Summary:
Die Arbeitslosigkeit im Euroraum ist zwar in den vergangenen Monaten gesunken. Aber die Anzahl der in Vollzeit beschäftigten Arbeitnehmer hat deutlich abgenommen.Zugleich ist die Zahl der Teilzeitbeschäftigten angestiegen. Es ist ein offenes Geheimnis, dass der Arbeitsmarkt sich im vergangenen Jahrzehnt deutlich gewandelt hat, weg von Vollzeit-Jobs, hin zu unfreiwilligen Teilzeit- und Nebenjobs.Dass viele Menschen trotz Arbeit arm sind, deutet auf eine nicht existenzsichernde Beschäftigung hin.Ein neuer Bericht der Bank of America Merrill Lynch (BoAML) mit dem Titel „Job Quality and Escape Velocity“ unterstreicht vor diesem Hintergrund, dass der Rückgang der Arbeitslosigkeit im Euroraum in den letzten drei Jahren von Arbeitsplätzen der schlechteren Qualität untermauert wurde.Gilles Moëc schreibt in der Analyse, dass die quantitative Verbesserung der Arbeitsplätze ohne Zweifel von einer qualitativen Verschlechterung begleitet werde.Der BoAML-Ökonom bekräftigt zudem den Wandel des europäischen Arbeitsmarktes mit dem Hinweis auf die stetig schrumpfende „Kernbeschäftigung“ (core employment), d.h. die Beschäftigung ohne Teilzeit und befristete Stellen, die trotz des ansteigenden gesamten Beschäftigungsniveaus unter dem langfristigen Durchschnitt bleibt.Die Arbeitslosigkeit im Euroraum sinkt.
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Die Arbeitslosigkeit im Euroraum ist zwar in den vergangenen Monaten gesunken. Aber die Anzahl der in Vollzeit beschäftigten Arbeitnehmer hat deutlich abgenommen.Zugleich ist die Zahl der Teilzeitbeschäftigten angestiegen. Es ist ein offenes Geheimnis, dass der Arbeitsmarkt sich im vergangenen Jahrzehnt deutlich gewandelt hat, weg von Vollzeit-Jobs, hin zu unfreiwilligen Teilzeit- und Nebenjobs.Dass viele Menschen trotz Arbeit arm sind, deutet auf eine nicht existenzsichernde Beschäftigung hin.Ein neuer Bericht der Bank of America Merrill Lynch (BoAML) mit dem Titel „Job Quality and Escape Velocity“ unterstreicht vor diesem Hintergrund, dass der Rückgang der Arbeitslosigkeit im Euroraum in den letzten drei Jahren von Arbeitsplätzen der schlechteren Qualität untermauert wurde.Gilles Moëc schreibt in der Analyse, dass die quantitative Verbesserung der Arbeitsplätze ohne Zweifel von einer qualitativen Verschlechterung begleitet werde.Der BoAML-Ökonom bekräftigt zudem den Wandel des europäischen Arbeitsmarktes mit dem Hinweis auf die stetig schrumpfende „Kernbeschäftigung“ (core employment), d.h. die Beschäftigung ohne Teilzeit und befristete Stellen, die trotz des ansteigenden gesamten Beschäftigungsniveaus unter dem langfristigen Durchschnitt bleibt.Die Arbeitslosigkeit im Euroraum sinkt.
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Die Arbeitslosigkeit im Euroraum ist zwar in den vergangenen Monaten gesunken. Aber die Anzahl der in Vollzeit beschäftigten Arbeitnehmer hat deutlich abgenommen.
Zugleich ist die Zahl der Teilzeitbeschäftigten angestiegen.
Es ist ein offenes Geheimnis, dass der Arbeitsmarkt sich im vergangenen Jahrzehnt deutlich gewandelt hat, weg von Vollzeit-Jobs, hin zu unfreiwilligen Teilzeit- und Nebenjobs.
Dass viele Menschen trotz Arbeit arm sind, deutet auf eine nicht existenzsichernde Beschäftigung hin.
