sprechen davon, dass die Arbeitslosigkeit nicht ansteigen würde, da Wenigverdienende ihren zweit- oder dritt-Job aufgeben könnten. Klar denkende Autoren hingegen gehen von steigender Arbeitslosigkeit sowie einer Schädigung unseres Ausbildungssystems aus. Ein Grund liegt darin, dass einerseits Unternehmen aufgrund der sinkenden schweizerischen Wettbewerbsfähigkeit wegziehen und andererseits die Anreize für eine Ausbildung abnehmen.
Wocheneinkauf in Kombination mit Haarschnitt im nahen Ausland
Typische Tieflohnbranchen sind der Detailhandel oder Frisöre. Ein staatlich verordneter Mindestlohn schlägt sich direkt auf die Konsumenten nieder.
Alles eitel Sonnenschein bei unserer Altersvorsorge?
April 11, 2014Unsere Altersvorsorge steht nicht in jeder Hinsicht gut da. Entsprechend sind Reformen notwendig.
Die Altersvorsorge bzw. dessen Finanzierung stellt zwar ein Thema dar, das alle Personen direkt betreffen wird, aber meist noch nicht im einzelnen Fokus liegt. Doch es läuft eine aktuelle Reformdiskussion, wie schon mein Kollege Martin Hess in seinem Blog letzte Woche festgehalten hat. Dabei gilt es heute die richtigen Weichen für die Zukunft zu stellen, damit wir und unsere Kinder den Lebensabend ohne finanzielle Sorgen verbringen können.
Demographischer Wandel birgt Gefahren
Die zentrale Frage lautet: „Alles eitel Sonnenschein bei unserer Altersvorsorge?“ Ich würde es eher als wechselhaftes April-Wetter bezeichnen. So bedroht der demographische Wandel die nachhaltige Finanzierung unserer Altersvorsorge. Bei der AHV beispielsweise ist dieser Wandel bedenklich. Bei Einführung der AHV im Jahr 1948 kamen auf einen Rentner noch 6,5 Erwerbstätige, 2007 waren es 3,7 und bis 2035 dürfte ein Rentner nur noch von 2,1 Erwerbstätigen finanziert werden. Die Babyboomer-Generation lässt grüssen. Sie sehen, Reformen in unserer Altersvorsorge sind dringend nötig.
Männer arbeiten über das gesetzliche Rentenalter hinaus
Auch wenn das gesetzliche Pensionierungsalter für Männer bei 65 und für Frauen noch bei 64 liegt, arbeiten männliche Schweizer im Durchschnitt länger.