Ein neuer Bericht der Bank of America Merrill Lynch (BoAML) mit dem Titel „Job Quality and Escape Velocity“ unterstreicht vor diesem Hintergrund, dass der Rückgang der Arbeitslosigkeit im Euroraum in den letzten drei Jahren von Arbeitsplätzen der schlechteren Qualität untermauert wurde.
Gilles Moëc schreibt in der Analyse, dass die quantitative Verbesserung der Arbeitsplätze ohne Zweifel von einer qualitativen Verschlechterung begleitet werde.
Der BoAML-Ökonom bekräftigt zudem den Wandel des europäischen Arbeitsmarktes mit dem Hinweis auf die stetig schrumpfende „Kernbeschäftigung“ (core employment), d.h. die Beschäftigung ohne Teilzeit und befristete Stellen, die trotz des ansteigenden gesamten Beschäftigungsniveaus unter dem langfristigen Durchschnitt bleibt.
Die Arbeitslosigkeit im Euroraum sinkt. Aber die Anzahl der Teilzeit-Jobs und Nebenjobs nimmt zu, Graph: FT
Die Erholung am Arbeitsmarkt, die wir bisher beobachten, kann also auf die Arbeitsplätze niedrigerer Qualität zurückgeführt werden.
Ein wichtiger Aspekt dabei ist, darauf zu achten, dass der Anstieg der „flexiblen Beschäftigung“, wo die Arbeitnehmer immer weniger über ihre Löhne mitreden können, einen Abwärtsdruck auf die Inflation auslöst, wie die FT aus London berichtet.
Bemerkenswert ist in diesem Kontext, was Schwedens Notenbank im aktuellen Bericht zur Geldpolitik, der am Donnerstag veröffentlicht wurde, hervorhebt:
Da die Nominallöhne i.d.R. ansteigen und selten gekürzt werden, kann eine zu niedrige Inflationsrate es erschweren, die Reallöhne anzupassen. Und dies kann die Situation auf dem Arbeitsmarkt verschlechtern und zu einer höheren Arbeitslosigkeit führen.
Allgemeine Beschäftigung versus Kern-Beschäftigung, Graph: FT
Aufgrund der unausgelasteten Produktionskapazitäten gibt es in Europa laut Riksbanken immer noch keine Anzeichen für einen Anstieg der Löhne.
Die deutsche Arbeitslosigkeit ist zwar gesunken. Aber die Lohnerhöhungen werden erstens durch ein schwaches Produktivitätswachstum und zweites durch die zuvor umgesetzten Arbeitsmarkt-Reformen (genannt Hartz) zurückgehalten, betonen schwedischen Notenbanker weiter.
Es gab daher kaum Lohnanstieg in Deutschland. Und während die Arbeitslosigkeit im Euroraum weiter sinkt, ist zu erwarten, dass die stagnierenden Löhne die wirtschaftliche Erholung abbremsen und dazu beitragen, dass die Inflation niedrig bleibt.
Der Anteil der Arbeitnehmer mit einer befristeten Stelle, Graph: FT
Die europäische Wirtschaft steckt in der Tat in einer Sackgasse. Der Zeitraum seit dem Ausbruch der globalen Finanzkrise von 2008 zeigt, dass der Druck aus Brüssels und Berlin, die Gürtel enger zu schnallen (fiscal austerity), kontraproduktiv ist.
Das abwegige Ziel von der „schwarzen Null“, angestrebt durch den deutschen Finanzminister Wolfgang Schäuble gehört deshalb in die Mülltonne.
Das Lohnwachstum im Euroraum, Graph: EZB Jahresbericht 2016
Ohne Investitionen in Bildung, Umweltschutz und Verkehrsinfrastruktur gibt es heute kaum Wachstum. Wenn Unternehmen trotz der Null-Zinsen keine Investitionen tätigen, muss die öffentliche Hand in die Bresche springen, um angemessene Projekte in Europa zu fördern.
Wenn Deutschland endlich beginnt, zu investieren und die Löhne erhöht, kann erwartet werden, dass auch der Aufschwung kommt. Denn wenn die Löhne in Deutschland steigen, steigen auch die deutschen Importe aus dem Rest des Euroraums, was den Wettbewerb dort wiederbeleben würde.
Der Verlauf des Lohnwachstums im Euroraum, Graph: Morgan Stanley